Kräuter im Garten immer separat pflanzen?

Momentan bin ich gerade dabei, unseren Garten zu gestalten und zu überlegen, was ich in diesem Jahr noch anpflanzen möchte. Obst und Gemüse haben wir mittlerweile schon jede Menge, so dass ich nun aber auf jeden Fall noch ein paar Kräuter dazu nehmen möchte.

Als ich gestern im Gartencenter war, hat mir eine Mitarbeiterin dort gesagt, dass es sinnvoll ist, für Kräuter immer ein Extrabeet anzulegen und diese nicht einfach zwischen andere Obst- und Gemüsesorten zu setzen. So würden die Kräuter besser wachsen und man könnte sie auch besser pflegen.

Habt ihr eure Kräuter im Garten separat gepflanzt? Ist es tatsächlich sinnvoll, ein eigenes Beet für Kräuter anzulegen und diese nicht zwischen andere Gemüsesorten zu pflanzen? Warum hat es Vorteile, so vorzugehen und welche Vorteile sind das genau? Wachsen die Kräuter auf diese Art tatsächlich besser?

Bisher habe ich nur Pfefferminze, Basilikum und Zitronenmelisse angepflanzt. Der Basilikum ist mir zwar eingegangen aber die Pfefferminze ist sehr gut gewachsen, obwohl ich sie einfach zwischen andere Blumen und Gemüsesorten gesetzt habe.

Das ist Blödsinn, was die Verkäuferin da sagt. Die Einsatzmöglichkeiten für Kräuter sind vielfältig. Du kannst sie in einem Küchengarten, in einer Kräuterspirale, vor oder auf kleinen Trockenmauern oder in Steingärten als Zier- und Duftpflanzen in Kombination mit anderen Stauden und Gehölzen anpflanzen.

In Gemüsebeeten dienen Kräuter als Mischkultur mit den dort angebauten Gemüsearten. Dort kannst Du sie z.B. als separate Schutzstreifen entlang der Gemüsebeete zur Abwehr von Schädlingen anpflanzen. Überhaupt sollten Kräuter In einem eigenen Garten nicht in einen separaten Bereich, sondern zusammen mit anderen Pflanzen an möglichst viele verschiedene Standorte eingesetzt werden, die für die jeweiligen Pflanzen oder Gemüsesorten empfohlen werden. Die Kräuter haben nämlich die Eigenschaft, sich in die jeweilige Pflanzengemeinschaft einfügen zu können.

Wärmeliebende Kräuter pflanzt Du am besten vor eine Trockenmauer, Petersilie und Schnittlauch in den Beeten, Minze oder Brunnenkresse an den Rand des Teichs, wenn Du einen hast.

Um Gottes Willen, warum sollte man Kräuter einzeln setzen? Die haben so schöne zusätzliche Eigenschaften, die man sich nicht entgehen lassen sollte. Wichtig ist einfach immer, dass die verschiedenen Pflanzen zueinander passen. Denn nicht jede Art mag eine andere Art als Nachbarn.

Aber eine typische Kombination sind beispielsweise Möhren und Petersilie, denn die Petersilie hält die Möhrenfliege ganz natürlich fern. Frühkartoffeln harmonieren sehr mit Koriander und Kümmel, die Wurzeln sorgen in der Mischung für optimale Bodeneigenschaften.

Mangold zieht das Wasser aus der Tiefe und passt gut zu Radieschen, die das Wasser aus den oberen Schichten benötigen. Wer keine Lust hat, Möhren einzeln zu setzen, der mischt die Samen mit Schwarzkümmel und Kamille. Das verhindert, dass die Möhren zu eng wachsen und gibt im Beet ein tolles Bild ab.

Schnittlauch schützt Erdbeeren vor Schimmel, Allerdings passt Schnittlauch auch toll zu Rosen und schützt die vor Rost. Knoblauch im Erdbeerbeet schützt vor Erdbeermilben. Basilikum passt nicht nur auf dem Teller zur Tomate, im Beet schützt er vor Mehltau. Ringelblumen sehen nicht nur hübsch aus, sie halten Schnecken vom Salat fern.

Allerdings mag sich auch alles und jeder. Schmetterlingsblüher wie Erbsen mögen keine Doldenblüter wie Möhren oder Petersilie in ihrer Nähe. Lauch, Zwiebeln, Fenchel und Knoblauch mögen sich auch nicht sehr. Dagegen passt Bohnenkraut perfekt zu den Bohnen. Als Unterbewuchs schützt es vor der Bohnenlaus.