Koreanisches Essen - Welche Tipps für Einsteiger habt ihr?

vom 08.12.2024, 19:43 Uhr

Ich wollte heute mal ein Thema ansprechen, das mich in letzter Zeit wirklich begeistert: koreanisches Essen. Bis vor Kurzem hatte ich nicht wirklich viel Kontakt zu koreanischer Küche, aber durch ein paar Freunde und Reisen bin ich jetzt total neugierig geworden und habe die ersten Gerichte ausprobiert.

Meine ersten Erfahrungen mit koreanischem Essen waren eher durch Zufall. Ich war bei einem Treffen mit Freunden in einem koreanischen Restaurant und habe mich mal durch die Karte probiert. Zuerst war ich ein wenig skeptisch – viele Zutaten und Gewürze kannte ich nicht. Aber was ich da alles entdeckt habe, hat mich echt überrascht!

Was ich bisher probiert habe:

Bibimbap – Ein Reisgericht mit einer Mischung aus Gemüse, Fleisch (oder Tofu für die vegetarische Variante), Ei und einer scharfen Paste namens Gochujang. Es war unglaublich lecker und die Mischung der Aromen hat mich richtig begeistert.

Kimchi – Ein Klassiker der koreanischen Küche. Ich muss zugeben, dass ich anfangs nicht wusste, was ich von diesem fermentierten Kohl halten sollte. Aber nach dem ersten Bissen war ich sofort ein Fan. Es hat einen einzigartigen Geschmack – würzig, scharf und ein bisschen säuerlich.

Bulgogi – Mariniertes, gegrilltes Rindfleisch, das einfach perfekt gewürzt ist. Das Fleisch war unglaublich zart und voller Geschmack.

Tteokbokki – Diese scharfen Reiskuchen in einer süßen und scharfen Sauce waren ein echtes Highlight. Der Geschmack war so anders als alles, was ich zuvor gekostet hatte, aber total lecker.

Meine Meinung zu koreanischem Essen:

Was ich besonders spannend finde, ist die Vielfalt der Gerichte und die Kombination von scharf, süß, sauer und umami in einem Gericht. Die koreanische Küche hat für jeden Geschmack etwas zu bieten, und ich habe viel Freude daran, immer wieder neue Dinge auszuprobieren. Auch die Beilagen (banchan) finde ich faszinierend – diese kleinen Schalen mit verschiedenen eingelegten Gemüsesorten oder auch Eierspeisen sind nicht nur lecker, sondern machen die Mahlzeit abwechslungsreich.

Was ich auch wirklich mag, ist, wie viel Wert auf frische Zutaten und Ausgewogenheit in der Ernährung gelegt wird. Die Gerichte sind oft so konzipiert, dass sie eine gute Mischung aus Gemüse, Proteinen und Reis bieten. Ich bin auch schon sehr gespannt auf das Koreanische Restaurant, welches demnächst in meiner Stadt eröffnet wird, vorher gab es ja nur die "normalen" Asiaten also eher chinesisches Essen.

Meine Fragen an euch:
Wie sind eure Erfahrungen mit koreanischem Essen? Welche Gerichte könnt ihr besonders empfehlen? Was sind eure persönlichen Favoriten? Und gibt es vielleicht auch Dinge, die man als Einsteiger lieber vermeiden sollte, wenn man zum ersten Mal in ein koreanisches Restaurant geht? Welche Unterschiede gibt es zu anderen asiatischen Küchen? Wie schmeckt es euch generell?

Ich bin total neugierig und freue mich, mehr über die koreanische Küche zu lernen. Vielleicht habt ihr ja auch Tipps, wie man selbst koreanische Gerichte zu Hause zubereiten kann oder Restaurants, die unbedingt einen Besuch wert sind!

Ich freue mich auf eure Antworten und auf noch viele kulinarische Entdeckungen!

» TinaPe » Beiträge: 471 » Talkpoints: 23,45 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Wir haben hier in der Stadt einen Koreaner, der bietet aber leider nur vier bis fünf Gerichte an und ich darf halt nicht alle essen. Aber ich habe bereits festgestellt, dass die Koreanische Küche eine deutlich größere Auswahl an Suppen als die chinesische Küche. Aber die große Besonderheit ist wahrscheinlich Kimchi, welches oft zu jedem Essen serviert wird und eigentlich schon ganz gut schmeckt und auch mein Verlangen nach Schärfe teilweise stillt. Ich esse eigentlich sehr gerne scharfes Essen.

Das klassische Bulgogi, also marinierte Rindfleischstreifen, hast du ja bereits genannt. Was auch sehr beliebt ist, ist Samgyeopsal, also in dünne Scheiben geschnittener und gegrillter Schweinebauch, der scharf mit Knoblauch angebraten wird. Ich persönlich finde, dass dazu als Soßen die klassische Samjang oder Gochujang-Soße echt gut passen. Ich habe mir mal ein Rezept dazu rausgesucht und serviere dazu recht gerne auch noch gegrillten Pak Choi, Zwiebeln und Pilze.

Bibimbap finde ich auch sehr geil, ich bestelle es mir aber meistens. Dazu lasse ich mir schwarzen Reis servieren, denn der ist aromatischer als der weiße Reis. Der Koreaner meines Vertrauens reicht mir dazu meistens Kimchi, marinierte Zucchini, Karotten, Sojasprossen, das dazugehörige Hühnerfleisch, Ei und marinierte Champignons. Dazu esse ich am Liebsten Gochujang-Soße, weil die einfach sehr scharf und lecker ist und halt keinen Weizen enthält. Das Ganze wird halt verrührt und so genossen. Ich wollte es mir mal selbst machen, bin aber nie dazu gekommen.

Tteokbokki habe ich bisher nur einmal selbst zubereitet und in Chilipaste angebraten. Es war gut, aber ich fand es etwas langweilig. Ansonsten habe ich schon Japchae, also Süßkartoffelnudeln, schon selbst zubereitet. Fand ich mit mariniertem Rindfleisch und Zwiebeln sehr lecker.

Dann gibt es in der koreanischen Küche ja auch noch Gimbap, also koreanisches Sushi. Da werden halt Zutaten wie Reis, Bulgogi-Rind, Karotten, Spinat und Omelett wie Sushi mit getrocknetem Seetang umwickelt und ich finde das manchmal schon leckerer als klassisches Sushi. Ich habe aber auch schon Mandu selbstgemacht, das sind Teigtaschen mit Fleischfüllung und dazu reiche ich eine Chilisoße. Die existieren aber auch in anderen Kulturen.

Dann gäbe es noch Yangnyeom Tongdak, das ist scharf frittiertes Hähnen mit Tteobokki. Ich mache gerne noch Zwiebeln mit hinzu, wegen dem Umami. Im gleichen Atemzug muss ich aber auch mal was Süßes nennen, nämlich Kkwabeagi, das ist ein Klebreisteig, der aus Weizenmehl (in meinem Fall aber Reismehl) und Wasser oder Milch angesetzt wird und dann in heißem Fett frittiert wird. Sehr lecker mit etwas Honig.

Dank der Serie "Culinary Class Wars Korea" habe ich aber noch viele andere Varianten koreanischer Gerichte kennenlernen dürfen. Jajangmyeon ist zum Beispiel ein traditioneller Klassiker, das sind dicke Weizennudeln mit Bohnensauce. Ich musste die Nudeln natürlich selbst machen, aber es war auch lecker. Aber auch das Gochujang Butter Steak, also Steak mit Knoblauch und Lauchzwiebeln scharf angebraten und serviert mit Reis, Safranfäden und Gochujang-Butter war schon ein Erlebnis. Aber auch der Ssamjang-Dip, also eine Paste mit Sojabohnenpaste, Chilipaste (Gochujang), Honig, geröstetem Sesamöl, Frühlingszwiebeln, Knoblauch und Schalotten kann man wunderbar zum Marinieren verwenden und sie gehört auch eigentlich fast überall wie Kimchi dazu.

Neben Gochujang gibt es aber noch die Jiajang-Soße, oder Ganjang. Die schmeckt milder und weniger scharf. Dagegen ist diese Soße aber etwas süßlicher und Salziger. Und hast du mal die Variante von koreanischem Kartoffelpüree probiert? Kartoffelpüree ist ja eigentlich eher westlich, aber wenn du das Püree ganz klassisch zubereitest, es aber am Ende anstelle von Milch mit Sojasoße, geröstetem Knoblauch und Lauchzwiebeln in einer Pfanne anmischst, bekommst du eine sehr nette, koreanisch angehauchte Version heraus, die echt gut schmeckt. Habe ich auch mal aus einer koreanischen Kochshow.

Aber Fakt ist auch, dass ohne Kimchi, Bap (gekochter Reis), Guk (der Suppe) und den verschiedenen Beilagen (Banchan) eine Mahlzeit in Korea nicht vollständig ist. Und dass es viel fermentiertes Gemüse oder Fisch gibt, was nicht immer gut schmecken muss. Ich persönlich liebe ja Bulgogi, also Feuerfleisch, meistens mit Hühnchen oder Rindfleisch. Aber Samgyeopsa finde ich in manchen Varianten auch sehr lecker, obwohl ich echt wenig Schweinefleisch essen mag. Streetfoodmäßig mag ich halt den sogenannten Eomuk Tang sehr gerne, bei dem Fischkuchenstreifen (Fisch, Mehl und Gewürze) auf einen Spieß gesteckt werden und in Fischbrühe gegart werden. Ist perfekt für herumlaufende Kinder, die schnappen sich so einen Spieß und dürfen ihn beim Fernsehen verzehren.

Ich mag an der koreanischen Küche eigentlich die Vielfalt sehr gerne und auch, dass es sehr viele glutenfreie Gerichte gibt. Aber auch die normalen Gerichte kann man problemlos umwandeln, was mit manchen deutschen oder europäischen Gerichten nicht so einfach ist. Bei uns gibt es nicht nur koreanisches Essen, ich hatte aber mal eine Phase, in der ich alles aus meinen koreanischen Kochbüchern, soweit für mich genießbar, ausprobieren musste. Ich mag zudem die Wandelbarkeit der Gericht. Auch wenn die Koreaner auf ihr "Jang" bestehen, sind sie aber auch offen für die Fusion mit westlichen Speisen und lassen sich da auch sehr viel einfallen.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12595 » Talkpoints: 13,30 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


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