Lasst ihr fremde Leute auf euren Pferden reiten?

vom 11.11.2017, 14:22 Uhr

Ich habe schon seit einigen Jahren eigene Pferde und habe es in der Zeit öfter erlebt, dass ich von fremden Leuten gefragt wurde, ob die nicht mal mein Pferd reiten dürfen. Auch flüchtige Bekannte, die man vielleicht ein oder zwei mal gesehen hat und weniger als drei Sätze mit ihnen gewechselt hat, fragen dann häufig, ob sie nicht mal eine Runde reiten können - selbstverständlich unentgeltlich und ohne dafür im Stall zu helfen.

Ich selbst finde es dann immer frech. Wenn mich Freunde fragen, ob sie mein Pferd mal reiten dürfen, habe ich kein Problem und sage da dann gerne ja. Ich freue mich dann, dass ich Ihnen eine Freude machen kann. Meine Ponys sind ja auch sehr artig. Aber ich kriege einen wahnsinniges Hals, wenn fremde Leute das fragen und dann ganz entsetzt sind, wenn man nein sagt. Meine Pferde sind ja kein Allgemeingut, das jeder mal benutzen darf. Wenn man dann den Vorschlag macht in die örtliche Reitschule zu gehen, kommt nur, dass das ja Geld kostet. Aber ich bin die Wohlfahrt oder was? :stop:

Wie handhabt ihr das? Dürfen fremde eure Pferde auch mal reiten oder dürfen das nur Freunde und Bekannte? Bei kleinen Kindern mache ich allerdings mal eine Ausnahme, wenn die Eltern dabei sind und lieb gefragt wird.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich wollte als Jugendliche auch immer Pflegepferde haben, habe dann allerdings auch etwas dafür getan und im Stall geholfen. So ging das dann. Allerdings wurde ich als Kind mal ausgenutzt. Von einer Cousine wurde mir versprochen, dass ich mal reiten dürfte, wenn ihr dieses oder jenes zum Reitplatz tragen würde. Aber wenn ich das dann tat, dann hatte sie am Ende immer eine Ausrede warum ich eben doch nicht mehr reiten durfte. Irgendwann bin ich dann gar nicht mehr hingegangen.

Es ist ja nicht nur, dass einfach irgendwelche Fremden oder flüchtigen Bekannten fragen, ob sie mal reiten dürfen. Es ist ja auch eine versicherungstechnische Frage. Was ist denn, wenn jemand vom Pferd fällt und sich verletzt? Wer wird dann dafür haftbar gemacht? Das wäre mir als Besitzer doch zu gefährlich und zu riskant.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Versicherungstechnisch ist das einfach. Eine vernünftige Versicherung für Pferdehalter deckt das Fremdreiterrisiko mit ein. Die kommt für Schäden auf, die das Pferd mit dem Fremdreiter oder am Fremdreiter verursacht, sofern er nicht gewerblich handelt. Ein Bereiter ist für das Pferd sicher ein Fremdreiter, versichern muss der sich aber selbst.

Eine Reitbeteiligung kann ebenfalls in der Versicherung mitversichert werden. Allerdings kümmert die sich regelmäßig um das Pferd und ist kein Fremdreiter. In der Versicherung hat eine Reitbeteiligung dieselben Rechte und Pflichten wie der Besitzer. Die Versicherung kommt also für Schäden auf, die das Pferd mit der Reitbeteiligung Dritten zufügt. Gegen Schäden an sich selbst muss sich die Reitbeteiligung selbst versichern.

Ich stelle meine Pferde durchaus mal Fremden zur Verfügung. Besonders talentierte Schulreiter, die mindestens L-fertig sind, können durchaus nach Absprache die Reitstunden für Fortgeschrittene mitmachen. Das geht bei uns nur mit Privatpferd. Unter Umständen kann auch jemand mal ein Pferd haben, um am Kurs für das Reitabzeichen teilzunehmen. Das gilt allerdings nur für Klasse 3 und höher.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



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