Länder die Homeschooling erlauben und fachliche Kompetenz

In Deutschland ist das Unterrichten von den eigenen Kindern zu hause verboten. Denn es gibt eine Schulpflicht, die eingehalten werden muss. Es gibt aber auch Länder, die das erlauben. Welche Länder sind dies und wie sieht in diesen Ländern dieses Homeschooling aus? Müssen Fachkräfte dieses Homeschooling übernehmen oder kann man das auch als Elternteil übernehmen?

Welche Voraussetzung braucht man in den Ländern, die das erlauben für das Unterrichten? Muss man einen Nachweis einbringen, dass man fähig ist zu unterrichten oder kann dort auch jeder seine Kinder unterrichten?

Homeschooling ist eine zweischneidige Sache. Ich finde das sehr fraglich, wo da die Bildungsgerechtigkeit bleibt. So könnte reiche Eltern zum Beispiel eine Professor als Hauslehrer beauftragen. Dann würde die Schere durch soziale Unterschiede ganz schön weit aufgehen.

Natürlich ist auch die Kompetenz der Lehrkraft ein Problem. Ich weiß nicht, wie das überall geregelt ist. Aber in einigen Teilen der USA dürfen sogar Eltern einfach so ihre Kinder zu Hause unterrichten. Ich weiß auch nicht, ob das USA weit einheitlich geregelt ist, kann es mir aber kaum vorstellen. Das ein Beispiel, was wir in der Ausbildung hatten war so, dass die Kinder am Ende jedes Schuljahres eine zentrale Prüfung ablegen mussten um zu beweisen, dass sie wirklich lernten und nicht nur aus Bequemlichkeit zu Hause bleiben. Keine Ahnung, ob das immer so ist.

In Staaten mit sehr großer Fläche mag das in entlegenen Regionen gar nicht anders gehen. Der Schulweg kann für ein Kind ja auch nicht unendlich lange dauern. Von daher kann ich mir schon Szenarien vorstellen, wo Homeschooling die einzige Alternative ist. Aber mir stellt sich auch die Frage, bis zu welchem Alter das sinnvoll ist. Denn man stelle sich ein Kind vor, das mitten in der Pubertät nur zu Hause ist und zu Hause lernt und von Altersgenossen kaum etwas mit bekommt. Das halte ich für fragwürdig.

Erst mal finde ich es gut, dass Homeschooling in Deutschland verboten ist, denn Kinder sollten mit anderen Kindern zusammen von Fachpersonen unterrichtet werden. Schule ist mehr als Wissensvermittlung.

In der Schweiz ist Homeschooling erlaubt und einige Deutsche die ihre Kinder Zuhause unterrichten wollen, ziehen an die Grenze.Eigentlich müssen die Kinder nur am Ende des Schuljahres eine Prüfung ablegen. Die Eltern unterrichten die Kinder in vielen Fällen selbst und müssen sich theoretisch an den Lernplan halten. Allerdings ist das schwer nachvollziehbar, solange die vom Staat geforderten Nachweise erbracht wurden.

Ich habe schon mehrere Dokus darüber gesehen, die mich in meiner Meinung bestärkt haben. Dabei hat es sich um sehr religiöse Familien mit vielen Kindern gehandelt, die alle offenbar sehr gebildet sind und den Kindern den Schulstoff eigentlich ganz gut vermittelt haben.

Aber alleine der Grund, warum sie die Kinder nicht in die schule schicken, hat mich in meiner Meinung bestärkt. Die Kinder gehen nicht in die Schule, da sie dort Dinge hören und lernen, die dich mit den religiösen Vorgaben nicht vereinen lassen. Ich finde aber Kinder sollten die Möglichkeit bekommen, sich eine eigene Meinung zu bilden.

Das können sie natürlich nicht, wenn sie sich nie damit auseinander setzen und genau das verhindern diese Eltern. Die Kinder waren auch nur mit Kindern aus ebenfalls sehr religiösen Familien befreundet. Alles andere wurde unterbunden. Wie sollen Kinder in der Realität zurecht kommen, wenn sie nie mit Menschen konfrontiert wurden, die andere Meinungen und Werte haben?

Wie sollen Kinder in der Realität zurecht kommen, wenn sie nie mit Menschen konfrontiert wurden, die andere Meinungen und Werte haben?

Ich stimme dir durchaus zu! Ich finde ein derartig manipulatives Verhalten auch unter aller Sau und finde es einfach nur dreist, wie viele Eltern damit durchkommen. Dieses Verhalten fördert nicht gerade die Toleranz gegenüber anderen Ethnien, Meinungen und Verhaltensweisen.

Ich persönlich bin gegen Homeschooling. Für mich wäre es eine Ausnahme, wenn man vielleicht mehrere Kinder zusammen unterrichten würde, beispielsweise Nachbarskinder. Aber dafür braucht man bestimmt eine Genehmigung und damit wird man nie diese Mischung hinbekommen wie sie in normalen Schulklassen vorhanden ist. Ich glaube auch nicht so wirklich an die fachliche Kompetenz von vielen Eltern, so sehr sie sich auch bemühen. Ich finde es besser, wenn Kinder von Fachpersonal im Klassenverband unterrichtet werden, eben auch um Manipulationsversuche in diesem Fall von religiös motivierten Eltern zu verhindern.

Ich bin gegen Homeschooling. Kinder sollten von Fachpersonal unterrichtet werden die in Ihren jeweiligen Gebieten Profis sind und den Kindern auch Fragen beantworten können die vielleicht nicht im Lehrbuch stehen. Außerdem sollten Kinder auch mit anderen Kindern in Kontakt kommen, schon allein der sozialen Kompetenz wegen. Auch die Diskussionen die im Unterricht entstehen sollte man nicht unterschätzen, die Kinder lernen dadurch sich auch Ihre eigene Meinung zu bilden und Ihre Prinzipien zu vertreten. Und auch andere Werte und Ideale kennen zu lernen als die Ihrer Eltern. Die meistens Ihre Kehrer sind.

Gerade in den USA finde ich das Homeschooling sehr bedenklich. Dort wird dies nämlich, zum größten Teil, weniger wegen der abgelegenheit der Städte praktiziert. Sondern oft wegen der Glaubensrichtung der Eltern. Leider gibt es in Amerika viele sehr extreme Christen. Die meisten von Ihnen wollen nicht das Ihre Kinder mir der Realität, wie zum Beispiel der Evolutionslehre, konfrontiert werden. Sie sollen den Glauben und die Werte der Eltern lernen, und nichts anderes. Viele mögen das nun für übertrieben halten, aber leider gibt es sehr viele Familien bei denen das so ist. Vorkenntnisse braucht man in den Staaten denn leider nicht. Dort darf zu Hause jeder unterrichten, leider.

Ein Kind das nichts über die restliche Welt lernt, nichts über andere Kulturen und andere Menschen lernt und dem soziale Kontakte und Erfahrungen fehlen die man in der Schule macht, wird keine Zukunft in unserer heutigen Zeit haben.