Kritik vom Gruppenmitglied bei Aufgaben annehmen?

Ich musste heute eine Gruppenarbeit fertig stellen, die eigentlich als Gruppenarbeit gedacht war. Aber mein Gruppenkollege hat nur gemeint, dass ich es zuerst schreiben soll und dass er dann nur drüberliest und Korrekturen einbaut. Es handelte sich um zwei Textanalysen literarischer Werke von Georg Heym. Dazu muss ich jedoch auch sagen, dass diese Arbeit online stattfindet, da der Unterricht ebenfalls auf einer Online-Plattform stattfindet.

Auf jeden Fall habe ich in den letzten drei Tagen beide Analysen und die zugehörigen Fragen beantwortet und es wurden insgesamt sieben Seiten. Ich bin auch ziemlich ins Detail gegangen, die Analyse jeder Strophe gehört für ich dazu. Heute früh wurde ich dann fertig und habe dem Kollegen gesagt, dass er bitte drüberschauen soll und seine Änderungen einbringen soll.

Von ihm kam dann nur, dass er die Arbeit genial findet, aber denkt, dass es zuviel des Guten ist. Anhand der Historie des Dokumentes sieht der Lehrer jedoch auch, wer was geändert und bearbeitet hat und größtenteils steht mein Name dort. Jetzt überlege ich mir, ob ich die Arbeit nochmal kürzen soll und sie dann abgebe oder ob ich die recht ausgefeilte Arbeit so belassen soll, er seine kleineren Änderungen vornimmt und wir sie dann abgeben.

Wie würdet ihr reagieren? Würdet ihr euch noch einmal dransetzen und die Arbeit kürzen, selbst wenn ihr tagelang neben der Arbeitszeit mehrere Stunden daran gesessen habt? Oder wärt ihr etwas sauer auf den Gruppenkollegen, dem nichts Besseres als solch ein Kommentar einfällt? Der Lehrer hat die Arbeit bisher schon als hervorragend benannt, soll ich jetzt wirklich noch Alles abändern?

Ich finde, dass er, wenn er dich schon die ganze Arbeit machen lässt und dann nur kritisiert, sie selbst kürzen kann. Du hast schon genug gearbeitet, sieben Seiten sind ja nun nicht gerade wenig. Mich persönlich regen solche Leute immer auf, die mich die ganze Arbeit machen lassen und dann nur ihr herummeckern und dann noch erwarten, dass ich sie überarbeite. Das würde ich mir an deiner Stelle nicht gefallen lassen. Wenn er sie anders haben möchte, soll er sie nun selbst kürzen oder ändern.

Das ist letztendlich natürlich deine Entscheidung, aber du hast ja wirklich Arbeit hineingesteckt. Ich würde sie so lang lassen, außer ihr habt eine Seitenvorgabe. Wenn das nicht der Fall ist, würde ich nichts herauskürzen. Es kann sonst sein, dass ihr etwas herausnehmt, was der Lehrer hören wollte.

Ich finde die Frage sehr schwer zu beantworten. Immerhin handelt es sich in gewisser Weise ja auch um eine subjektive Meinung, wenn dein Kollege sagt, dass deine Arbeit zu ausführlich ist. Es muss ja nicht sein, dass dein Lehrer das im Endeffekt genauso sieht, wie dein Kollege. Vielleicht gefällt ihm ja die ausführliche Variante deutlich besser, weil sie eben so detailreich ist. Ich denke, dass es bei der Länge der Arbeit sicherlich kein Richtig und kein Falsch gibt, solange die Aufgabe gut erfüllt wurde.

Von daher denke ich, dass du das für dich selbst entscheiden musst, ob du die Kritik annimmst oder nicht. Wenn du sie nachvollziehen kannst und ebenfalls der Meinung bist, dass die Arbeit vielleicht doch etwas zu ausführlich geworden ist, dann kannst du sie kürzen. Wenn du jedoch absolut zufrieden mit deiner Arbeit bist, dann würde ich das Ganze so lassen.

Um den Kollegen an sich würde ich mir an sich nur recht wenig Gedanken machen. Wenn er selbst vorgeschlagen hat, dass er kaum etwas für diese Aufgabe tun möchte, ist er auch selbst schuld, wenn man dann im Endeffekt sieht, dass du viel mehr gemacht hast. Das musste ihm doch sicherlich schon vorher bewusst sein, als er diese Aufgabenverteilung vorgeschlagen hat.