Lang verschwundene Kinder weiterhin suchen?

vom 04.06.2015, 16:34 Uhr

Heute habe ich mir eine Sendung über verschwundene Kinder in Deutschland angesehen und viele der Fälle lagen gerade mal ein Jahr zurück und haben sich 2014 oder 2013 ereignet. Ein Fall war allerdings auch darunter, der schon über 10 Jahre her war, der Fall von Peggy Knobloch die 2001 spurlos in Lichtenberg verschwunden ist und bisher nicht gefunden werden konnte. Man hat in dieser Sendung Bilder von ihr gezeigt und noch ausführlich beschrieben, was sie angehabt hatte und so. Es wurde auch darauf verwiesen, dass sie inzwischen aber keine 9 Jahre mehr alt ist, sondern 23 Jahre und dadurch auch anders aussieht.

Findet ihr es sinnvoll solche Fälle nach all den Jahren wieder aufzurollen? Ich denke, dass die Mutter das doch sicherlich sehr treffen muss, wenn sie jetzt wieder vor die Kamera gehen muss und wieder über den Fall im Fernsehen reden muss. Abgesehen davon ist es doch nun eher unwahrscheinlich, dass sie noch jemand erkennt und Hinweise geben kann. Wie findet ihr es, wenn solche Fälle wieder aufgerollt werden? Weckt das nur unnötige Erinnerungen bei den betroffenen Personen oder denkt ihr wirklich, dass man nach all den Jahren noch etwas erreichen kann?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich halte es für absolut sinnvoll, solche Fälle auch nach Jahren noch aufzurollen. Ich glaube, dass die Eltern so oder so nicht richtig abschließen können, wenn sie nichts über den Verbleib ihres Kindes wissen. Sicher ist es schmerzhaft, wenn sie dann nach Jahren wieder vor die Kamera müssen, aber sie müssten ja nicht, wenn sie nicht wollten. Was sollen sie als Eltern denn tun? Nach so langer Zeit ist doch selbst ein Leichenfund dann eine Erlösung von der quälenden Ungewissheit.

Ich möchte da nur mal den Fall aus meiner Stadt einwerfen. Tanja G. ist 2007 gefunden. Die Stadt wurde auf den Kopf gestellt, die Eltern haben über Jahre gesucht, es gab diverse Sendungen. Der Vater von Tanja ist irgendwann verstorben, in der Ungewissheit, was mit seiner Tochter passiert ist. Und jetzt, nach 8 Jahren, stellt man fest, dass ihre Leiche die ganze Zeit keine 10 Meter neben einem Wohnhaus lag. Wir alle sind jahrelang täglich an Tanjas Leiche vorbei gefahren ohne etwas zu ahnen.

Ein Zufallsfund, ja. Aber wenn man bedenkt, dass die Polizei bei einer Suche vor 3 Jahren keine 50 Meter von der Leiche entfernt gesucht hat, dann zeigt das doch, dass es sich absolut lohnt, auch nach mehreren Jahren einen Fall nochmal zu bearbeiten und Spuren neu auszuwerten.

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» CCB86 » Beiträge: 2025 » Talkpoints: 2,88 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


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