Kreditkarte - der erste Schritt zu hohen Schulden?

Mein Partner hat eine Kreditkarte und dies eigentlich auch schon länger. Als er neulich einem Bekannten erzählt hat, dass das ganz praktisch für online Einkäufe wäre, meinte dieser, dass so eine Kreditkarte immer der erste Schritt zu hohen Schulden ist und man damit eine Spirale nach unten startet, was mein Partner, aber auch ich nicht wirklich verstanden haben.

Immerhin hat man doch einen Verfügungsrahmen und kann somit nicht unendlich Schulden machen. Mein Partner hat zudem immer noch recht viel Geld, was er jedoch investiert hat, wo er aber auch schnell dran kommt, also nutzt er es nur aus Bequemlichkeit.

War so eine Kreditkarte vielleicht bei euch der erste Schritt in hohe Schulden? Wie lief es bei euch oder euren Bekannten ab? Ich finde ja, dass man seine Ausgaben eh immer gut im Blick haben sollte und sich nichts unnötiges kaufen sollte, weswegen man auch eine Kreditkarte haben darf, wenn man sie vernünftig nutzt.

Meine Kreditkarte ist im Moment eher das einzige Konto, bei dem ich nicht das Gefühl habe drauf zu zahlen. Ich bekomme dort für mein Guthaben immerhin noch ein Prozent Zinsen, also achte ich natürlich darauf, dass diese Konto immer gut gefüllt ist.

Natürlich kann ich dieses Konto überziehen und würde dann eine Art Kredit bekommen, den ich abzahlen könnte. Und natürlich wird die Nutzung der Karte auch mit Gutscheinen belohnt, aber mich haben diese Tatsachen noch nie dazu verführt mehr zu konsumieren als ich eigentlich wollte.

Ich habe die Karte ursprünglich nur für die Nutzung im Ausland angeschafft, wo eine EC Karte nicht akzeptiert wurde, und habe sie lange Zeit im Inland überhaupt nicht benutzt. Damit habe ich erst angefangen, als ich mehr online bestellt habe und als ich gemerkt habe, dass die Zinsen auf Guthaben besser sind.

Jemand, der nicht mit Geld umgehen kann, braucht nicht mal eine Kreditkarte, um in die Schuldenfalle zu rutschen. Online Einkäufe auf Rechnung reichen da auch schon aus, bis es halt irgendwann nicht mehr geht, weil die meisten Shops ja auch die Schufa oder andere Auskunfteien abfragen. Aber die Kreditkarte wird einem ja bestimmt auch irgendwann gesperrt, wenn man das Konto zu weit überzieht und nicht mehr ausgleicht.

Für jemanden, der vernünftig mit seinen Finanzen umzugehen weiß, stellt eine Kreditkarte überhaupt keine Gefahr dar. Wer trotzdem Bedenken hat, kann sich ja auch für eine Prepaid-Kreditkarte entscheiden. Ich habe diese Lösung für mich gewählt, nicht, weil ich Angst vor Schulden habe, sondern weil ich die Karte außer für maximal 2-3 Online Käufe pro Jahr aus dem Ausland überhaupt nicht brauche.

Ich sage immer noch, dass der Schritt zur Verschuldung vielfach einfach genau hinter den Augen eines jeden liegt. Wenn jemand weiß, was er an Zahlungen hinein bekommt und wie viele laufende Kosten er hat, der sollte auch wissen, was er ausgeben kann. So jemand weiß auch, dass er mit einer Kreditkarte vielleicht eher mal über die Stränge schlagen kann, aber dass man sich eben dann auch eine Weile zusammen reißen muss und sich das nicht dauernd leisten kann.

Das halte ich für groben Unfug dass Kreditkarten der Einstieg für die Schuldenspirale sein sollen, da könnte ich auch behaupten dass Mobilfunkverträge in die Abhängigkeit führen. Es kommt immer auf den jeweiligen Nutzer an. Wer solche Befürchtungen hat der kann ja ein Limit einrichten und schon ist das Thema Geschichte.

Ich persönlich nutze meine Kreditkarte nur zur Bezahlung meiner Tankkosten weil ich dann dort sofort fünf Prozent Rabatt bekomme und natürlich für seltene Käufe im Internet. Natürlich muss ich aufpassen dass ich mein Guthaben immer sehr schnell ausgleiche weil schon nach vier Wochen dann die horrenden Zinsen kommen würden. Aber das weiß ich und richte mich darauf ein.

Die Amazon-Kreditkarte hatte ich auch einmal für ein Jahr weil ich dann durch die vielen Einkäufe immer sehr schnell Gutscheine bekommen hatte. Aber nur so lange wie sie noch kostenlos war. Überziehungen waren da eigentlich auch nicht möglich weil das Geld doch immer automatisch vom Konto abgezogen wurde. Das sollte natürlich gedeckt sein.

Ich würde die Kreditkarte nie nutzen um etwas auf Pump zu kaufen oder dass ich darauf spekuliere dass der momentane finanzielle Engpass sich schon bis zum nächsten Monat ausgleichen wird. Es gehört aber schon eine gewisse Selbstdisziplin dazu, dem stimme ich durchaus zu. Allerdings dürfte man dann auch nicht im Supermarkt mit der EC-Karte bezahlen, hier würde ich sogar denken dass man noch schneller den Überblick verliert. Das mache ich zwar auch nicht, aber ich halte dieses System für ein modernes Zahlungsmittel.

Sicherlich gibt es genügend Zeitgenossen die keine glückliche Hand mit den finanziellen Dingen haben. Sei es nun dass es einfach am IQ liegt oder weil sie gerne und viel Shoppen und dabei schnell den Überblick verlieren. Da kann man sich dann schon mal am Monatsende wundern wofür man das ganze Geld ausgegeben hat. Das bekommt man dann auch noch schwarz auf weiß präsentiert so dass man eigentlich für die nächste Einkaufstour daraus lernen könnte. Das wäre dann also auch ein durchaus positiver Effekt denn nicht jeder führt ein Haushaltsbuch.

Die Amazon Kreditkarte habe ich auch. Bei diesem Beitrag ist mir dann eingefallen, dass sie im zweiten Jahr ja kostenpflichtig wird und ich sie vermutlich längst hätte kündigen müssen.

Wie teuer ist die Karte denn im zweiten Jahr? Da muss ich mich doch unbedingt erkundigen. Andererseits überlege ich doch, ob es nicht sinnvoll ist, eine Kreditkarte zu haben. Falls man doch etwas aus dem Ausland bestellt.

Dann hat euer Bekannter das aber ganz schön pauschalisiert. Die EU hat neue Regeln vorgegeben, die Gebühren für Kreditkarten deckeln und transparenter machen. Wer mit Geld umgehen kann, kann auch mit einer Kreditkarte umgehen.