Krankes Haustier gezielt zum Sterben aussetzen?

Ich habe kürzlich in der Zeitung von einem Fall gelesen, der mich immer noch erschüttert. Es ging um ein kleines Kätzchen, das wohl ziemliche gesundheitliche Probleme hatte. Ein Paar ist wohl dabei erwischt worden, wie sie das kleine Kätzchen im Wald aussetzen wollten, damit es fernab einfach sterben kann. Zumindest wird das so von der Augenzeugin - einer Tierschützerin - dargestellt.

Ich war nun nicht dabei und weiß nicht, was sich da tatsächlich zugetragen hat. Sollte das aber stimmen, finde ich das mehr als schäbig. Wenn man sich schon für ein Tier entscheidet, dann auch mit allen Konsequenzen und Kosten. Nur weil man keine Lust hat, die Tierarztrechnungen zu bezahlen ist das noch lange kein Grund, ein Tier überhaupt Sterben zu lassen. Aber das sind dann vermutlich auch die Menschen, die ihr Tier plötzlich aussetzen, weil sie in den Urlaub fahren wollen und keine Lust haben, Betreuungskosten für das Tier zu bezahlen.

Habt ihr Verständnis dafür, wenn man ein sterbenskrankes Haustier gezielt irgendwo aussetzt anstatt sich darum zu kümmern bis es wieder gesund wird? Wie oft kommen derartige Fälle in Deutschland vor? Ist das eher die Ausnahme oder kommt das durchaus häufiger vor?

Wirklich wissen kann man es nicht, man bekommt schließlich immer nur das mit, was am Ende auffällt. Aber selbst die bekannten Fälle sprechen dafür, dass es nicht selten ist. Zumal massig gesunde Tiere ausgesetzt oder teilweise zum Sterben irgendwo angebunden oder in den Müll geworfen werden. Warum sollte es bei kranken, also noch eher störenden Tieren anders sein?

Ich kann mich Cooper nur anschließen. Es ist kein Einzelfall, dass jemand ein krankes Haustier aussetzt, damit es eben den Tot findet, da man nicht bereit ist Tierarztkosten zu zahlen. Ich finde es immer schlimm, wenn man ein Tier aussetzt, egal ob krank oder gesund.

Früher war es wohl auch teils auf Bauernhöfen so, dass dort kranke Tiere dann verjagt wurden oder eben auch in den Wald gebracht wurden. Ich finde das wirklich schlimm und denke, dass solche Menschen gar kein Tier mehr halten dürften. Leider erwischt man die Wenigsten dabei, wie sie ihr Tier aussetzen.

Ich fürchte ebenso, dass diese Fälle häufiger vorkommen, als man denkt. Und wenn man sich anschaut, wie viele Tiere nach Weihnachten oder zur Urlaubssaison einfach nur deswegen ausgesetzt werden, weil sie im Weg sind, obwohl sie topfit sind, will ich gar nicht wissen, wie viele kranke oder trächtige Tiere einfach ihrem Schicksal überlassen werden.

Gerade Katzen auf dem Land oder auch Streuner in Großstädten haben in dieser Hinsicht oft ein schlimmes Schicksal. Allerdings werden sie meiner Erfahrung nach nicht ausgesetzt, sondern direkt getötet, wenn sie alt oder krank werden. In meinen Augen ist es ein ganz besonderes Level an Herzlosigkeit, wenn man überhaupt nicht auf die Idee kommt, das Leiden eines kranken Tiers zu beenden, sei es durch eine Einschläferung beim Tierarzt oder durch eine etwas robustere Methode aus eigener Hand. Aber dafür ist man dann zu geizig oder zu zimperlich.

Die Frage, ob ich es gutheißen kann, wenn eine fühlende Kreatur, die eine Alternative hätte, irgendwo im Wald elendiglich eingeht, erübrigt sich hier natürlich. Ich bin nicht der Meinung, dass man Tiere allen erdenklichen Behandlungen aussetzen muss, um ihr Leben eventuell zu verlängern, obwohl es für sie nur Stress und Angst bedeutet. Aber für eine Spritze, damit es schneller geht, sollte man als Tierhalter schon die Kohle und die Courage übrig haben.