Krankem Partner in der MIttagspause Medikamente bringen?

vom 08.06.2018, 07:53 Uhr

Eine Freundin erzählt öfter, wie fürsorglich ihr Partner doch wäre und das es schon teilweise etwas zu viel des Guten wäre. Sie meinte, dass er sich immer gleich sorgt, wenn sie sich mal nicht ganz wohl fühlen würde. Oftmals macht er sich dann schlau, was da helfen könnte und besorgt ihr dann schon mal Obst oder Medikamente, die er ihr in ihrer Mittagspause vorbei bringt.

Sie sagt ihm dann wohl auch, dass das doch nicht nötig wäre und er seine Mittagspause doch nicht dafür opfern soll. Aber er meint immer, dass er das gerne macht und ja möchte, dass ihr schnell wieder besser geht.

Bringt ihr eurem Partner auch durchaus mal in der Mittagspause Medikamente vorbei? Findet ihr das noch im Rahmen oder wäre euch das zu überfürsorglich? Ist das nicht eher eine nette Geste? Zeigt das nicht, dass sich der Partner sorgt und Gedanken macht?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Nelchen hat geschrieben:Oftmals macht er sich dann schlau, was da helfen könnte und besorgt ihr dann schon mal Obst oder Medikamente, die er ihr in ihrer Mittagspause vorbei bringt.

Ich finde so ein Verhalten total dämlich und bescheuert, wenn ich ehrlich bin. Wenn man sich "unwohl" fühlt, dann braucht man keine Medikamente und wenn man krank ist, dann hat man auf der Arbeit doch nichts zu suchen oder will man die ganze Belegschaft anstecken? Krank zur Arbeit zu gehen finde ich absolut verantwortungslos und dämlich und habe dafür absolut gar kein Verständnis.

Der Mann scheint ja auch keine wirklichen Hobbys zu haben oder aber grenzenlos emotional abhängig von seiner Partnerin zu sein. Ich finde das auch nicht sonderlich sympathisch. Für mich sollte ein Erwachsener unabhängig und selbstständig sein und sein Überleben nicht von der Zufriedenheit des Partners abhängig machen. Das scheint hier aber nicht der Fall zu sein. Ich finde, dass er seine Partnerin schon krankhaft bemuttert und das finde ich nicht normal. Gerade bei Erwachsenen erwarte ich, dass sie selbst losziehen und in der Mittagspause Obst oder Medikamente besorgen kann, wenn sie Bedarf hat. Dafür braucht man doch keinen Partner, mal ehrlich.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Es gibt doch durchaus Krankheiten, die nicht unbedingt gleich ansteckend sind. Bleibst du dann trotzdem immer gleich fern von der Arbeit? Heute kann man es sich doch kaum erlauben krank zu sein und am Arbeitsplatz zu fehlen. Manchmal hat man ja auch durchaus nur das ein oder andere Wehwehchen und damit bleibt sicherlich niemand zu Hause.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Mir wäre das auch "too much", wie man so schön sagt. Sich mal nicht ganz wohl zu fühlen gehört zum Leben dazu, und ehrlich gesagt habe ich Schmerztabletten immer im Haus, und wieso Leute, die gerade nicht ganz fit sind, immer "Obst" bekommen, leuchtet mir auch nicht ein. Davon werden bei mir weder Grippe noch Menstruationsbeschwerden besser, und glücklicherweise ist es nie etwas Schlimmeres, wenn ich mich nicht "wohl fühle". Und wäre es etwas Schlimmeres, würde Obst wohl auch nichts bringen.

Bei solchen Konstellationen frage ich mich schon manchmal, wieso manche Leute sich so gern zum Märtyrer machen. Ich habe beispielsweise auch schon erlebt, dass manche den Partner einerseits völlig sinnlos mit Fürsorge überschütten, obwohl die Person es gar nicht will, um es ihr dann bei nächster Gelegenheit ganz dick aufs Butterbrot zu schmieren: "Damals, als du Grippe hattest, habe ich meine Mittagspause geopfert, um dir Aspirin zu bringen! Also kannst du doch diese Kleinigkeit für mich erledigen!"

Ich bin generell skeptisch, wenn man sich derart eiskalt über die Wünsche des Partners hinweg setzt, egal, ob aus falsch verstandener Fürsorge oder aus ungeschminktem Egoismus.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Mir wäre das auch zu viel. Ich meine nicht mal, dass der Mann dann ja selber seine Pause dafür opfert und das wahrscheinlich dann auch irgendwann vorhält, ich finde es auch einfach deswegen übertrieben, da es dann ja so schlimm nicht sein kann. Wenn man wirklich etwas hat, womit man nicht arbeiten gehen kann, dann bleibt man zu Hause und alles andere kann man auch nach Dienstschluss noch behandeln.

Sollte man eine Erkältung haben, wird man sich sicherlich etwas mitnehmen, einen Tee kochen oder was auch immer. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man etwas hat, Medikamente braucht und nichts mit zur Arbeit nimmt. Das kann man doch noch vor der Arbeit oder nach der Arbeit erledigen und hat es dann dabei.

Fürsorgliche Männer finde ich schön, aber man kann es auch übertreiben und in dem Fall finde ich es fast schon bevormundend was da stattfindet. Immerhin muss sie doch einschätzen können was sie wann braucht und da würde mich ein Partner, der dann mit Medikamenten ankommt, obwohl ich das nicht gefordert oder angefragt habe, schon nicht ganz so gut.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Nelchen hat geschrieben:Manchmal hat man ja auch durchaus nur das ein oder andere Wehwehchen und damit bleibt sicherlich niemand zu Hause.

Wenn es "nur" ein Wehwehchen ist kann man man erstens für sich selbst sorgen und zweitens braucht man da keine Medikamente. Daher ist die Aktion des Partners überflüssig. Jemand, der mich so behandelt und umsorgt als wäre ich ein unmündiges Kind, hat als Partner an meiner Seite nichts verloren.

Wenn ich wirklich krank bin, dann bleibe ich in der Tat zu Hause, aber eine gelangweilte Hausfrau, die nicht einen Tag in ihrem Leben ernsthaft gearbeitet hat, kann das natürlich nicht nachvollziehen. Wenn man krank zur Arbeit geht, dann leidet die Arbeitsleistung und das kann sich niemand erlauben.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Was hast du nur immer mit deiner gelangweilten Hausfrau? Und wie kommst du in dem Fall wieder darauf? Wenn es sich um eine gelangweilte Hausfrau handeln würde, hätte diese wohl kaum eine Mittagspause auf der Arbeit. Oder hast du das auf mich beziehen wollen? Das kann ich mir aber kaum vorstellen, da das doch aus den Fingern gesaugt wäre.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich finde so ein Verhalten schrecklich und es ist für mich auch unverständlich, wie man sich so verhalten kann. Das ist für mich in keiner Weise nachvollziehbar und ich würde das nie machen. Mein Partner und ich haben zwar mehr oder weniger zeitgleich Mittagspause, wobei ich dann trotzdem nicht meine Mittagspause opfern würde, um extra nach Hause zu gehen und dann mit den Medikamenten zu ihm zu fahren. Zwar wäre das möglich, da meine Arbeit nur wenige Fußminuten von meinem zu Hause entfernt ist, aber trotzdem würde da eine Stunde draufgehen und das muss nicht sein.

Ganz abgesehen davon finde ich es schlimm, wenn man so dermaßen überfürsorglich ist und den Partner so verhätschelt wie ein kleines Kind. Er ist doch erwachsen und eine selbstständige Person, die für sich selbst sorgen kann. Wenn es meinem Partner wirklich schlecht bei der Arbeit gehen sollte und wenn er sich wirklich krank fühlen würde, dann würde er wohl einfach nach Hause gehen. Das ist ja die logische Konsequenz.

Wenn es nur kleine Wehwehchen sind, dann kann er auch für sich selbst sorgen und selbst in der Mittagspause in die Apotheke gehen, um sich Medikamente zu kaufen oder sich Tee bei der Arbeit machen. Da bin ich ja nicht zuständig. Mein Freund lässt ja auch nicht alles bei der Arbeit stehen und liegen, nur weil ich mal Bauchweh habe. Das ist ja absurd. Und solange man nicht gerade einen Schlaganfall oder Herzinfarkt erleidet, kann man doch selbst schauen, wie man sich aufpäppelt, ohne dass der Partner dann einem immer direkt helfen muss. Wer das nicht schafft, der ist in meinen Augen hoffnungslos unselbstständig.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


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