Künstliche Bauchspeicheldrüse bei Diabetes Typ 2 denkbar?

Ich habe kürzlich einen sehr interessanten Artikel gelesen. Demnach bekamen Menschen mit Typ-1-Diabetes eine Art "künstliche Bauchspeicheldrüse". Das ist ein kleines System, das den Blutzuckerspiegel mit einem kontinuierlichen Blutzuckermessgerät (CGM) misst und dann diese Informationen an eine Insulinpumpe weiterleitet, die dann wiederum die benötigte Insulinmenge berechnet und an den Körper abgibt.

Wissenschaftler haben dafür die Ergebnisse von 41 randomisierten kontrollierten Studien mit über 1000 Menschen mit Typ-1-Diabetes verglichen. Der Einsatz der künstlichen Bauchspeicheldrüse reduzierte die Zeit bei Hyperglykämie um etwa 2 Stunden und bei Hypoglykämie um 20 Minuten. Ich frage mich, ob der Einsatz einer solchen künstlichen Bauchspeicheldrüse auch bei Diabetes Typ 2 denkbar wäre. Was meint ihr dazu?

Theoretisch und medizinisch wäre das sicher möglich, wird aber in der Realität so nicht stattfinden, denn Typ 2 Diabetiker sind von der Behandlung mit Insulinpumpen im Regelfall ausgeschlossen. Und wer keine Pumpe hat, wird sicher nicht in den Genuss des hier erwähnten Closed Loop Systems kommen. Es gibt tatsächlich Studien, die auch bei Typ 2 Diabetikern eine verbesserte Stoffwechsellage unter Insulinpumpentherapie feststellen konnten, aber die Krankenkassen möchten sicher keine flächendeckende Versorgung von Typ 2 Diabetikern mit Pumpen.

Die Kosten aus deren Sicht wären immens, es gibt mehrere Millionen Typ 2 Diabetiker, aber nur ca. 300 000 Typ 1 Diabetiker, und selbst diese bekommen eine Pumpe oft nur nach langem, harten Kampf. Eine Pumpe kostet ca. 3500 Euro plus jeden Monat diverse Folgekosten, ein Pen wird den Leuten hinterher geworfen und kostet quasi nichts. Wie teuer ein solches Closed Loop System inklusive des CGM und seiner alle paar Tage zu wechselnden Sensoren wäre, kann man sich gar nicht ausrechnen in einer solchen Menge.