Lasche Gesetze - Urteil Berliner Raser Ausnahme?

vom 07.03.2017, 20:59 Uhr

Wie mittlerweile jeder der Presse entnehmen konnte, wurden zwei Berliner Raser wegen eines illegalen Autorennen zu jeweils einer lebenslänglichen Haftstrafe verurteilt. Und schon sind im Netz Kritiker zu finden, die erstens das Urteil wegen Mord zu drastisch finden und jene, die diese Entscheidung zu heftig finden.

Anhand vergangener Urteile jeglicher Richtung einer Straftat hat die Justiz diesmal ausgepackt und tatsächlich die volle Härte angewandt, was ich persönlich für korrekt und moralisch vertretbar ansehe. Nicht nur in meinem Umfeld wird die Strenge der Justiz massiv beklagt, dass zum Beispiel Vergewaltiger oder Pädophile Straftäter mit so dermaßen milden Urteilen zu rechnen haben, dass einem buchstäblich schlecht wird. Die Justiz lässt sich in vielen Urteilen an der Nase herumführen und die Verteidiger schaffen es tatsächlich, widerwärtige Taten mit Bewährungsstrafen zu rechtfertigen.

Der Aufschrei solcher Urteile ist vor allem auch in den sozialen Netzwerken zu sehen und nachzuvollziehen. Wenn man in vollem Umfang nach schweren Straftaten und dessen Urteile recherchiert, ist eben festzustellen, dass in fast allen Fällen die Urteile so dermaßen mild ausfallen, dass Nachahmer sich keine Gedanken über drastische Strafen machen müssen, was natürlich keine abschreckende Wirkung erzeugt.

Anhand des Urteils der lebenslangen Freiheitsstrafen der Raser aus Berlin stelle ich mir die Frage, wie das nun in Zukunft laufen wird? Werden tatsächlich solche und andere schwere Straftaten endlich so hart bestraft werden, dass eine nachhaltige abschreckende Wirkung eintreten kann? Für mich sind einige Richter ein Haufen von Witzfiguren, denen ich persönlich weitere Straftaten anhand ihrer Urteile zuordnen würde. Es kann nicht sein, dass selbst Mörder nur zum Totschlag verurteilt werden und dann nach wenigen Jahren wieder ein ganz normales Leben führen dürfen.

Wie seht ihr die eventuelle zukünftige Entwicklung der Rechtssprechung bezogen auf den aktuellen Fallt der Raser aus Berlin? Glaubt ihr wie viele andere Menschen endlich an eine gerechte Strafe, wenn solche und andere Straftaten begangen werden?

» Dr.Holleck » Beiträge: 49 » Talkpoints: 3,00 »



In Deutschland gibt es immer einen Ermessensspielraum für Richter. Das erkennst Du an Mindest- und Maximalstrafe. Selbst wenn das Urteil für uns in einem anderen Fall mit beispielsweise 2 Jahre auf Bewährung vollkommen unverständlich wirkt, kann ein Richter unter Umständen damit aber im Rahmen des Mindest- und Maximalstrafmaß bleiben. Es kommt auch auf viele allgemeine Dinge an.

So wird involviert, wie die geistige Reife eines Autofahrers zu beurteilen ist. Bei uns kann bis zum 21.Lebensjahr das Jugendstrafrecht zum Einsatz kommen. Finde ich per se total behämmert. Dann wird immer damit geurteilt, dass der Täter noch einen etwas niedrigen Sachverstand hat, etwas naiv usw. Das sind auch Menschen mit 25 und die kriegen dann auch keine Jugendstrafe mehr. Wer alt genug ist, um in Deutschland nach geltendem Recht Auto zu fahren, Verträge abzuschließen & Co, der sollte auch nach einem Erwachsenenstrafrecht beurteilt werden. Das sei mal nur meine persönliche Meinung an dieser Stelle.

Das Urteil wird keine direkte Ausnahme sein, aber bestimmt auch nicht die Regel. Es wird sowieso gegen das Urteil aktuell Revision eingelegt und die Experten sehe gute Chancen, dass die zwei "Pisser" damit durchkommen. Wenn man sich aber mal den ausländischen Täter anguckt, ich weiß den Namen nicht. Der hat null Mitleid mit dem Toten.

Er hat noch in einem TV-Interview gemeint, dass er sich jetzt mal erhohlen muss, weil er bis zum Knochen aufgeschnitten wurde und es ja hätte schlimmer kommen können. Ekelhaft der Spinner und der hat 15 Jahre verdient, alleine auch im Hinblick dessen, dass er keine Reue hat und genau weiß, was er getan hat. Der andere schweigt ja, aber hat sich Ablichten lassen mit der Kamera.

Wer rast, gehört weggesperrt. Die Urteile in der Vergangenheit waren ein Witz, wenn man bedenkt, dass jeder der zu erhöhter Geschwindigkeit greift genau weiß, was passieren kann. Somit nimmt man immer grob fahrlässig den Tod von Leuten in Kauf und da muss mehr getan werden. Doch was sprechen wir nur von laschen Gesetzen im Falle der Raser? Wenn ein Schwarzfahrer im Knast sitzt, weil er die Sachen nicht bezahlen kann, aber ein Vergewaltiger noch 2 Jahre auf Bewährung kriegt - dann kann man unsere Justiz doch sowieso beim besten Willen nicht mehr wirklich ernstnehmen, sorry.

Benutzeravatar

» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^