Lasst uns Buchvorstellungen sammeln!
Macht ihr mit? Ich würde unter diesem Beitrag gern Buchvorstellung sammeln. Auf diese Weise findet der eine oder andere vielleicht das eine oder andere Schätzchen, was er noch lesen möchte und die einzelnen Buchvorstellungen fliegen nicht wild im Forum herum.
Außer mir gibt es doch sicher noch die eine oder andere Leseratte hier im Forum. Schreibt einfach über das Buch, was ihr gerade lest oder was ihr ausgelesen habt. Lest, was die anderen so lesen und habt Spaß.
Ich habe vor einiger Zeit das Buch "Willst du normal sein oder glücklich" von Robert Netz gelesen. Von dem Buch habe ich mir viel erwartet, weil auch der Händler in der Buchhandlung es hoch angepriesen hat. Allerdings geht es in dem Buch leider nur um Gott und Liebe und es wird beschrieben, dass schon alles gut wird, wenn man nur an Gott und die Liebe glaubt. Das ist an sich nicht schlimm. Aber es zog sich durch das ganze Buch und war ermüdend. Das Buch kann ich also nicht empfehlen.
Heute möchte ich euch ein Buch vorstellen, was ich binnen kürzester Zeit durchgelesen hatte. Es ist das Buch "Was ich noch sagen wollte" von Helmut Schmidt. Ganz genau, der Altkanzler, welcher im November diesen Jahres leider von uns ging.
Helmut Schmidt hat hier nicht seine Biografie im eigentlichen Sinne geschrieben. So sagt er selber. Er hat viel mehr über Vorbilder geredet, welche im Laufe seines Lebens wechselten. In der Kindheit war es sein Vater. Ein Vater, der während des Nationalsozialismus ein schweres Erbe mit sich herum getragen hat. Und der damit auch damals den Helmut schwer verunsichert hat.
Dann redet er über seine Zeit im Krieg. Er war an der Front! - Er redet darüber, wie er sein erstes Kind an den Tod verloren hat und das nicht einmal mitbekommen hat. Erst dann, als es quasi schon längst alles vorbei war. Mit viel Zuneigung und tiefer Liebe redet er auch über seine Frau Loki. Man hat fast das Gefühl, dass er sich bei ihr bedankt, dass sie es die ganze lange Zeit mit ihm ausgehalten hat.
Es folgen die Erwähnungen vieler anderer Vorbilder. Leute aus dem Ausland, die er sich als Vorbild genommen hat. Leute aus der Vergangenheit und der Gegenwart. Das Buch hat 232 Seiten, war mein erstes Buch aus Pappe und Papier seit langer langer Zeit und hat mich schwer beeindruckt! Kann ich nur empfehlen.
Max Rhode, alias Sebstian Fitzek, hat "Die Blutschule" geschrieben. - Um dieses Buch und um diesen Max Rhode wurde der totale Medienrummel veranstaltet. Was mir zunächst ja doch recht komisch vorkam. Zum einen hat es Herr Fitzek ja nun wirklich nicht nötig, so auf sich aufmerksam zu machen. Und zum anderen, was sollte die Maskerade mit dem Bart...
Zum Schluss habe ich dann irgendwann mitgeschnitten, dass es darum ging, dass das Buch "Das Joshua-Profil" irgendwie mit dem Max Rhode zusammen hängt. Und um für sein Werk einen besseren Aufhänger zu haben, hat der Herr Fitzek dann wohl dieses Buch vorgeschoben.
Aber nun zum Buch selber:
Es geht um eine Familie. Der Vater ist mit seiner Firma pleite gegangen und so ist die Familie in das geerbte Haus am Rand von Berlin umgezogen. Die Jungs streifen durch die Gegend und lernen andere "Kinder" auf mehr oder weniger schöne Art und Weise kennen. Sogar der Mann, der als Pädophiler verschrien ist, entpuppt sich als vollkommen mehr oder weniger normaler Mann.
Dieser Mann erzählt den Jungs die Geschichte von dem Seelenspiegel, der die Seele eines Menschen verändert. Das glauben die Jungs aber nicht wirklich. Bis zu dem Tag, an dem der Vater einem Mädchen das Leben rettet und dabei etwas in sich aufnimmt, was er besser von sich fern gehalten hätte.
Der Vater verändert sich, wird brutal und kalt. Bis zu dem Tag, an dem er mit den Jungs auf eine Art Insel in einem See fährt, um ihnen dort in der Blutschule das Leben zu erklären. Über die Kinder und später auch über die Mutter bricht der totale Wahnsinn herein. Und plötzlich glauben die Jungs an die Geschichte mit dem Seelenspiegel.
Irgendwie hat das Buch die totale Faszination auf mich ausgeübt. Ich war von der ersten Zeile an komplett gefesselt, habe die Welt um mich herum vergessen. Fast auf einen Sitz habe ich das Buch durchgelesen. So eine Spannung hatte ich schon lang nicht mehr.
Kerstin Gier hat da eine ganz goldige Reihe geschrieben. Sie besteht aus drei Büchern und nennt sich „Silber“. Ich habe sie alle drei gelesen und möchte euch heute das dritte Buch vorstellen. Es heißt „Silber – Das dritte Buch der Träume“.
Wie der Titel schon sagt, geht es um Träume. Um Traumwelten und ganz besonders um Traumkorridore. Der Inhalt besteht im wesentlichen aus Träumen. Und zwar hat Frau Gier die Handlung einfach in eine Art Traumwelt verlegt, die aus Traumtüren und den dazu gehörigen Korridoren besteht. Jeder Träumer, also jede handelnde Person, hat eine eigene Traumtür. Durch die tritt der Träumer quasi automatisch genau dann, wenn er zu träumen beginnt.
In diesem dritten Band, geht es also endlich auf das Finale zu. Liv Silber, die Protagonistin, hat in der realen Welt mit ihrer neuen Familie zu kämpfen. Ihre Stiefschwester ist ein wahres Biest und offenbart am Ende des Buches noch dazu ein dunkles Geheimnis.
In der Traumwelt gilt es aber auch Gefahren abzuwenden. Und zwar von einer Person, die wahnsinnig geworden ist, ihren Doktor ins Koma befördert hat, nur um in der Traumwelt ihr Unwesen zu treiben.
Ich war von der Handlung total gefesselt. Und das, obwohl ich beim ersten Band ein paar Probleme hatte, überhaupt ins Geschehen hinein zu kommen. Aber wenn man das erst einmal geschnallt hat, dass es sich quasi um die Traumwelt dreht und der Rest nur schmückendes Beiwerk ist, entpuppt sich jedes Buch als ein wahres Lesevergnügen.
Einzig zu beachten wäre, dass man die Bände schon der Reihe nach lesen sollte. Das erleichtert das Verständnis ungemein. Ansonsten würde man leider Gefahr laufen, nur die Hälfte zu verstehen, da die Handlung doch schwer aufeinander aufbaut. Und wenn einem dann zum Beispiel der erste Band fehlt, schmälert das das Lesevergnügen ohne Ende!
"Die kleine Teufelin Corona" - Ein Kinder- und Jugendbuch ab 9
Corona ist ein Teufellehrling und soll, anders als üblich für Teufel, im Jenseits als Teufelin ausgebildet werden. Da sich Corona ihrer Ausbilderin Ozeana widersetzt und nur das macht, was ihr Spaß macht, wird sie für ein Jahr auf die Erde verbannt und auch ihrer Zauberkräfte werden ihr für die Zeit genommen. So ist sie nun nur noch ein gewöhnliches Mädchen.
Da Corona als Kind allein ist und keiner so richtig weiß, woher sie kommt, wird sie in ein Kinderheim gesteckt, in welchem sie sich mit der herzkranken Waise Sophie anfreundet. Im Jenseits machen sich ihre Freunde Hindrika und Pierro große Sorgen um Corona und vertrauen sich der freundlichen Lehrerin Hortensia an, die sich Corona annimmt und ihr einen Zauberarmreif zukommen lässt. Mithilfe des Zauberarmreifes kann sich Corona sämtliche Wünsche erfüllen.
Bedingung: Sie kann damit nur sich selbst Gutes tun. Da sie aber unbedingt ihrer neuen Freundin Sophie helfen will, reizt sie die Macht des Armreifes aus und ihre Verkleidung als Mensch löst sich auf. Plötzlich sind ihre kleinen Hörner voll sichtbar und Sophie erkennt, wer Corona in Wahrheit ist. Können die Mädchen nun trotzdem noch Freundinnen sein? Wie geht es mit den beiden weiter? Kann Sophie geheilt werden? Das will ich jetzt nicht verraten!
Heute möchte ich euch das Buch ¨Mit Haut und Haaren¨ von Kathy Reichs ans Herz legen. Der sechste Fall von Temperance Brennan scheint ein ganz besonders kniffliger zu sein. Denn ein abgestürztes Flugzeug, Bärenknochen und Knochenfunde in einem Außenklo müssen irgendwie unter einen Hut gebracht werden.
Ein Kumpel hat mich auf die Reihe von Kathy Reichs gebracht, und ich kann sie euch nur wärmstens empfehlen. Denn die Ermittlungen sind nicht krimimäßig langweilig beschrieben, sondern hier habe ich irgendwie das Gefühl mitten dabei zu sein. Die Handlung hat mich komplett in ihren Bann gezogen. Ich hatte einen Film in meinem Kopfkino und habe beim Lesen die Welt um mich herum komplett ausgeblendet. Genau so sollte es bei einem guten Buch auch sein.
Trotzdem Fachbegriffe für Autopsien und ähnliches gefallen sind, wirken sie in dem Text nicht störend oder stoppen den Lesefluss. Im Gegenteil, irgendwie wurde alles immer wunderbar erklärt. Aber nicht so trocken wie im Unterricht, sonder immer sehr geschickt in die Handlung verwebt. Und doch habe ich es immer begriffen.
Temperance Brennan muss in ihrem sechsten Fall zunächst erst einmal auf ihren Strandurlaub verzichten. Dann findet sie zwischen lauter Bärenknochen auch winzige menschliche Knochen. Also muss die Farm noch einmal genauer untersucht werden. Hier findet man dann im Außenklo noch mehr menschliche Knochen und im Haus der Farm Heroin, sowie den Ausweis einer vermissten Person. Von dieser Person weiß man, dass sie entbunden hat, das Kind aber in einem Holzofen verbrannt wurde.
Ihr seht, höchst spannend. Und ja, auch Temperance selber gerät wieder ins Visier eines Menschen, der die Aufklärung des Falls gern verhindern möchte. Ich lese auf jeden Fall auch den nächsten Fall von ihr. Irgendwie werden die von Buch zu Buch immer spannender.
Bei ¨Sonne, Mord und Sterne¨ von James Patterson dreht es sich im großen und Ganzen um einen Detektiv namens Alex Cross. Er ist alleinerziehender Vater und wird zu einem Kindermord gerufen. Es liegt ihm irgendwie am Herzen, diesen Mord aufzuklären, aber ein Mörderpärchen namens Jack und Jill bringen Prominente um und Alex soll da helfen.
Die Kindermorde laufen nur noch nebenbei. Allerdings waren diese es, die die Story für mich interessant gemacht haben. So kam es, dass ich am Anfang total gefesselt war, kaum von dem Buch lassen konnte und dann irgendwann nur noch total gelangweilt die Ermittlungen verfolgt habe. Das war irgendwie schräg.
Die Buchreihe vom Detektiv Alex Cross ist jetzt nichts, wo man großartig schlau sein muss, wenn man es lesen möchte. Alles ist einfach geschrieben, Fachbegriffe sucht man vergebens und die Handlung wird so beschrieben, dass man gar nicht mehr selber groß nachdenken muss. Nervig sind lediglich die gedanklichen Kommentare des Protagonisten. Die haben mich mitunter völlig aus der Handlung hinaus katapultiert.
Auf jeden Fall habe ich den Fehler gemacht, die Reihe bei Band 3 zu beginnen. Der eine oder andere Seitenhieb spielte wohl auf voran gegangene Fälle an und ich stand in dem Moment da und wusste von nichts. Schade eigentlich, denn das Buch hätte durchaus Potential gehabt.
Wer auf Detektivgeschichten steht, sich nicht vor den langwierigen Ermittlungen fürchtet, für den ist das Buch genau das Richtige. Alle anderen sollten da sehr vorsichtig ran gehen, oder die Finger gleich ganz weg lassen.
„Schicksalskinder – Die KZ-Babys von Mauthausen“ erzählt in eindrucksvoller Art und Weise die Geschichte dreier Babys. Geboren von jüdischen Müttern in einer menschenverachtenden Zeit und Umgebung. Eindrucksvoll wird der tiefgreifende Einschnitt in das Leben der Mütter beschreiben. Wie sie von heute auf morgen ihrer Zukunft beraubt werden, wie sie durch Lügen gelenkt wurden und dann doch ihre ungeborenen Kinder retten konnten.
Dieses Buch ist ein Tatsachenbericht. Das Schicksal dieser drei Mütter ist nicht erfunden, sondern wirklich so geschehen. Und Wendy Holden hat diese wahre Begebenheit recherchiert und ans Licht der Öffentlichkeit gebracht. Meine Hochachtung für diese Leistung.
Trotzdem es sich hier um ein Tatsachenbericht handelt, hat sich das Buch eher wie ein Roman lesen lassen. Ich hatte ein Kopfkino vor meinem geistigen Auge, wie lang nicht mehr. Ich hat mit gehofft, mit gebangt und wollte nicht selten Rache nehmen. Eben wie bei einem Roman. Ganz ehrlich, tut euch das Buch an! Es lohnt sich total!
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