Lassen sich Toner für Laserdrucker auch selbst nachfüllen?
Durch Zufall bin ich online auf Nachfüllpulver für schwarze Drucker-Laserkartuschen gestolpert. Hat das schon mal jemand von euch gemacht und wie leicht oder kompliziert ist das denn? Ist die Ersparnis wirklich so groß, als dass man sich gleich einen neuen Toner kauft? Geht das nur bei schwarz oder kann man auch jeden beliebigen Farbtoner auch selbst wieder nachfüllen?
Also, ich kenn das nur als Riesenverschmutzung. Hatte in der Firma Tonerkartuschen selber reinigen und dann entsorgen wollen. Dabei einen Staubsauger benutzt, um die Reste zu entfernen. Anschließend musste das ganze Büro neu gestrichen werden. Der feinste "Staub" geht sogar durch die Staubfilter der Staubsauger und verteilt sich überall im Raume auch und vor allem an den unzugänglichsten Stellen. Ich kann von daher nur eine deutliche Warnung vor Selbstversuchen aussprechen.
Es gibt im Internet auch sogenannte recycelte Toner zu kaufen. Dabei konnte ich feststellen, dass die Druckqualität derart miserabel ist, dass ich die recycelten Kartuschen gleich wieder dem Recycle Unternehmen zur Entsorgung zurückgeschickt hatte. Der Unterschied zur Kartusche des Herstellers, also des empfohlene Originals, äußerte sich im Druckbild ganz deutlich in Streifenbildung. Gerade beim Grafikdruck fällt das sehr unangenehm auf. Irgendwie mehr oder weniger horizontale Streifen, die Scharz-Weiß-Fotos einfach total verfälscht wiedergeben.
Habe wieder etwas dazugelernt und nehme jetzt nur noch die Originaltoner, wie sie der Druckerhersteller auch ausdrücklich empfiehlt. Denn es ist ja nicht nur der Toner, also das pulverige Material selber, das verbraucht wird, sondern auch noch die anderen Teile, die ihre volle Funktionalität mit der Zeit einbüßen.
Wieso können dann die Recyclingfirmen damit noch ein Geschäftsmodell aufziehen, das Gewinne abwirft? Erstens haben Sie dafür Spezialmaschinen, und mischen Toner nach Spezialrezept aus "alten" und "neuen" Materialien zusammen, dann ist zweitens auch nur ein Recyclen möglich bei Kartuschen, die vom Originalhersteller stammen. Dafür gibt es dann ja auch eine kleine Gewinnbeteiligung des Kunden. Bereits recycelte Tonerkartuschen sind beim zweiten Durchlauf meistens anderweitig bereits nicht mehr voll funktionsfähig.
Wir haben es ja, ganz nebenbei bemerkt, beim Laserdrucker mit Elektrostatik zu tun. Und an den entsprechenden Bauteilen findet dann auch ein stärkerer Verschleiß statt, der im Zusammenwirken mit dem minderwertigeren Pulver eben zu den oben beschriebenen "Streifen" und Ungleichmäßigkeiten im Druckbild führt. Nur Tonerpulver rein und los, ist nicht der Weisheit letzter Schluss.
Hinzuzufügen wäre noch: Oft bestehen landläufige "Toner" nicht nur aus dem Verbrauchsmaterial Tonerpulver, sondern bilden konstruktionsmäßig eine Funktionseinheit aus Tonerbehälter, Abstreifer, und Trommel, die entweder nur alle zusammen oder separat austauschbar sind.
Habe hier zum Beispiel einen Drucker, bei dem beide Einheiten entweder als Komplettsatz gekauft werden können oder eben separat als nur die Pulverbehältereinheit. Wann merkt man denn, wann welches Teil ausgetauscht werden soll? Nun, bei meinem Drucker ist dafür ein Diagnoseprogramm vorgesehen. Das zeigt mir, wann auch die Trommel ausgetauscht werden soll.
Interessanterweise meldete mir dieses Diagnosetool, das die Ergebnisse auf Papier ausdruckt, direkt nach Tonerkartuschenwechsel vom alten auf den recycelten Toner bereits wieder einen fälligen Tonerwechsel an. Habe dann eine Originalkartusche eingesetzt, wo das dann nicht der Fall war.
Hier zeigt es sich, dass Toner nicht gleich Toner ist. Die Unterschiede sind eben abhängig vom Druckertyp, -prinzip und -modell. Hier haben die Eigenversuche mit Tonermixen und dergleichen eine deutliche Grenze gesetzt bekommen. Unter Umständen gehen sogar die Trommel oder Teile des Abstreifers defekt, wenn nicht die richtige Tonerqualität verwendet wird. Dann spart man vielleicht an der falschen Stelle. Und Laserdrucker werden von Epson nicht mehr hergestellt, wurden sogar softwaremäßig geblockt, wie ich gerade lese. Das ist aber eine ganz andere Diskussion. Nur in Kürze: Nicht alle Hersteller werden das so machen.
Fazit: Augen auf beim Toner-(Trommel-)kauf.
Früher war das einfacher. Da konnte man den neuen Toner bei den riesigen Druckern für das Büro einfach nachfüllen. Da musste man zwar aufpassen, weil Toner eben sehr staubt und sehr gesundheitsschädlich ist. Aber da kaufte man gar keine Kartuschen und wechselte halt nur ab und zu die Trommel. Heute, mit den Kartuschen, würde ich die Finger davon lassen. Da bekommt mein Drucker einfach eine neue.
Die Sache ist eben, dass die Kartuschen noch den Abstreifer, so eine Art feine Besenbürste und noch eine weitere Einrichtung eingebaut haben, die für die möglichst gleichmäßige Verteilung der Tonerpartikel beim Druckvorgang sorgen sollen. Stimmt da etwas nicht, gibt es eine Reihe von unerwünschten Druckergebnissen. Und diese Tonermischung muss elektrostatisch zu diesen Dingen passen. Wird ein Toner verwendet, der auch nur ein bisschen andere Eigenschaften hat, dann bleibt womöglich sogar etwas an der Trommel haften. Und die ist dann unter Umständen auch unwiederbringlich hinüber.
In der Bedienungsanleitung "meines" Laserdruckers steht zum Beispiel: "Die Fixiereinheit ist möglicherweise verschmutzt." "Reinigen Sie den Koronadraht an der Trommeleinheit.""Hin- und Herschieben des grünen Reiters. "Die Verwendung von Verbrauchsmaterial von Fremdherstellern kann die Druckqualität, die Hardware-Leistung und die Gerätezuverlässigkeit beeinträchtigen." Das nur noch zur Info.
Ja, früher waren Laserdrucker im Büro eigentlich Sache der Office-Abteilung, die Wartungsverträge mit dem Bürogerätemenschen hatte. Ich habe wie gesagt, mich einmal darüber hinweggesetzt und die passende Quittung erhalten.
Für meinen privaten Drucker hatte ich ja mit den Recycling-Toner experimentiert und war gar nicht zufrieden damit. Ok, wenn man nur Briefe oder irgendwelche Texte ausdrucken möchte, reicht das vielleicht. Aber schon bei den Online-Briefmarken gibt es Probleme. Der QR-Code muss sehr exakt ausgedruckt werden, ohne Ausfransungen etc. Und auch da geht es nur mit dem richtigen PDF-Druckprogramm. Dann kommt noch dazu: Der Druckertreiber muss auch der richtige sein. Beim Laserdrucker ist das noch eine Sonderlocke. Aber das ist eigentlich ein anderes Thema.
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