Kuchen für Kollegen selbst versehentlich aufessen

Der Hausmeister bei der Firma, wo ich die meiste Zeit arbeite, hatte zu mir scherzhaft gesagt, dass ich doch auch mal Süßigkeiten mitbringen soll. Nämlich deswegen, weil er da oft Süßigkeiten hat und ich manchmal, wenn ich was Süßes brauche, da vorbeischaue. Kringel hatte er sich von mir gewünscht.

Nun habe ich mich heute mal auf den Weg zu einer Bäckerei gemacht. Die hatten aber keine Kringel, dafür aber eine sehr leckere Eierschecke. Da dachte ich mir, da bringe ich ihm drei Stück mit. Nun hab ich unterwegs irgendwie Appetit bekommen, als ich diese schöne Eierschecke getragen habe und dachte mir, dass ich ja ein Stück essen könnte und ihm die anderen beiden gebe.

Vielleicht ahnt ihr, wie das Ende aussieht, ich habe letztlich alle drei gegessen. Ich werde heute Abend nochmal in den Supermarkt einkaufen gehen und Kringel mitbringen. Die mag ich selbst nicht, die werden es auch bis zum Hausmeister schaffen.

Kennt ihr es auch, dass man jemandem etwas schenken will, was man selbst gerne isst und dann nicht widerstehen kann? Meine Lösung wäre ja nun, nichts für andere zu kaufen, was ich selbst gerne mag. Was wäre Eure Lösung?

Als Versehen würde ich es nicht gerade bezeichnen, dass du den Kuchen gegessen hast. Du hast es ja bewusst gemacht. Ich kann es ja verstehen, dass es unangenehm ist, wenn man jemandem etwas mitbringt, was man auch selber gerne mag und dass man dann schon Appetit darauf bekommen kann. Das würde mir sicher auch so gehen.

Aber dann ist es einfach eine Frage der Selbstbeherrschung, würde ich sagen. Ich stelle mir dann vor, wie derjenige sich darüber freut, wenn er etwas bekommt und das hält mich sicher davon ab, selber das Gebäck zu essen. Wenn man das nicht schafft, dann ist es vermutlich wirklich die einzige Lösung, wenn man etwas kauft, was einem selber nicht schmeckt, damit man keinen Appetit bekommt.

"Aus Versehen" ist gut. Du hast ihm die Eierschnecken ja wohl ganz bewusst weggefuttert, oder bist du irgendwie mit offenem Mund auf die Tüte gestolpert und hast sie dann reflexartig verschluckt?

Im Ernst. Ich bin selbst jemand, der bei leckeren Dingen nur schwer bis gar nicht widerstehen kann. Und wenn ich einem Freund oder Bekannten ein Stück oder auch zwei Stücke Kuchen mitbringen wollen würde, dann könnte man zu 99 Prozent davon ausgehen, dass ich mit einer leeren Verpackung bei ihm ankäme. Ich kenne mich dahingehend aber so gut, dass ich dann schon im Vornherein für zwei einkaufe. Wenn ich mich dann auf dem Weg noch zusammen reißen kann, können wir zusammen essen oder aber er bekommt seine "Bestellung", während ich mich unterwegs schon an meiner Portion bedient habe.

In deinem Fall finde ich das ohnehin nicht tragisch, da er sich ja eh Kringel gewünscht hat. Hättest du nicht so eine schlechte Selbstbeherrschung, hätte er nun Eierschnecken gehabt, die ihm vielleicht nur halb so gut geschmeckt hätten wie die Kringel, die er gerne hätte. Win-Win. Er kriegt Kringel und du hattest ein Geschmackserlebnis.

Ich weiß nicht was Eierschnecken sind und wie groß die sind, aber ich könnte mir ehrlich gesagt nicht vorstellen drei Stück Kuchen oder drei süße Teilchen auf einmal zu essen, schon gar nicht "versehentlich".

Wenn ich für jemanden etwas vom Bäcker holen würde und selber noch nichts gegessen hätte würde ich wohl direkt für mich mit einkaufen, denn wenn ich das nicht machen würde wäre mein Einkauf vor mir wohl nicht sicher, auch wenn ich wie gesagt keine drei Stück Kuchen essen könnte.

Wenn ich aber schon etwas gegessen hätte würde ich auch die Finger von dem Kuchen lassen. Ich esse nicht gerne etwas wenn ich überhaupt keinen Hunger habe. Vielleicht würde ich mir aber auch in dem Fall vom Bäcker ein Stück Kuchen mitnehmen um es dann später zu essen.

Also an ein Versehen glaube ich leider laut sehr vielen Beiträgen hier einfach nicht mehr. Das mag jetzt boshaft klingen, aber es kommt wirklich so rüber, als wärst du sehr egoistisch eingestellt und mit der Selbstbeherrschung scheinst du es in diesem Fall auch nicht wirklich groß gehabt zu haben.

Wenn ich jemandem etwas mitbringe, was ich zufällig auch ganz gerne mag, dann esse ich zum Beispiel eines dieser Teilchen und der Rest bleibt in der Tüte. Schließlich tue ich jemand anderem etwas Gutes, gerade wenn die andere Person immer Süßigkeiten bereithält und mir großzügigerweise etwas abgibt.

Dann muss man halt mal die Pobacken zusammenkneifen und sich etwas zurückhalten. Meine Lösung wäre in deinem Fall, dass du die gekauften Süßigkeiten in eine verschließbare Tasche einpackst, zum Beispiel in eine Handtasche oder halt in einen Rucksack.

Wenn man nicht mehr so leicht dran kommt, dann vergreift man sich auch nicht mehr dran. Und ich würde sagen, dass du dir dann ein Extra-Teilchen kaufst und dieses nicht in den Rucksack einpackst, damit dein Appetit dir nicht Herr wird. Ich kann es verstehen, dass der Appetit Überhand gewinnt, aber ab und zu sollte man sich schon zurückhalten.

Aus Versehen ist in diesem Zusammenhang wohl eher eine Ausrede, da das ja schlichtweg nicht geht so etwas unbewusst zu essen. Man sollte aber durchaus so hart zu sich selber sein können, dass man die Dinge, die man für andere Leute einkauft auch den Leuten mitbringt und nicht unterwegs selber isst. Mir ist das auch noch nie passiert. Gerade, wenn man weiß, dass die Person sonst immer etwas anbietet und für einen hat, würde ich das unterwegs nicht essen können.

Ich würde auch nicht sagen, dass das ganze aus Versehen passiert ist. Denn wenn du drei Stück davon gekauft hast, dann hättest du nach der ersten immer noch es sein lassen und dem Hausmeister dann die übrigen zwei mitgebracht. Muss er doch nicht wissen, dass es mal drei waren aber zwei sind besser als gar nichts.

Hier ist das ganze eher mangelnde Disziplin, denn ich kann es nicht verstehen, wie man aus Futterneid alles wegessen muss damit es niemand anderes bekommt. Was würde es daran ändern wenn du nur noch Sachen kaufst die du selbst nicht magst? Kommt der Futterneid auf oder dich gelüstet es doch auf einmal danach, dann sind die Sachen wieder weg.

Ich würde eher an mir selbst arbeiten und entsprechende Disziplin an den Tag legen. Ich empfinde es auch nicht als schwer anderen etwas mitzubringen was ich gerne mag und bei mir wird das nicht auf dem Weg dahin weggegessen sondern auch abgegeben wie der eigentliche Plan war. Wenn ich auf etwas selbst Lust bekomme, dann kaufe ich einfach etwas mehr und habe dann auch noch ein Teil für mich unterwegs, aber was ich mir vorgenommen habe anderen mitzubringen das bleibt unangetastet.

Hier ist das ganze eher mangelnde Disziplin, denn ich kann es nicht verstehen, wie man aus Futterneid alles wegessen muss damit es niemand anderes bekommt. Was würde es daran ändern wenn du nur noch Sachen kaufst die du selbst nicht magst? Kommt der Futterneid auf oder dich gelüstet es doch auf einmal danach, dann sind die Sachen wieder weg.

Nein das stimmt nicht. Ich mache es inzwischen schon seit Monaten erfolgreich so, dass ich den Hausmeistern Schokolade kaufe, die ich nicht mag, etwa Zartbitter. Und da komme ich auch nicht in Versuchung, weil mir diese Sorte eben nicht schmeckt. Es geht nämlich nicht um Futterneid, sondern darum, dass es mir schwer fällt, Süßes, was ich gerne mag, unangetastet zu lassen. Aber wenn es um Sorten geht, die ich nicht bevorzuge, dann kann ich dieses auch in Ruhe lassen.

Wenn ich für jemand anderen backe oder koche, dann lasse ich von dem fertigen Werk auch die Finger, abgesehen davon das ich während des Vorgangs vielleicht mal die Würze abschmecke oder einen Löffel vom rohen Teig nasche. Weiß ich genau, dass ich das, was ich eigentlich für eine andere Person mache, am liebsten auch selbst hätte, dann bereite ich eben eine etwas größere Portion zu oder backe statt einer einzigen großen Springform noch eine zweite kleine für meinen Freund und mich mit. Dass ich aber eine komplette als Mitbringsel gedachte Leckerei alleine vorher verputzt hätte, ist noch nie vorgekommen.

Natürlich habe ich mich, wenn ich Kuchen oder Muffins für Kollegen oder Freunde gemacht habe, auch mal daran bedient aber immer erst dann wenn das "Buffet" für die Allgemeinheit freigegeben war und wenn sich auch jeder, der wollte, bereits ein Stück genommen hatte.