Lassen sich Deutsche wieder von Rechten instrumentalisieren?

vom 11.10.2015, 22:17 Uhr

Aufgrund der aktuellen Flüchtlingskrise sehen wir uns in Deutschland wieder Problemen gegenübergestellt, die wir bisher eigentlich erfolgreich verdrängten, beziehungsweise dachten, dass sie hierzulande gar nicht mehr existieren.

Nun müssen wir aber feststellen, dass es neben der NPD durchaus noch eine Vielzahl von Parteien und Gruppierungen im politischen System gibt, die mal mehr, mal weniger verdeckt eindeutig rechtes Gedankengut vertreten.

Selbst Menschen, die ansonsten kein rechtes Gedankengut besitzen, lassen sich von diesen Bauernfängern nun einlullen. Schneller als sie denken und oftmals ohne sich dessen wirklich bewusst zu sein, stellen sie sich damit auf eine Stufe mit Neonazis und anderen Menschen mit eindeutig braunem Gedankengut.

Womit kann man sich erklären, dass es so viele Menschen in Deutschland gibt, die das nicht merken? Denen nicht bewusst ist, dass ihre eigentlich legitimen Anliegen von rechten Gruppierungen genutzt werden, um auf Stimmenfang zu gehen?

Was könnte dagegen unternommen werden? Sollte hier eine gewisse Aufklärung nicht vorausgesetzt sein oder steht die Politik nun in der Pflicht, diese gegebenenfalls nochmals nachzuholen? Oder denkt ihr, dass wir dahingehend eigentlich kein Problem haben?

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» TamiBami » Beiträge: 2166 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



TamiBami hat geschrieben:Selbst Menschen, die ansonsten kein rechtes Gedankengut besitzen, lassen sich von diesen Bauernfängern nun einlullen.

Was genau lässt dich vermuten, dass diese Menschen aus "der Mitte der Gesellschaft" sonst nicht doch auch "braunes Gedankengut" mit sich getragen haben? Eigentlich zeigt sich doch nur, dass der bislang immer breit verankerte, immer schon vorhandene latente Rassismus zutage tritt. Es kann ja sein, dass bislang nur die Umstände dafür gesorgt hatten, dass dieser sich nicht äußert.

Oder nimmst du als Beweis für die Ablehnung rechtsradikalen Gedankenguts die eigene Aussage der jeweiligen Personen? So in etwa: "Er ist kein Brandstifter." - "Woher weißt du das?" - "Ich habe ihn ja selbst gefragt.".

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Wenn ich sehe, wie stark rechte Parteien in anderen Ländern sind und wie stark sie in Deutschland sind, dann kann ich dem nicht zustimmen. Während die AfD hier in Deutschland gerade mal bei Prozent herumkrebst, haben Front National und FPÖ fast 30 Prozent.

Ich sehe auch kaum Deutsche, die sich vor den rechten Karren spannen lassen. Nur im Osten des Landes haben AfD und Pegida mehr Demonstranten als Gegendemonstranten. Ansonsten ist hier fast allen Leuten klar, dass die NPD nichts außer vorbestraften Inländern zu bieten hat. Niemand will solche Trottel an der Macht.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich würde nicht sagen, dass sich die Menschen vor den Karren spannen lassen, als wären es Personen, die zu keiner eigenen Meinung fähig sind und die gewissermaßen von den bösen Rechten weggefangen und einer Gehirnwäsche unterzogen werden. Die aktuelle Situation weckt eben Ängste.

Wenn hunderttausende Fremde in das Land kommen und plötzliche Lagerhallen oder Turnhallen zu Asylunterkünften umfunktioniert werden, dann macht das eben Angst und man fragt sich, wohin das noch führen soll. Vielleicht wird wirklich eines Tages privater Wohnraum beschlagnahmt? Vielleicht heißt es wirklich eins Tages „Sie haben da noch ein Zimmer im Haus frei, das beschlagnahmen wir jetzt“. Weiß man's?

Ist man dann ein Nazi, wenn man kund tut, dass einem dies Sorge bereitet? Ist das dann schon braunes Gedankengut? Ich glaube, dass die wenigsten sich deswegen Sorgen machen, weil die Zuwanderer eine andere Hautfarbe haben, sondern deswegen, weil es eben so viele sind.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Sobald bekannte Mitglieder oder Anhänger der NPD irgendwelche Proteste starten oder unterstützen, sollte man die Finger davon lassen. Jedem sollte klar sein, wofür diese Partei steht. Diese haben wortwörtlich in ihrem Parteiprogramm stehen: "Integration ist Völkermord".

Und viele in der NPD haben ein "kleines" Aggressionsproblem und nehmen so etwas wörtlich. Gerade die Hetzer, die so für Zucht und Ordnung sind, haben wahrscheinlich mehr Vorbestrafte in ihren Reihen als anderen Parteien zusammen.

Hier sehe ich allerdings, dass die rechten Parolen eben doch nicht so toll verfangen und rechte Bauernfängerei nicht mehr ankommt. Sogar im Osten haben dies immer mehr Leute kapiert und nur dort gibt es bei Pegida und ähnlichem Quatsch mehr Demonstranten als Gegendemonstranten.

Es ist übrigens völlig normal, wenn sich Leute bei über einer Million Flüchtlingen Sorgen machen und sagen, dass dies nicht ewig so weitergehen kann und die Akzeptanz demokratischer Werte und Integrationsbereitschaft sollte selbstverständlich auch von Seiten der Flüchtlinge unbedingt vorhanden sein. Allerdings ist kein normaler Mensch gegen alle Ausländer und gegen Integration und man merkt schnell, wer wirklich so durchgeknallt und menschenfeindlich ist.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Mod am 12.10.2015, 13:19, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

Wenn man bei Facebook die ganzen Kommentare liest, die unter jedem Nachrichtenartikel zu dem Thema auftauchen, dann könnte man das wirklich glauben. Wobei man noch davon ausgehen muss, dass die ganz schlimmen gelöscht werden. So sollte es zumindest sein. Aber es natürlich immer so, dass diejenigen, die gegen etwas sind, am lautesten schreien.

In meinem Umfeld ist mir zumindest noch nicht aufgefallen, dass sich jetzt irgendjemand zu den rechten Parteien hingezogen fühlt. Und das bleibt hoffentlich auch so, aber wenn das Flüchtlingsthema weiterhin akut bleibt, dann halte ich es durchaus für möglich, dass die AfD bei der nächsten Wahl zumindest die 5% anpeilt und auch überspringt.

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» Jessy_86 » Beiträge: 5456 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Im Saarland wird der dortige Pegida-Ableger eindeutig von der NPD geleitet, dessen Vorsitzender musste von der NPD Pfalz in die NPD Saar wechseln, weil es dort ein tolles Verfahren, weil seine minderjährige Stieftochter von einem Kameraden geschwängert wurde und er trotzdem mit diesem befreundet blieb.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 15.10.2015, 21:58, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Das „Problem“, dass heute immer mehr Menschen anfangen, sich für die gemäßigt einwanderungskritischen Positionen der AfD oder auch die stärker einwanderungskritischen Positionen der NPD zu interessieren, liegt meiner Meinung damit, dass diese Menschen eben langsam anfangen zu erkennen, dass die „Rechten“ eben in manchen Positionen einfach „Recht“ haben.

Mir macht die wachsende Akzeptanz „rechter“ Positionen gar keine Sorgen. Große Sorgen macht mir allerdings die wortwörtlich schrankenlose Überflutung des Abendlandes mit riesigen Menschenmassen, welche die Agitprop der Massenmedien den Europäer als „Flüchtlinge“ zu verkaufen versucht.

Ehrlich gesagt erwarte ich weder von der AfD weder Massenmord, noch Terrorismus. Die AfD ist auch gar keine eigentliche rechte Partei ist, sondern lediglich die Politik der EU-Diktatur kritisch gegenübersteht, während die anderen Parteien, ausgenommen vielleicht in einigen wenigen Punkten DIE LINKE, bloße Kopfnickerei zu den Diktaten Brüssels betreiben.

„Rechts“ im klassischen Sinne wäre eher die NPD. Doch auch von dieser erwarte ich kaum Dinge, die in irgendeiner Weise mit dem vergleichbar wären, was im nahen Osten derzeit geschieht: Andersdenkende werden lebendig verbrannt oder ihnen die Köpfe abgesägt, Kinder lebendig begraben usw. ein gezielter Terror, mit dem die ISIS-Psychopathen ihrer Gegner einschüchtern und durch Furcht gefügig machen will.

Diese Art von Politik kennt man ja bereits aus der Geschichte, z.B. von den Kommunisten, von den Türken zur Zeit des Weltkrieges, von der Romkirche im Mittelalter, von dem Rumänen Vlad Tepes (der damit allerdings erfolgreich sein Land verteidigt hat gegen nicht minder grausame Osmanen), von den alten Assyrern, Hethitern, selbst den Persern usw. Gerade in den nahöstlichen Kulturen war das Prinzip der Machtausübung durch Furcht infolge von Terror schon immer stark vertreten gewesen.

Heute wird es nach Europa importiert, in einem größeren Maßstab als es sich Romkirche oder Kommunisten jemals träumen lassen konnten. In Frankreich und Schweden werden schon den ersten Europäern die Köpfe abgeschnitten und auch bei uns werden diese zweifellos in Zukunft rollen. Wie groß die Zahl der Todesopfer sein wird, kann keiner genau voraussagen, dass der Bürgerkrieg kommen wird ist allerdings unausweichlich.

Es wird natürlich kein bloßer Krieg der Europäer gegen die Eindringlinge sein. Unter den „Flüchtlingen“ mögen durchaus auch solche sein, die es wirklich sind. Auch werden nicht alle Europäer für ihre Seite kämpfen, sondern diese verraten und sich auf die Seite der ISIS-Terrormörder stellen.

Gerade Serienmörder und andere psychopathische Gewaltverbrecher könnten im Falle eines chaotischen Bürgerkrieges aus ihren Gefängnissen von den ISIS-Blutbanden befreit werden und zu Mitgliedern derselben werden. Ähnlich war es ja zur Zeit der „großen, sozialistischen Oktoberrevolution“ in Russland, als die Tscheka-Terrorbanden gezielt Serienkiller aus den zaristischen Gefängnissen befreiten, um sie zu wertvollem eigenem Personal zu machen, das keinerlei moralische Hemmungen hatte, andere Menschen zu foltern und abzuschlachten.

» Internetueller » Beiträge: 23 » Talkpoints: 15,75 »


Die rechten Gedanken gab es in Deutschland immer und wird es immer geben. Die Frage ist, wie weit sich die Menschen davon beeinflussen lassen. Sicher ist, dass Floskeln ala „die klauen uns die Arbeit“ sicher nicht ziehen. Das sind dumme Menschen, die einfach nicht argumentieren können und übliche Stammtischparolen.

Doch durch viele mediale Meldungen von Focus, Welt und mehr kann der Gedanke, dass wir von vielen Flüchtlingen als Geldhahn genutzt werden, durchaus bekräftigt werden. Immer häufiger liest man von negativen Flüchtlingen, von verschärften Asylgesetzen, weil sich die Menschen vor der Registration schützen und mehr. Das sind die wahren Probleme, die dafür sorgen, dass die NPD sowie AFD weiter an Zuspruch bekommen.

Ich bin der Meinung, dass jeder seine Ansichten verkünden darf und das bitte ohne, dass jeder gleich der Nazi oder Dummkopf ist. Es gibt durchaus Menschen mit etwas braunem Gedankengut, die verdammt gut argumentieren, verständlich in ihrer Argumentation sind und mehr. Wo man durchaus den Satz nachvollziehen kann, wenn gesagt wird, jeder der sich nicht registrieren möchte, der kann wieder gehen. Dabei sehe ich kein rechtes Gut, sondern eine wahre Aussage, der man auch als Ottonormalverbraucher zustimmt.

Wenn ich immer lese und höre, dass auf den Monatsdemos, in Erfurt auf den Demos usw. nur rechte Parolen geschwungen werden, dann merke ich, wie mediale Berichterstattungen die linken Seiten weiter ankurbeln. Ich war selber vor Ort, um mir Bilder zu machen. Dort sind Familien, Rentner, Anwälte, Polizisten und vieles mehr, die nicht rechts sind, aber teilweise die Auswirkungen von vielen Missständen mitbekommen. Das zu sagen bedeutet aber gleich bei dem restlichen Teil, dass man ein Nazi sei!

Auf der einen Seite sollen wir alle frei unsere Meinung sagen, aber wehe es wird fair, ohne Beleidigungen und Denunzierungen sowie Pauschalisierungen etwas gesagt, dann ist man der doofe Nazi.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


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