Lebt Star Trek Picard nur von der Nostalgie?
Vor einiger Zeit ist die neue Serie Star Trek Picard herausgekommen. Die Serie begann sehr schleppend, viel Steigerung in Bezug auf Spannung und Handlungstiefe konnte man auch nach 10 Folgen noch nicht verzeichnen. Alternde Originalschauspieler, welche man aus den Raumschiff Enterprisefolgen der späten 1980er / frühen 1990ern kennt sowie einige Darsteller der Raumschiff Voyager Serie komplettieren das Ganze. Ohne Diese wäre die Serie meines Erachtens richtig langweilig. Wie denkt ihr darüber?
Ich glaube dass das alles irgendwie von guten Erinnerungen geprägt ist. Früher war das schön und gut und man möchte an alte Erfolge anknüpfen und das ist natürlich schwer. Fraglich ist aber auch, was man anders machen kann und will. Jedem kann man es eh nicht rechtmachen. Meiner Meinung nach lebt es leider von der Nostalgie, was ja an sich nicht schlecht ist, aber man hat schon noch einiges nach oben offen finde ich. Verbessern kann man sich ja immer.
Als ich die ersten Folgen der Serie sah, fand ich es erstmal erschreckend, wie alt die Darsteller doch geworden sind. Klar die Zeit vergeht, irgendwo merkt man es dann aber kaum bis man neuere Filme mit Darstellern sieht, welche einen doch irgendwo geprägt haben, nach den Serien damals aber zum Großteil von der Bildfläche verschwunden sind. Die Handlungen der ersten Folgen waren meines Erachtens sehr verwirrend, es dauerte bis man sich da reinfuchste. Am schönsten finde ich das Weingut, einfach nur von der Landschaft her.
Finde ich gar nicht. In meinen Augen steht Star Trek Picard durchaus in der Tradition der anderen Star Trek/Enterprise-Auskopplungen, und Sir Patrick Steward macht durchaus eine gute Figur. Natürlich muss man mit Star Trek im weitesten Sinne generell etwas anfangen können, aber das ist ja immer so.
Für mich bestand der Reiz der diversen, mehr oder weniger gelungenen Star-Trek-Auskopplungen immer gerade darin, dass nicht nur plumpe Materialschlachten mit ballernden Raumschiffen im Vordergrund standen, und die Figuren entweder klischeehafte Helden-Abziehbilder zum Bewundern und/oder etwas Knackiges fürs Auge waren. Star Trek hat schon immer auch philosophische und gesellschaftskritische, ja teilweise sogar politische Themen aufgegriffen und unterhaltsam verpackt.
In Star Trek Picard sehe ich beispielsweise die durchaus immer aktuelle Frage nach dem Wert und Sinn menschlichen Lebens angesichts von Krankheit und Tod, nach der Entwicklung künstlicher Intelligenz und - wie in US-amerikanischen Serien eigentlich immer - nach der Rolle von Familie und Freundschaft. Wenn man sexy Dreißigjährige in engen Kostümen bewundern will, sind der 80jährige Patrick Stewart und die 50jährige Jery Ryan als Seven of Nine natürlich eine Enttäuschung. Aber dafür gibt es ja genügend andere Serien.
Gerbera hat geschrieben:Finde ich gar nicht. In meinen Augen steht Star Trek Picard durchaus in der Tradition der anderen Star Trek/Enterprise-Auskopplungen, und Sir Patrick Steward macht durchaus eine gute Figur. Natürlich muss man mit Star Trek im weitesten Sinne generell etwas anfangen können, aber das ist ja immer so.
Ich weiß nicht, mit welchen anderen Auskopplungen das man vergleichen kann. Mir selbst fällt keine Andere ein, welche in die Richtung geht wie Star Trek Picard. Star Trek Voyager, Deep Space Nine... sind für mich eigenständige Serien mit eigenen Handlungssträngen.
Gerbera hat geschrieben:Für mich bestand der Reiz der diversen, mehr oder weniger gelungenen Star-Trek-Auskopplungen immer gerade darin, dass nicht nur plumpe Materialschlachten mit ballernden Raumschiffen im Vordergrund standen, und die Figuren entweder klischeehafte Helden-Abziehbilder zum Bewundern und/oder etwas Knackiges fürs Auge waren. Star Trek hat schon immer auch philosophische und gesellschaftskritische, ja teilweise sogar politische Themen aufgegriffen und unterhaltsam verpackt.
Ich gebe dir da vollkommen recht. Ich ändere für mich selbst mal den Begriff Auskopplung in Serie. Die Serien konnte man sich damals und auch heute noch bis zum Schluss anschauen. Die Handlungen sind in Diesen hinterher betrachtet immer logisch und vor allem gab es in keinen anderen Serien als die von Star Trek auch Lerneffekte bei Zuschauern. Themen wie Physik, gesellschaftliche Interaktionen in einem Multikulturellen Zusammenleben und die Einsicht, dass Geld das Problem allen Übels ist wurden in den Folgen immer und immer wieder in irgendeiner Form aufgegriffen.
Gerbera hat geschrieben:In Star Trek Picard sehe ich beispielsweise die durchaus immer aktuelle Frage nach dem Wert und Sinn menschlichen Lebens angesichts von Krankheit und Tod, nach der Entwicklung künstlicher Intelligenz und - wie in US-amerikanischen Serien eigentlich immer - nach der Rolle von Familie und Freundschaft. Wenn man sexy Dreißigjährige in engen Kostümen bewundern will, sind der 80jährige Patrick Stewart und die 50jährige Jery Ryan als Seven of Nine natürlich eine Enttäuschung. Aber dafür gibt es ja genügend andere Serien.
Ist das aber nicht generell ein Thema und die Philosophie von Star Trek, brauchte es für die Thematik extra eine neue Serie in dem Franchise? Natürlich hast du recht, in der neuen Serie wird auch die Thematik behandelt, jedoch regelrecht auch voll geknallt damit und zu sehr den Fokus darauf gelegt. Mir fehlt es bei der Serie irgendwie an Gelassenheit und Leichtigkeit.
Immer muss es Spannung und schnell ablaufende Szenen geben, das finde ich sehr schade. Auch Frauen in gehobeneren Alter können und dürfen sich sexy kleiden. Männer natürlich auch, wem es gefällt. Nicht jeder muss das toll finden, jedoch gibt es auch Menschen die sexy angezogene Dreißigjährigen in engen Klamotten toll finden. Geschmäcker sind verschieden, sagen sicher auch die Kannibalen.
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