Kurse für Babymassage etwas übertrieben?
Neulich habe ich eine Reportage über giftige und krebserregende Substanzen in Baby-Tees gesehen und in der Sendung wurden dann natürlich auch haufenweise Mütter gezeigt die in heller Aufregung und Panik über die Tees geschimpft haben. Um nochmals zu unterstreichen wie unendlich wichtig die Babys doch sind wurden die Mütter bei einer Babymassage gezeigt. Unter Anleitung wurde ihnen gezeigt, wie man Babys richtig massiert.
Wie findet ihr Babymassagen? Kommen sie euch nicht auch ein wenig übertrieben vor? Manchmal habe ich den Eindruck als wäre den Müttern heute langweilig oder so, denn früher wäre sicherlich niemand auf die Idee gekommen ein Baby zu massieren und einen derartigen Kurs anzubieten. Wie ist das bei euch, kennt ihr Leute die solche Kurse belegen, beispielsweise würdet ihr selbst einen solchen Kurs mitmachen? Findet ihr das nicht auch etwas übertrieben oder noch normal?
Richtig, früher wäre niemand auf die Idee gekommen, so einen Kurs anzubieten. Aber das hatte garantiert nichts damit zu tun, dass Babymassagen übertrieben sind oder dass Müttern heute langweilig ist. Das hat man früher von den Eltern, den Nachbarinnen, die im Wochenbett im Haushalt ein sprangen und von der Hebamme gelernt, die viel öfter und länger kam.
Dass die Babymassage insbesondere bei Dreimonatskoliken, Blähungen und Einschlafschwierigkeiten hilft, ist seit Jahrhunderten bekannt. Und als man noch massig Kinder bekam und die eigenen Kinder, die Eltern, die Nachbarn und die Hebammen in den Häusern ein- und ausgingen, war das Wissen einfach da. Das bekam man einfach mit.
Sicher, früher hat man nicht systematisch gelernt, Mutter/Vater zu sein, aber gerade das finde ich heute so toll, um Eltern Stress und Eltern Burnout vorzubeugen. Es ist wichtiger als früher, da wir früher noch keinen §1663,2 hatte, der die Gewalt in der Erziehung verbot.
Damals wurden Kinder mit ihren Zähnen und Koliken einfach schreien gelassen und wurden auch Säuglinge schon mal mit einem Klaps bedacht. Heute machen das zwar auch noch viele und damit zu viele,denn jeder einzelne ist einer zu viel, aber ich hoffe, ich sage nichts Falsches, wenn ich behaupte, dass es heute größtenteils nicht mehr so ist.
Man sucht nach Wegen, sein Kind heutzutage intensiver zu begleiten, und da ist die Babymassage nur eine Facette, aber eine wichtige.
Ja, ich war als einziger Mann während meines Studiums mit einem meiner Babysitterkinder in einem Babymassagekurs. Die Eltern haben es natürlich erlaubt und waren hinterher selbst froh, dass ich ihnen einige neue Griffe zeigen konnte.
Auch zum allgemeinen Wohlbefinden meiner Kinder massiere ich sie (7 u. 2) auch heute noch, und sie genießen es! Und tatsächlich: Es sorgt für ein sehr viel Harmonie in unserer Familie, sehr viel innige Verbundenheit, und während bei seinem Cousin und dessen Eltern im gleichen Alter sich jetzt schon deutliche Distanzen auftun (ich finde es schlichtweg nicht normal, wenn ein 7jähriger die Eltern und den jüngeren Bruder beim Baden nicht mehr dabei haben will).
Also ja zur Babymassage und ja zum Kurs.
Übertrieben finde ich Babymassagekurse keineswegs. Probiere es doch einfach mal aus. Du musst ja nicht gleich einen Kurs besuchen, auf Youtube gibt es Videos mit grundlegenden Anleitungen zu den Basics, da kannst Du dann ja sehen ob es Euch Spaß macht oder nicht.
Wenn man mit früher vergleicht muss man aber auch dabei sehen, dass die jungen Mütter schon wesentlich mehr Erfahrung beim ersten Kind hatten, als heute. Immerhin hat man eher in Großfamilien gelebt und damit eben schon sehr früh Verantwortung für Geschwister übernehmen müssen. War man dann vielleicht das jüngste Kind gab es in der Nachbarschaft halt weitere Verwandte, die ja auch von den größeren Kindern beaufsichtigt wurden.
Was junge Mütter dann nicht wussten, haben sie von ihren Eltern oder Großeltern gezeigt bekommen. Und somit waren externe Kurse einfach gar nicht nötig. Wobei eine Hebamme damals auch nicht öfter nach der Geburt kam als heute. Es sei denn, dass sie die Zeit dazu hatte. Das war eher selten der Fall und Hebammen hatten eine wesentlich größere Patientenzahl als heute.
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