Kritik anbringen, selbst wenn Chance auf Änderung minimal?

vom 02.12.2015, 16:16 Uhr

Ich bin nicht immer mit meinen Arbeitsbedingungen zufrieden, weil ich finde, dass vieles nicht so gut organisiert ist und dass man da einiges besser machen könnte, um auch mehr Stress zu vermeiden. Aber wann immer ich etwas angebracht habe, hat das eigentlich eher Widerstand und Ablehnung vorgebracht. Na ja, nicht immer, aber meistens.

Deswegen bringe ich inzwischen gar nichts mehr an, denn ich rechne nicht damit, dass es etwas bringt und dass sich was ändert. Man verursacht nur Diskussionen, aber es hat dann keinen Effekt im Sinne einer merklichen Verbesserung.

Würdet ihr Kritik anbringen, auch wenn ihr wisst, dass sich nichts ändert? Oder würdet ihr es dennoch versuchen?

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Wenn ich wirklich den Eindruck hätte, dass Kritik überhaupt nichts bringt und es auch schon mehrmals versucht hätte, durch Kritik eine Verbesserung zu erreichen, die jedoch fehlgeschlagen ist, würde ich Kommentare und Kritik für mich behalten.

Je nachdem um was es sich handelt, würde ich mich sogar moralisch darauf vorbereiten, dass das Schiff sinkt und dann entsprechende Maßnahmen einleiten. Denn je nachdem um was es bei der Kritik geht und was genau in einem Unternehmen falsch läuft, kann die Firma auch schon den Bach runtergehen.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich kenne das Problem auch, dass man dann immer wieder darauf hingewiesen wird, dass das schon seit Jahren so gemacht wird und es auch weiter so gemacht werden soll. Wenn man sich das einige Male angehört hat, dann reicht das auch, finde ich. Darum muss ich sagen, dass ich in solchen Momenten meine Meinung eher für mich behalte und gar keine Kritik mehr anbringe, wenn sich doch nichts ändert und ich nur eine Diskussion auslöse, die zu nichts führt.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Ich würde es schon versuchen. Wenn man es immer wieder erwähnt, fühlt sich die andere Person vielleicht irgendwann auch genervt und gibt dann in gewisser Weise nach oder muss zumindest mehr als ein Mal darüber nachdenken, was ja durchaus schon etwas bringen kann. Wenn ich Kritik habe, dann äußere ich diese auch. Wenn mein Gegenüber mir dann nicht zuhören mag, ist es eben so, aber ich denke, dass es seelisch besser ist, wenn man es ausspricht.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Es ist ziemlich frustrierend, wenn etwas kritisch angemerkt und vorgeschlagen wird und keinerlei Veränderung stattfindet. Wir haben es im Moment ganz ähnlich und sind auch nicht mit allem einverstanden, aber inzwischen ist man einfach nur noch genervt, dass man tut und macht und die Unzufriedenheit dennoch steigt.

Ich finde es dennoch wichtig, dass Kritik immer dann geäußert wird, wenn man merkt, dass es die eigene Arbeit beeinflusst und man nicht mehr in der Lage ist, so zu arbeiten, wie man es selbst gern möchte. Irgendwann einmal muss die Kritik hinaus, ansonsten platze ich und ich mache da auch nicht mehr Halt vor Kollegen.

Meist lässt es sich dann sachlich lösen, was beruhigend ist, aber bei abgestumpften Kollegen, die dann auch noch zahlreiche Fehler begehen oder in ihren Arbeitszeiten mehr Chaos anrichten und somit den Kollegen noch mehr Arbeit hinterlässt, werde ich ziemlich wütend, vor allem, wenn es von der Chefetage abgewiegelt wird.

Manchmal wäre es dann das Beste, das Handtuch zu werfen, ich muss jedoch zugeben, dass ich auf das Prozedere mit Jobsuche und einer Probearbeitszeit derzeit keine Lust habe, zumal ich diesbezüglich sowieso schon ein gebranntes Kind bin.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Ich würde die Kritik auch dann an der geeigneten Stelle anbringen wenn ich wüsste, dass diese wahrscheinlich nicht wahrgenommen wird oder zu einer Besserung beitragen würde. Würde ich dies nämlich nicht machen, würde ich mich wahrscheinlich ewig darüber ärgern, es nicht getan zu haben und mir vermutlich auch immer überlegen, ob es nicht vielleicht doch etwas gebracht und zur Besserung oder irgendwelchen Änderungen beigetragen hätte. Und das möchte ich einfach nicht, weswegen ich auch dann (angebrachte) Kritik äußere, wenn diese weniger aussichtsreich ist.

Oftmals fehlt bei vielen Dingen ja auch nur ein kleiner Anstoß, um eben doch eine Änderung ins Rollen zu bringen. Wenn ein Mitarbeiter Kritik übt, mag das für die Firmenleitung vielleicht noch kein Grund sein, diese ernstzunehmen und eine Änderung zu veranlassen. Wenn der nächste Mitarbeiter die gleichen Kritikpunkte hat und diese auch trotz der kaum vorhandenen Aussicht auf eine Änderung vorbringt, dann merkt die Firmenleitung unter Umständen, dass vielleicht doch etwas an der Sache dran ist. Das hat zumindest bei uns auf der Arbeit schon für die eine oder andere Verbesserung gesorgt von der wir am Anfang auch nicht dachten, dass sie unbedingt möglich ist.

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» TamiBami » Beiträge: 2166 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


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