Langes Waschen Stromsparender und effizienter?

Wenn man schmutzige Wäsche hat, dann müssen Verbraucher schauen, welchen Waschgang sie dafür nutzen. Viele nutzen bei geringen Verschmutzungen den sogenannten Kurzwaschgang bei niedriger Laufzeit und geringer Gradzahl. Es steht nun im Raum, dass Kurzwaschgänge weniger effizient in der Reinigung sind und mehr Strom verbrauchen, als Waschgänge die länger brauchen. Ist da was dran und wenn ja, wieso ist längeres Waschen besser und Stromsparender, steht das nicht im Widerspruch zueinander?

Waschen funktioniert nach dem sogenannten Sinnerschen Kreis. Wäsche wird durch vier Faktoren sauber: Chemie (also Waschmittel), Mechanik (Bewegung der Wäsche), Zeit und Temperatur. Immer wenn du an einem Punkt etwas einsparen willst, musst du mehr vom anderen einsetzen. Das steht übrigens nicht im Raum, das ist bestens untersucht.

Als es nur Seife gab, musste der Zeitfaktor durch Einweichen enorm erhöht werden. Kochen war Pflicht, bei 30 Grad wurde das nichts. Dazu kam heftige Mechanik mit Waschbrett und Wurzelbürste. Das geht heute nun viel einfacher, aber Kurzprogramme waschen schlechter und brauchen nicht viel weniger Energie. Das lohnt sich nur, wenn die Wäsche kaum verschmutzt ist.

Kurzwaschgänge sind dafür gedacht, leicht verschmutzte Wäsche schnell und mit wenig Energieaufwand zu reinigen. Das klingt auf den ersten Blick praktisch und ressourcenschonend. Allerdings kann bei stark verschmutzter Wäsche ein Kurzwaschgang nicht ausreichen, um alle Flecken und Verunreinigungen zu entfernen. In diesem Fall kann es sogar notwendig sein, die Wäsche erneut zu waschen, was letztlich mehr Wasser und Energie verbraucht als ein längerer Waschgang.

Ein weiterer Punkt ist, dass Kurzwaschgänge oft nur mit niedrigen Temperaturen arbeiten. Das kann zwar Strom sparen, aber auch hier ist es wichtig zu beachten, dass bei niedrigen Temperaturen nicht alle Bakterien und Keime abgetötet werden. Das kann insbesondere bei empfindlicher Kleidung und bei Menschen mit empfindlicher Haut ein Problem darstellen.

Längere Waschgänge hingegen können bei höheren Temperaturen laufen, was zu einer besseren Reinigung und Entfernung von Bakterien und Keimen führt. Außerdem können moderne Waschmaschinen aufgrund ihrer Energieeffizienz auch bei längeren Waschgängen Strom sparen.

Letztlich kommt es jedoch auf die individuelle Situation an. Bei leicht verschmutzter Kleidung und ausreichend Zeit kann ein Kurzwaschgang sinnvoll sein. Bei stark verschmutzter Wäsche und empfindlicher Haut ist jedoch ein längerer Waschgang bei höheren Temperaturen die bessere Wahl. Es lohnt sich, die Angaben auf den Waschetiketten zu beachten und die Waschmaschine entsprechend einzustellen.