Kritik an Joshua Kimmich gerechtfertigt oder übertrieben?
Momentan muss Joshua Kimmich eine gewaltige Impfdebatte um seine Person aushalten und fast täglich scheint der mediale Druck auf ihn als Ungeimpften zuzunehmen. Da melden sich viele Personen aus Sport, Wirtschaft oder Politik zu Wort und teilweise wird da Unverständnis und Kritik zum Ausdruck gebracht, aber es wird auch Hilfe angeboten. Welche Meinung habt ihr denn zu Kimmichs Verhalten? Wird er eurer Meinung nach zurecht attackiert und kritisiert oder findet ihr diesen Druck ihm gegenüber etwas übertrieben?
Na ja, man sollte sich halt überlegen wie man sich selber in der Öffentlichkeit darstellt. Und wenn man sich selber als Vorbild bei dem Thema darstellt, aber dann den Text von "fehlenden Langzeitstudien" nachplappert, passt das halt einfach nicht zusammen.
Das würde ich aber auch sagen wenn er bei einer Anti-Alkohol Kampagne mitmacht und dann betrunken hinterm Steuer erwischt wird und einen Spruch ablässt der zeigt, dass er nicht versteht warum es im Straßenverkehr eine Promillegrenze gibt.
Anderenfalls wäre das mit der Impfung absolut seine Privatsache und natürlich hat er wie jeder andere auch das Recht eine dumme Entscheidung zu treffen, die das Potential hat seine Karriere zu beenden wenns ganz blöd läuft. Er ist schließlich erwachsen und geschäftsfähig. Wenn er sich weigert eine angebotene Beratung seines Vereins in Anspruch zu nehmen dann ist das eben so.
Der gute Mann ist nun mal eine Person des öffentlichen Interesses und verdient nicht schlecht daran, dass sich andere für ihn interessieren. Und da gelten nun mal andere Spielregeln als bei dem Finanzbeamten Johannes K. (26), der in seiner Freizeit ein bisschen kickt. Ein Problem sehe ich auch darin, dass ein "Promi" wie er unabhängig von seinem Grips und seinem Charakter in den Augen vieler interessanter und glaubwürdiger ist als in diesem Fall 10 000 unbekannte Gesundheitsfachleute aller Couleur, die eben den Nachteil haben, nicht so wahnsinnig gut im Fußball zu sein.
Und da sehe ich durchaus eine Verpflichtung aufseiten des "Promis", seine persönlichen Befindlichkeiten hintenanzustellen und seine wie erwähnt extrem gut vergütete Vorbildposition auszufüllen. Dass der Typ Impfbedenken hat, nehme ich ihm nicht mal krumm, die hatte ich gegenüber manchen Impfstoffen auch. Rein menschlich kann ich nachvollziehen, dass ein Profisportler etwa bei "Herzmuskelentzündung" Schiss kriegt, sei die Chance auch noch so minimal. Aber dann hätte er ja genauso gut sagen können: "Leute, das ist völlig irrational, und wirklich mein persönliches Problem, dass ich mich so anstelle, aber generell ist die Coronaimpfung eine gute Sache und am besten hört ihr auf die Medizin. Ich bin nur Fußballer." Aber da steht natürlich das Ego im Weg.
Ich finde schon, dass er eine Vorbildfunktion hat und daher wenigstens die Klappe halten sollte oder sich informieren sollte, wenn er gegen das Impfen ist. Er ist nun mal jemand, der in der Öffentlichkeit steht und da sollten Aussagen gut bedacht sein. Es ist ja nicht so, dass man sich in der Öffentlichkeit zwingend impfen lassen muss, aber wenn man Bedenken hat, dann sollten diese auch irgendwie nachvollziehbar sein und diese nach außen zu tragen finde ich nicht sonderlich fair den Menschen gegenüber denen er normalerweise ein Vorbild ist und die sich uneinig sind.
Ich interessiere mich gar nicht für Fußball, aber wie ich jetzt weiß, ist Joshua Kimmich ein berühmter Mensch in diesem Bereich und hat anscheinend auch für die Maßnahmen oder sogar für die Impfung plädiert. Ich habe mir das Interview angesehen und es war ja so, dass ihn der Reporter sehr bedrängt hat, um seinen Impfstatus preiszugeben. Er hätte vielleicht auch irgendwie ausweichen können, in dem Bewusstsein, was er für einen Einfluss auf die Menschen hat.
Ihm muss man zugute halten, dass er noch sehr jung ist. Das Ganze hat aber eigentlich einen positiven Aspekt. Denn die Bedenken, die er äußert, haben viele Leute, die sich nicht impfen lassen. Die kann man ja nicht alle in die Schublade Querdenker stecken. Endlich wird mal klar gestellt, was die sogenannten Langzeitfolgen sind. Die Kommunikation in dem ganzen Bereich ist eh völlig misslungen. Wer nicht regelmäßig gewisse Podcasts, wie etwa den von Drosten oder den von Kekule hört, muss ja völlig verwirrt sein. Im Volksverpetzer war mal ein ganz guter Beitrag dazu.
Jetzt, wo Kimmich weiß, dass Langzeitfolgen, keine Folgen sind, die Monate oder gar Jahre nach der Impfung auftreten, sondern solche, die mangels Menge an Geimpften noch nicht aufgetreten sind, lässt er sich ja vielleicht demnächst impfen und mit ihm eine Reihe anderer Menschen, die noch abwarten wollen.
blümchen hat geschrieben:Endlich wird mal klar gestellt, was die sogenannten Langzeitfolgen sind.
Was heißt hier endlich? Jeder, der sich nur ein paar Minuten tatsächlich mit dem Thema beschäftigt, findet heraus, dass man Langzeitstudien bei Impfstoffen braucht um seltene Nebenwirkungen zu erkennen wenn die Gruppe der Geimpften eher klein ist und um die Wirksamkeit im Blick zu behalten und zu wissen, wann der beste Zeitpunkt für eine Auffrischung ist.
Sorry, aber wer bei Milliarden von verabreichten Impfdosen irgendwas von "fehlenden Langzeitstudien" erzählt, der hat sich einfach überhaupt gar nicht mit dem Thema befasst sondern plappert was nach, was er mal irgendwo aufgeschnappt hat.
Mir tut der Kimmich schon fast leid und ich frage mich, wenn es bei Bayern München insgesamt 5 Spieler gibt, die nicht geimpft sind, warum diese nicht offengelegt werden und man sich nur an dem Kimmich austobt. Ich halte diese Hetzjagd auf ihn für total übertrieben und machen wir uns doch nichts vor, wenn man mal alle drei Profiligen genau analysieren würde, dann unterhalten wir uns bestimmt über eine höhere dreistellige Anzahl an ungeimpften Spielern.
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