Kopfgeld für fast ausgestorbene Tierarten sinnvoll?
Ich habe im Internet gelesen, dass in Neuseeland wohl ein Kopfgeld für eine bestimmte Vogelart ausgesetzt worden ist. Jeder, der noch ein lebendes Exemplar vorweisen kann, soll umgerechnet 3400 Euro dafür bekommen. Es soll wohl in erster Linie darum gehen, dass man eben Gewissheit hat, ob das Tier jetzt endgültig ausgestorben ist oder ob noch das eine oder andere Exemplar existiert und man den Bestand möglicherweise sogar noch vor dem Aussterben retten könnte.
Ich habe noch nie zuvor gehört, dass auf eine möglicherweise ausgestorbene Art ein Kopfgeld ausgestellt wurde, sehe das aber dennoch zwiegespalten. Natürlich können Wissenschaftler nicht Tag und Nacht überall sein, um die Existenz eines solchen Tieres noch nachweisen zu können und sicherlich wäre es Zeitverschwendung, wenn das Tier tatsächlich ausgestorben sein sollte. Aber warum muss man unbedingt ein so hohes Kopfgeld aussetzen?
Ich sehe da eher die Gefahr, dass da besonders viele arme Menschen den Vogel finden wollen und dabei möglicherweise noch mehr Lebensraum für andere Tiere zerstören und das für die Natur eher negative Folgen hätte. Wie seht ihr das? Findet ihr es gut, wenn man ein Kopfgeld für (fast) ausgestorbene Tierarten ausstellt oder findet ihr das unsinnig? Male ich mir die Folgen für Natur und Umwelt vielleicht doch zu schwarz aus?
Ich halte so ein Aussetzen einer Belohnung auch für bedenklich. In dem Artikel steht ja, dass der Vogel vorzugsweise lebend gebracht werden sollte. Aber es werden sicherlich auch tote Exemplare angenommen. Ich könnte mir vorstellen, dass es unter Umständen rechts schwierig ist so einen Vogel zu fangen. Vielleicht würde er dann getötet werden, um eben das Kopfgeld zu kassieren. Damit würde man der Art doch nur noch mehr schaden, statt sie eben irgendwie zu erhalten.
Daher hätte ich auch durchaus Bedenken, dass nun viele Menschen los ziehen, um den Vogel zu finden und dabei eben mit der Natur sehr rücksichtslos umgehen. Gerade bei so einer hohen Summe werden sicherlich einige angelockt werden und sich auf die Suche machen.
Nelchen, vorzugsweise soll ein gut erkennbares Photo eingereicht werden. Man möchte weder einen lebenden noch einen toten Vogel haben. Da der Mensch gar nicht Schuld am Rückgang der Tiere ist und sowieso nur wenige durch den möglichen Lebensraum kommen, schadet die Aktion wohl kaum. Aber sie erhöht die Sensibilität für das Problem.
Ja, ein Foto reicht. Aber es steht nicht ausdrücklich da, dass es kein Preisgeld gibt, wenn man einen toten Vogel bringt. Da steht nur "bitte keinen erschießen". Und 3.400 € sind viel Geld. Ich könnte mir schon vorstellen, dass da einige Idioten losstürmen. Campen, saufen, Vogel schießen, Kohle kassieren. Klingt doch nach einem super Wochenende.
An sich finde ich die Idee gut. Es bringt Aufmerksamkeit für das Problem und man kann sich ganz unabhängig von Vereinen und Mitgliedschaften engangieren. Der NABU macht ja jedes Jahr dieses Vogelzählen. Das kann man dann so gestalten, wie man will. Es ist nicht so verpflichtend.
Aber ein paar härtere Regeln wären wünschenswert gewesen. Wenn die Inseln, wo der Vogel leben könnte, beispielsweise ein Naturreservat wären, in dem jegliche Jagd illegal ist, wäre es schon viel besser.
Das Geld wird irgendwelche Idioten kaum lange genug bei der Stange halten. Wir reden immerhin von einem Tier, von dem es noch nicht einmal ein einziges Foto gibt. Und schnelle und einfache Fotografie ist immerhin keine Erfindung der letzten Jahre.
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