Kritik, weil man privat mit Vorgesetzten befreundet ist

vom 15.11.2017, 16:05 Uhr

Ich befinde mich nun im dritten Lehrjahr der Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger. Dabei haben wir in der Ausbildung natürlich verschiedene Vorgesetzte, unter Anderem eine Sekretärin, die für die Krankheitsfälle von uns sowie für die Planung des Urlaubs und der Einsätze verantwortlich ist. Mit genau dieser Sekretärin bin ich durch den Reitsport schon seit einiger Zeit etwas befreundet.

Als das raus kam, hagelte es oft Kritik von den anderen Auszubildenden. Wenn es irgendwie um die entsprechende Sekretärin ging, weil noch eine Planung vom Urlaub oder ähnliches ausstand, kamen dann Sprüche wie dass ich ja fragen könnte, ich wäre ja mit ihr auf Facebook befreundet. Dabei ist das Theater der anderen Azubis wirklich affig - die Sekretärin ist nicht meine beste Freundin, sondern eine sehr gute Bekannte und reitet meine Pferde beziehungsweise trainiert uns, da sie sehr viel Ahnung hat. Solche Sprüche sind da mehr als unangebracht.

Im Rahmen dessen musste ich also schon sehr viel Kritik einstecken. Aber ich reagiere da nicht drauf, da es mir recht egal ist und es keinen etwas angeht. Wie seht ihr das? Hattet ihr auch schon so eine Situation und musstet deshalb Kritik einstecken? Wie würdet ihr euch an meiner Stelle verhalten?

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Also die Sekretärin ist für mich offen gesagt keine Vorgesetzte. Mag sein, dass es daran liegt, dass es bei uns eben anders hierarchisch gegliedert ist. Meine Vorgesetzte ist unsere Projektleiterin und über ihr steht eben der Institutsleiter, also der Chef. Die Sekretärin hilft zwar bei der Verwaltung, die hat mir aber überhaupt nichts zu sagen. Wenn ich irgendetwas will muss ich direkt zur Projektleitung oder zum Chef, die Sekretärin ist im Prinzip doch nur die ausführende Gewalt ohne, dass sie selbst großartig was zu melden hat. Sie leitet nur die Anweisungen weiter, nicht mehr und nicht weniger.

Ich hatte vor kurzem den Fall, dass ich im Sekretariat nach einem Schlüssel gefragt hatte, wobei die Sekretärin dann meinte, ich dürfte gar keinen Schlüssel haben und die mir dann auch keinen geben wollte. Als ich dann mit der Projektleiterin darüber sprach, hat diese sich sehr darüber aufgeregt, dass die Sekretärin ihre Kompetenzen überschreitet. Kaum wusste meine Chefin davon, hatte ich innerhalb von zwei Minuten einen Schlüssel und die Sekretärin musste mir einen aushändigen. Das zeigt mir umso mehr, dass sie nichts zu melden hat bei uns, warum sollte ich sie also als Vorgsetzte ansehen?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ich kenne das so nicht, aber ich denke, dass es einfach auf die jeweilige Situation ankommt. Eine ehemalige Kollegin von mir war mit der Junior-Chefin befreundet und hat das auch immer für sich ausgenutzt. Das fanden wir anderen Angestellten natürlich nicht so toll und das hat die Chefetage auch mitbekommen und entsprechend reagiert.

Aber allgemein finde ich es unproblematisch, wenn man es eben nicht ausnutzt und auch die Freundschaft nicht in den Vordergrund spielt, wie meine Kollegin es auch gerne getan hat. Das scheint bei dir ja alles nicht der Fall zu sein und dann verstehe ich die Kritik deiner Kollegen auch nicht so wirklich.

Ich kann mir vorstellen, dass deine Kollegen vielleicht befürchten, dass es bei dir so ist, dass du Vorteile durch diese Freundschaft hast oder vielleicht sind sie auch einfach nur neidisch, weil es ihnen nicht so geht. Aber ich denke, dass ich auch so reagieren würde wie du und einfach gar nicht groß reagieren, wenn solche Kritik ausgesprochen wird.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



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