Kränkend wenn Hilfsangebot abgelehnt wird?

vom 06.11.2017, 07:52 Uhr

Es kommt schon vor, dass ich jemandem die Option lasse, ihm zu helfen. Dabei spielt es überhaupt keine Rolle, aus welchem Grund ich meine Hilfe anbiete und worum es sich dabei konkret handelt. Ich bin auch gar nicht beleidigt oder gekränkt, wenn meine Hilfe dann abgelehnt wird und finde das durchaus normal, dass Hilfe mal abgelehnt wird. Manche Menschen wollen Dinge erst einmal auf eigene Faust versuchen bevor sie auf Hilfe zurückgreifen.

Ich kenne aber leider auch einen Menschen, der sich das sehr zu Herzen nimmt, wenn man dessen Hilfsangebot ablehnt. Es scheint dann direkt am Ego zu kratzen und scheinbar ist auch das Selbstwertgefühl davon abhängig. Das finde ich immer schwierig, wenn man mit solchen Menschen dann zu tun hat. Seid ihr gekränkt oder beleidigt, wenn man euer Hilfsangebot ablehnt? Oder macht ihr das davon abhängig, worum es im Einzelfall geht? Wie geht man in so einem Fall mit einer beleidigten Leberwurst um? Würdet ihr das Angebot dann doch annehmen, damit die Person nicht mehr eingeschnappt ist? Oder seht ihr das nicht ein?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Auch wenn es oft schwierig ist, diesen Grundsatz umzusetzen, so bin ich doch nicht dafür verantwortlich, wie andere Leute mit ihren Gefühlen umgehen. Mir muss jemand schon sehr nahe stehen, sprich mindestens blutsverwandt und in regelmäßigem Kontakt, damit ich etwas nur aus dem Grund tue oder lasse, damit die Person nicht eingeschnappt ist. Bei irgendwelchen Bekannten, Nachbarn oder Arbeitskollegen lässt es mich aufrichtig kalt, ob die Person sich durch mich gekränkt fühlt oder nicht, solange ich der Meinung bin, mich korrekt zu verhalten. Wahrscheinlich habe ich deswegen so wenige Freunde.

Mir ist auch noch gar nicht so oft aufgefallen, dass jemand wirklich eingeschnappt reagiert hat, weil ich sein Hilfsangebot ablehnen musste. Umgekehrt sehe ich mich auch gerne als hilfsbereiten Menschen, aber ich weiß auch nur zu gut, dass meine Hilfe nicht immer erwünscht, ja nicht einmal immer wirklich hilfreich ist. Damit komme ich klar. Aufdrängen möchte ich mich nämlich auch nicht, und wenn sich andere Leute aufdrängen möchten und ihre Befindlichkeiten in den Mittelpunkt rücken, ist das mir eigentlich egal.

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Ich finde es schon sehr merkwürdig, wenn man dann wirklich eingeschnappt ist, wenn das Hilfsangebot abgelehnt wird. Ich bin schon hilfsbereit und biete meine Hilfe an, wenn ich denke, dass ich vielleicht helfen kann. Aber wenn mir dann mitgeteilt wird, dass meine Hilfe nicht benötigt wird oder einfach nicht erwünscht ist, dann ist das für mich auch in Ordnung.

Das muss doch derjenige selber wissen, ob er meine Hilfe haben möchte oder es eben selber versuchen möchte. Ich sage dann vielleicht noch, dass das Angebot bestehen bleibt und dann ist es auch gut. Umgekehrt habe ich es noch nicht erlebt, dass jemand offen eingeschnappt reagiert hätte, weil ich ein Hilfsangebot abgelehnt hätte. Aber wenn dem so wäre, dann würde ich das Hilfsangebot sicher auch nicht noch nachträglich annehmen.

Das sehe ich dann wirklich nicht ein, das so zu machen, damit diese Person, die Hilfe angeboten hat, doch noch glücklich ist. Wenn ich ein Hilfsangebot ablehne, dann habe ich mir das doch überlegt und brauche es einfach nicht. Daran ändert sich doch auch nichts, nur weil derjenige, der die Hilfe angeboten hat, dann die beleidigte Leberwurst spielt.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



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