Lässt sich Arbeitslosigkeit einfach so abschaffen?

vom 08.01.2018, 06:48 Uhr

Bei uns im Bekanntenkreis gab es neulich eine Diskussion zum Thema Arbeitslosigkeit. Jemand meinte dann, dass es helfen würde und gut für die Wirtschaft wäre, wenn man die Arbeitslosigkeit einfach verbieten und abschaffen würde. Er stellte sich das so vor, dass die Menschen einfach dazu gezwungen wären, zu studieren oder sich sonstwie weiterzubilden, wenn sie ihren Job verlieren würden. Man wäre dann gezwungen sich so lange zu bilden, bis man wieder eine Arbeit findet, die zu ihnen passt. Wenn man studiert kann man ja per Definition gar nicht arbeitslos sein, weil man sich ja ausbilden lässt.

Was haltet ihr von dieser Aussage? Lässt sich Arbeitslosigkeit in dem Sinne einfach verbieten und abschaffen oder ist das kompletter Blödsinn? Kann man die Menschen dazu zwingen, sich permanent fortzubilden im Falle eines Jobverlusts? Haltet ihr das für umsetzbar oder ist diese Idee völlig realitätsfern?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich frage mich wie das funktionieren soll. Gerade wenn jemand eben nicht ausreichend finanzielle Mittel hat, um die Studiengebühren zu zahlen, die ja nun mal anfallen würden. Vielleicht sind manche Menschen auch irgendwann einfach zu alt, um noch gut und erfolgreich lernen zu können. Immerhin weiß man ja, dass man mit zunehmendem Alter immer schlecht lernen kann. Ich glaube nicht, dass sich die Arbeitslosigkeit einfach so abschaffen lassen würde. Dafür stehen sicherlich auch nicht genügend Plätze an Schulen, Unis und anderen Weiterbildungsstätten zur Verfügung.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Ich muss mich immer wieder aufs Neue wundern, was du für einen Bekanntenkreis hast, in dem sich so viele skurrile Meinungen und extreme Ansichten vermischen. Verglichen damit ist mein Umfeld ja geradezu angepasst und rational, und da sind auch recht schräge Vögel vertreten. :lol:

Ich sage hier Nonsens und würde die Person, die derartigen Blödsinn verbreitet, wohl nur in meinem sehr entfernten Bekanntenkreis dulden, wenn überhaupt. An Deppen herrscht bekanntlich kein Mangel, die kann man auch gelegentlich durch neuere Modelle austauschen. Erstens ist jede Form von Bildung auch mit Kosten verbunden und wahrscheinlich kommt es Staat und Gesellschaft teurer, wenn sie Bildungsinstitutionen für Leute betreiben, die dort nur zwangsweise hingehen, als wenn sie die heute praktizierte Form der Arbeitslosenunterstützung zahlen. Leute die sich fortbilden, sind für die Gesellschaft bestimmt weder billiger noch nützlicher als Leute, die sich statt dessen ehrenamtlich engagieren, selbstständig machen, eigenständig nach Jobalternativen suchen, oder zumindest nicht im Weg herumstehen.

Und zweitens kann man niemanden zum Lernen "zwingen", der nicht will oder schlicht nicht kann. Wieso kann sich eigentlich niemand vorstellen, dass es in unserer Gesellschaft auch genügend Menschen gibt, deren Begabungen nicht im Bereich "Studium und Bildung" liegen? Diese Art Grips stellt nur ein Talent unter vielen dar, und man muss sich wahrhaftig nichts darauf einbilden, bis über die Dreißig an der Uni herum zu gammeln. Aber es ist eben nicht für jeden ideal. Soll man die Leute, die für Weiterbildung bis zum Erbrechen ungeeignet sind, dann in den Krieg oder ins Bergwerk schicken, damit sie aus dem Weg sind? Wie gesagt, für mich ist diese ganze These absolut haltloser Blödsinn.

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



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