Kundennamen zum Merken im Gespräch oft sagen?

vom 01.09.2019, 21:15 Uhr

Kürzlich habe ich mich mit einer Kollegin darüber unterhalten, dass ich es oft nicht gerade leicht finde, mir Namen von Kunden zu merken. Sie meinte daraufhin, dass sie sich bei neuen Kunden die Namen so merkt, indem sie im Gespräch den Namen, den sie neu gehört hat, oft wiederholt. Verkehrt finde ich das gar nicht, da man sich den Namen durch die Wiederholungen sicher auch gut einprägt.

Allerdings denke ich auch, dass man den Namen nicht zu oft wiederholen sollte, weil das im Gespräch sicher auch komisch für den Kunden wirkt. Habt ihr diese Taktik in einem Gespräch schon mal genutzt, um euch den Namen eines neuen Kunden oder eines anderen Menschen in eurem Umfeld besser merken zu können? Wie hat es funktioniert und wie oft sollte man den Namen in einem Gespräch maximal wiederholen, bevor es komisch wirkt?

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Ich hatte dahingehend wirklich schon anstrengende Gespräche. Da gab es tatsächlich Menschen, die meinen Nachnamen am Anfang des Satzes und dann noch am Ende des Satzes gesagt haben. So etwas ist dann natürlich zu viel und fördert auch nicht gerade den Wunsch dann etwas von der Person zu kaufen oder sich beraten zu lassen.

Namen merke ich mir auch nicht immer leicht, aber ich versuche mir gedankliche Eselsbrücken zu erstellen. Beispielsweise wenn jemand einen Hund hat, dann stelle ich mir in Gedanken den Hund zu der Person vor und wiederhole dann den Namen im Kopf und da verbindet es sich leichter und man merkt es sich leichter. Alternativ geht das auch mit dem Aussehen der Person oder bestimmten Eigenschaften. So merkt man es sich leichter.

Das ständige Wiederholen würde einem selber sicherlich etwas bringen, allerdings kommt das schnell mal ganz schlecht an und dann hat man vielleicht den Kunden verloren, was man ja auch nicht möchte. Es gibt wohl nichts schlimmeres als überzeugen zu wollen und dann den Kunden zu nerven. Da finde ich es schon deutlich charmanter einfach zuzugeben, dass man sich Namen nicht so gut merken kann und dann nochmal nachzufragen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Angeblich sollen es die Leute ja mögen, wenn man im Gespräch möglichst oft ihren Namen verwendet und dadurch auch wohlwollender gestimmt werden. Aber da ich diesen Trick auch kenne, nervt es mich eher, wenn jemand öfter als nötig meinen Namen sagt. So funktioniert "unterbewusste" Manipulation auch nicht. Und mir ist auch egal, ob jemand diesen Tipp aus dem Internet hat oder sich einfach nur keine Namen merken kann. In geschäftlichen Beziehungen sollte man doch eher professionell wirken und nicht so ein bisschen verwirrt.

Für mich ist das so ähnlich wie der altbekannte Tipp, Kritik immer zwischen Lob zu packen. Das ist mittlerweile auch schon so ausgelutscht, dass auch der größte Naivling nicht mehr darauf hereinfällt, wenn der Chef zum Gespräch bittet. Man lernt dadurch nur besser, Psychotricks zu erkennen und im Endeffekt wird das Gegenteil bewirkt.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Das erinnert mich jetzt an ein Gespräch, was ich mit einer Hotline einer Bekleidungskette vor ein oder zwei Jahren führte. Nicht nur, dass die Dame mich penetrant duzte, wiederholte sie meinen Vornamen gefühlt in jedem Satz, manchmal sogar zweimal. In dem Fall war ich die Verwirrte, weil ich so etwas zuvor noch nie erlebt hatte. Mir war schon klar, dass es auf eine Beruhigung abzielen sollte, weil es um eine Reklamation ging, aber das ganze war so durchsichtig und aufgesetzt, dass es bei mir nur für weitere Verwunderung sorgte.

Außerdem bringt mich so ein Verhalten aus dem Gesprächsfluss, weil ich immer über eine explizite, aber eigentlich unnötige Erwähnung meines Namens stolpere, vermutlich, weil ich jedes Mal an der Peripherie meiner Gedanken eine Manipulation wittere. Vielleicht liegt aber bei manchen auch die Absicht darin, den Gesprächspartner maximal zu verwirren, indem man sich etwas erratisch verhält. :wink: Dann ist der Kunde zu sehr mit dem Verhalten als mit seinem Anliegen beschäftigt.

Für die Apotheken-Mitarbeiterin aus dem oben beschriebenen Beispiel mag so eine Brücke ja hilfreich sein, aber für die meisten Kunden ist es vermutlich irritierend oder komisch auffällig. Ab wann eine Verwunderung generell stattfindet kann ich nicht sagen, aber für mich würde ich mich schon auf zweimalige Erwähnungen meines Namens in einem kürzeren Gespräch als störend festlegen.

Gerade in einem medizinischen Kontext wie er in einer Apotheke weitgehend gegeben ist, käme mir auch der Gedanke, ob man mich für etwas minderbemittelt hält, dass man meinen Namen immer wieder erwähnt. So als müsse man mich extra noch mal nachdrücklich aufmerksam machen und von der Wichtigkeit der übermittelten Informationen überzeugen.

» Verbena » Beiträge: 4941 » Talkpoints: 1,60 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



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