Länger studieren müssen aufgrund von überfüllten Seminaren?
Bei mir im Studium ist es so, dass man sich den Stundenplan größtenteils selbst zusammenstellen kann. Man muss sich nur an die Prüfungsordnung halten und eben eine gewisse Anzahl verschiedener Seminare und Vorlesungen belegen. Welche Seminare und Vorlesungen das sind, darf man sich dann größtenteils auch selbst aussuchen und kann beispielsweise nach Interesse gehen oder sich die Seminare auch so zurechtlegen, wie es einem passt.
Leider ist es jedoch so, dass grundsätzlich viel zu wenige Seminare angeboten werden und es dafür einfach zu viele Studenten gibt. Man kann quasi jedes Seminar in jedem Semester belegen, so dass vom ersten bis zum zehnten Semester alles vertreten ist. Dazu kommt auch noch, dass in die Seminare nicht nur auf meinen Studiengang ausgelegt sind, sondern auch noch auf mindestens zwei weitere, ähnliche Studiengänge. Somit sind die Seminare immer völlig überfüllt. Eigentlich sollten es höchstens dreißig Leute pro Seminar sein, wobei es in den meisten Seminaren locker über hundert Leute sind, die dann auf dem Boden sitzen müssen, weil die Raumgröße nicht ausreichend ist.
Einigen Dozenten ist es jedoch auch zu blöd, die Seminare mit so vielen Leuten zu veranstalten, da das rein organisatorisch und von den Referaten her schon sehr schwer machbar ist. Bei einer Vorlesung mag das ja gehen, aber bei einem Hauptseminar, wo man doch mündlich sehr aktiv sein sollte, ist das schwer. Von daher haben einige Dozenten die Anzahl auf dreißig Leute beschränkt, wobei man sich im Vorfeld im Internet anmelden musste. Die Leute wurden dann eben ausgelost, die an dem Seminar teilnehmen konnten, weil es weitaus mehr waren, als zugelassen.
Nun sieht es jedoch so aus, dass ich ganze vier Seminare dieses Semester nicht machen kann, weil sie völlig überfüllt sind und ich leider nicht ausgelost wurde. Somit muss ich die Seminare nächstes Semester machen, was ich sehr ärgerlich finde, weil ich eigentlich dieses Semester schon alles abschließen wollte. Wenn ich Pech habe, zieht sich dann das Studium um ein Semester in die Länge, wobei ich durchaus schon den Unmut einiger Studenten mitbekommen habe, die gleich mehrere Semester durch dieses Losverfahren länger studieren mussten, als sie wollten. Und dazwischen konnten sie auch nicht viel machen, außer abzuwarten, wenn ihnen nur diese Seminare fehlten, für die sie keinen Platz bekommen hatten. Das ist natürlich schrecklich und ich hoffe, dass mir das nicht auch passiert.
Kennt ihr das auch, dass man länger studieren muss, als geplant, weil die Seminare völlig überfüllt sind und man keinen Platz mehr bekommt? Wie kann man die Wartezeit sinnvoll überbrücken?
Ich habe so etwas schon mehrmals mitbekommen. An meiner alten Universität war die Organisation in Bezug auf die Großexkursionen total schlecht. Es ist in meinem Studiengang nämlich so, dass man im Bachelor und später auch im Master jeweils eine mehrwöchige Großexkursion gemacht haben muss, sonst fehlen die Voraussetzungen für den Abschluss. Es ist also nicht so, dass wir das freiwillig machen, wir werden quasi dazu verdonnert.
Diese Reisen sind in der Regel etwas teurer und können locker bis zu 2000€ kosten. Die Plätze sind begrenzt, da auch Referate vorbereitet und Berichte zu ausgewählten Themen geschrieben werden müssen. Außerdem ist es übersichtlicher und leichter zu organisieren, wenn nicht allzu viele Personen teilnehmen.
Leider hatte die alte Universität immer das Problem, viel zu wenig Ziele anzubieten. Es wurden in der Regel 5-7 unterschiedliche Ziele angeboten mit maximal 14 Teilnehmern während aber knapp 300 Studenten pro Jahrgang einen Exkursionsplatz brauchten. Einmal wurde dann die super intelligente "Lösung" entwickelt, noch ein zusätzliches Exkursionsziel mit maximal 14 Teilnehmern anzubieten und man wunderte sich hinterher noch, dass der Bedarf immer noch nicht gedeckt ist. Man musste die Exkursion Ende des vierten Semesters absolvieren und sie wurde nur jährlich angeboten, immer im September.
Die Anmeldung dafür war schon im Januar desselben Jahres. Wenn man also keinen Platz bekommen hat, verlängerte sich das Studium automatisch um zwei Semester. Manche hatten sogar das Glück und sind auf mehr als einer Exkursion gewesen, was aber total blöd war für die, die immer ausgelost wurden. Ich habe auch durchaus Studenten getroffen, die das zweite Jahr in Folge für die Exkursion abgelehnt wurden.
An meiner neuen Universität ist das etwas anders. Hier muss man zwei Nebenfächer belegen und dort eine bestimmte Anzahl von Credit Points erreichen. Leider sind dort die Kapazitäten sehr beschränkt. Bei einem Nebenfach, das mich interessiert hat wurde ich 3 Semester in Folge abgelehnt, sodass ich irgendwann die Nase voll hatte und mir andere Interessen suchte. Aber selbst bei den Hauptfachseminaren reichen die Kapazitäten oft nicht aus.
So habe ich beispielsweise bei Facebook in einer Gruppe mitbekommen, dass sehr viele in einem Hauptseminar nicht gelost wurden, das nur im WS angeboten wird. Ohne dass man dieses Seminar aber erfolgreich belegt und bestanden hat, darf man aber die Bachelor-Arbeit nicht schreiben, sodass auch hier wiederum eine Verzögerung eintritt, wenn man auf Kapazitätsmangel keinen Platz bekommt.
Ich frage mich ehrlich gesagt, wie es zu so einer derartigen Fehlorganisation kommen kann. Hundert Teilnehmer pro Seminar ist schon krass. Hat die Universität zu wenig Geld, um entsprechend mit Personal aufzustocken? Liegt es am Platz, dass man nicht weiß wo die zusätzlichen Seminare veranstaltet werden sollen? Die Universitäten bekommen doch Geld vom Staat seit die Studiengebühren weggefallen sind, ich hätte da ein wenig mehr Organisation und Struktur erwartet.
Ich empfinde es als ziemliche Frechheit, einerseits öffentlich die Regelstudienzeit zu propagieren und dann so eine Missorganisation und so ein Missmanagement zu veranstalten, sodass diese Regelstudienzeit in der Realität mehr oder weniger sabotiert wird und gar nicht eingehalten werden könnte, selbst wenn man wollte.
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