Kriebelmücken für Menschen wirklich so gefährlich?

vom 11.07.2017, 12:46 Uhr

Ich habe auf Facebook gelesen, dass in Deutschland immer mehr Fälle zunehmen, in denen eine Kriebelmücke gebissen hat. Die Mücke soll aussehen wie eine harmlose Fliege und sticht nicht, sondern beißt mit ihren Mundwerkzeugen die Haut des Opfers auf, um so das Blut saugen zu können.

Die Mücken sollen sogar in Deutschland einheimisch sein. Ich dachte bisher immer, dass diese aus dem Ausland kommen. Sie können durch den Biss Schwellungen und Entzündungen hervorrufen, die sogar zu einer Blutvergiftung führen können. Angeblich sollen die Mücken immer häufiger zubeißen.

Ich muss sagen, ich bewusst noch keine solche Mücke gesehen habe. Ich frage mich daher, ob sie vielleicht nur in bestimmten Teilen Deutschlands unterwegs sind und ob sie wirklich so enorm gefährlich sind, wie es in den Medien dargestellt wird.

Sind Kriebelmücken wirklich für den Menschen so gefährlich? Sollte man bei einem Biss gleich einen Arzt aufsuchen? Habt ihr schon Erfahrungen mit dieser Mückenart gemacht? Sind die nur in bestimmten Teilen Deutschlands zu finden?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Kriebelmücken sind extrem nervig für Mensch und Tier. Da man sich als Mensch recht gut schützen kann, kenne ich die Problematik eher vom Tier. Aber der Mechanismus ist bei beiden gleich. Die Viecher stechen nicht, sie beißen ein Loch in die Haut. Das Infektionsrisiko ist daher höher.

Ohne geeignete Abwehr setzen sich die Mücken massenhaft ab. Die im Speichel enthaltenen Stoffe führen zur Blutverdünnung im Betroffenen Bereich, was zu massiven Blutergüssen führt. Gleichzeitig sorgt das im Speichel enthaltene Histamin für eine pseudeallergische Reaktion mit starker Schwellung und Rötung.

Kratzen vergrößert das Infektionsrisiko und vergrößert die Schäden am Gewebe. Betroffene Tiere entwickeln entweder fiese Ekzeme oder erleiden bei einem massiven Befall wie Menschen eine Sepsis und sterben an einem Lungenödem und Kreislaufversagen. Dazu kommen schwere Verletzungen durch Panik und Flucht. Die Tiere brechen durchaus durch Zäune oder ertrinken in Gewässern.

Beim Menschen ist es erst einmal harmloser. Da man sich besser wehren kann, bleibt es meist bei vereinzelten Bissen. Die zeichnen sich durch Schwellung, Rötung, Hitze, Schmerzen und unerträglichen Juckreiz aus. Bis die Stelle heilt, dauert es vergleichsweise lange. Das Infektionsrisiko ist höher als bei einem normalen Mückenstich und die Symptome verschleiern eine mögliche gefährliche Infektion recht lang.

Wir haben allein 50 Arten in Deutschland, davon können viele auch Menschen beißen. Aber die Hauptarbeitszeit der Kriebelmücke ist am frühen Morgen und am Abend. Da kann man die Nähe von Gewässern meist meiden. Da diese Art beißt, reicht Kleidung zu Schutz. Und einfache Mückenschutzmittel halten auch diese Mücken ab. Ich habe schon oft in Schwärmen gestanden und kaum etwas abbekommen. Aber ich trage auch immer Anti Brumm forte. :D

» cooper75 » Beiträge: 13429 » Talkpoints: 519,52 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


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