Kontaktabbruch von Freund einfach hinnehmen?

vom 22.03.2017, 19:10 Uhr

Sicherlich haben viele schon mal Streit mit einem Freund oder einer Freundin gehabt. Manchmal kommt es dann auch sicher vor, dass einer der Beiden den Kontakt zum anderen abbricht. Oftmals ist man dann sicherlich sauer und aufgebracht und reagiert dann eben so.

Ich frage mich aber, wann es sinnvoll ist, so einen Kontaktabbruch hinzunehmen. Sollte man da nicht versuchen, nochmal mit der anderen Person zu reden, wenn sich die Wogen etwas geglättet haben? Wovon würdet ihr es abhängig machen, ob man den Kontaktabbruch so akzeptiert?

Spielt es dabei eine Rolle, wie wichtig einem der Freund oder die Freundin ist? Das Vorgefallene wird dabei sicher auch eine tragende Rolle haben. Sollte man generell die Entscheidung des anderen akzeptieren, dass dieser den Kontakt abgebrochen hat?

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Warum nicht? Jeder hat seine eigenen Gründe warum er einen Kontakt abbricht und wenn die andere Seite immer weiter bohrt und wieder und wieder das Gespräch sucht, nichts anderes dabei heraus kommt als die male davor, dann sollte man es auch mal so hinnehmen und auch akzeptieren.

Ich finde es sehr lästig, wenn dann jemand immer wieder ankommt, ein neues Gespräch suchen will wenn im Endeffekt bereits alles gesagt worden ist bevor der Kontakt bewusst abgebrochen worden ist. Sicherlich spielt der Grund dabei ebenfalls eine Rolle, denn eine zertretene Blume im Garten sehe ich nicht so dramatisch an, als wenn jemand mit meinem Partner ins Bett steigt über Monate und danach noch weiterhin den Status Freund behalten möchte, nachdem alles aufgeflogen ist.

Wie wichtig mir ein Mensch dabei ist, spielt eher eine Nebenrolle. Es kommt auch auf das Vergehen drauf an, welches dazu geführt hat. Es kann auch meine Sandkastenfreundin sein die ich 30 Jahre kenne, wenn sie meint mit meinem Partner ins Bett hüpfen zu müssen und mich für blöd halten, da ich es nicht merke, ist Schicht im Schacht.

Benutzeravatar

» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Manchmal wird es wohl das Beste sein, die Entscheidungen anderer Leute als solche zu akzeptieren und hinzunehmen. Mich selber nervt es oft unendlich, wenn ich, wie ich finde, eine klare Aussage getroffen oder eine Grenze gezogen habe, und meine Mitmenschen dies offensichtlich als Aufforderung sehen, mich so lange mit allen Mitteln unter Druck zu setzen, bis ich meine Entscheidung revidiere. Dass ich letzten Endes doch das tue, was andere von mir erwarten, setzen diese Zeitgenossen einfach voraus und sind entsprechend gekränkt bis schockiert, wenn mein Dickschädel doch die Oberhand behält. Was er meistens tut.

Aus diesem Grund neige ich selbst auch eher dazu, Leute beim Wort zu nehmen. Natürlich ist es je nach Einzelfall schade bis tragisch, wenn ein Freund mir die Freundschaft kündigt, aber das ist in meinem Leben schon ein paarmal vorgekommen, und ich hatte nie das Bedürfnis, noch einmal nachzuhaken oder davon auszugehen, dass der Mensch seine Meinung schon noch ändern wird, wenn der Zorn erst einmal verraucht ist. So etwas kommt zwar vor, aber manchmal bleiben Menschen auch bei einem einmal gefassten Entschluss, und das muss man dann eben akzeptieren. Nicht immer hilft es, zu quengeln und zu nerven.

» Gerbera » Beiträge: 11313 » Talkpoints: 47,96 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich denke, dass es durchaus in Ordnung ist einfach zu akzeptieren, wenn jemand nichts mehr mit einem zu tun haben möchte. Natürlich kann man versuchen nochmal miteinander zu reden, aber die Person wird ja schon Gründe dafür haben sich nicht mehr zu melden und eine ewige Diskussion ist da doch eher nervig und wird nicht zu dem Ergebnis führen, dass man dann wieder miteinander befreundet ist.

Wenn man so völlig unbegründet ist so eine Situation hat, finde ich es nachvollziehbar, dass man nochmal miteinander reden möchte, aber sonst sollte man es für sich und auch für den anderen lieber sein lassen. Man möchte ja auch niemanden nerven.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich finde es kommt darauf an, wie der Kontaktabbruch kommuniziert worden ist. Wenn man mir nach einem Streit beispielsweise sagen würde, dass man etwas Zeit für sich und zum Nachdenken bräuchte und dass man ja später immer noch mal über alles reden könnte, wenn die Gemüter abgekühlt sind. Dann hätte ich kein Problem mit einem vorübergehenden Kontaktabbruch und wenn die Gemüter sich wieder beruhigt haben, wäre ich schon bereit dazu, wieder auf die Person zuzugehen und ein klärendes Gespräch zu führen, um den Streit zu analysieren und alles abzuhaken.

Aber wenn man mir ganz patzig sagt, dass man mit mir nichts mehr zu tun haben möchte und mir in dem Sinne vermittelt, dass die Entscheidung schon gefällt ist und endgültig ist, egal was ich zu meinem Standpunkt zu sagen habe und ohne mich überhaupt Ausreden zu lassen oder mir zuzuhören, dann sehe ich nicht ein, warum ich dieser Person dann hinterher rennen sollte. Ich zwinge meine Gesellschaft niemandem auf und wenn man meint, ohne mich besser dran zu sein, dann akzeptiere ich das und respektiere das auch. Umgekehrt erwarte ich dann aber auch Konsequenz bei dieser Entscheidung.

Natürlich gibt es immer wieder Situationen, wo man nicht sicher ist, was man tun soll. Sollte man besser Produkt A kaufen oder Produkt B? Sollte man sich von seinem Partner trennen oder nicht? Sollte man neue berufliche Wege beschreiten oder nicht? Da stört es mich auch nicht, wenn man eine Weile braucht zur Entscheidungsfindung, aber wenn ich direkt involviert bin, dann kann ich es nicht leiden, wenn man heute so denkt, morgen so und übermorgen wieder anders. Da ist es mir schon wichtig, dass man eine klare Linie fährt.

Also ich akzeptiere das nicht, wenn man mir heute sagt, dass man keinen Kontakt mehr möchte, am nächsten Tag mich aber mit irgendwelchen bescheuerten Nachrichten vollspamt und am übernächsten Tag doch wieder Freundschaft haben will und am dritten Tag will man doch wieder keinen Kontakt und immer so weiter wie bei einem Kreislauf. In diesem Sinne hasse ich chronische Unentschlossenheit. Ich überlege mir so einen Schritt mit dem Kontaktabbruch vorher auch sehr gut und ziehe das dann durch. Das erwarte ich dann auch von anderen, wenn vorher nichts anderes klar kommuniziert worden ist. Wenn man mir nicht bereit ist zuzuhören, wenn ich etwas zu sagen habe und dann einfach so den Kontakt abbricht, dann bin ich auch nicht bereit zuzuhören, wenn die Person wieder angekrochen kommt und alles klären will. Das hätte man sich vorher überlegen müssen. Umgekehrt renne ich da auch nicht hinterher, das habe ich nicht nötig.

Ich finde, wenn man der Person hinterher rennt, die den Kontakt zu einem selbst abgebrochen hat, dann wirkt das immer extrem verzweifelt und irgendwo auch entmündigend. Wenn ich mich dazu entschließe, den Kontakt abzubrechen, dann habe ich mir das wohl überlegt. Wenn man mir dann aber hinterher rennt, dann würde man mir ja praktisch absprechen, diese Entscheidung selbstständig und gut durchdacht getroffen zu haben und will mich dann quasi dazu überreden, meine Entscheidung zu revidieren, weil das doch vernünftiger wäre. So ein Verhalten finde ich erbärmlich und kindisch.

Benutzeravatar

» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Grundsätzlich muss man einen Kontaktabbruch akzeptieren, denn man hat keine andere Wahl. Man kann eine andere Person nicht zur Freundschaft zwingen, sonst wird es einseitig. Aber: Manchmal haben Kontaktabbrüche auch eben andere Gründe. Vielleicht drängt der neue Partner der Freundin zum Kontaktabbruch, vielleicht ist die neue Partnerin eifersüchtig auf die weibliche beste Freundin.

Manchmal kommen Freunde auch in Schwierigkeiten: Falsche Freunde, vielleicht auch Drogen oder Schulden. Vielleicht entsteht Kontaktabbruch auch aus Angst, weil man denkt es kommt zu einem Konflikt, der vielleicht niemals entstehen wird. Manchmal ist es richtig, wenn man hartnäckig bleibt. Wenn die Discobekanntschaft aber nicht mehr auf die Nachrichten antwortet, dann sollte man es einfach hinnehmen.

Benutzeravatar

» soulofsorrow » Beiträge: 9228 » Talkpoints: 24,02 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Für mich ist es schwer, das hinzunehmen, wenn man den Grund nicht kennt, d.h. wenn man eigentlich viel mit jemandem kommuniziert hat und dann auf einmal kommt keine Reaktion mehr. Und man weiß gar nicht, warum oder was man falsch gemacht hat. Ich hatte beispielsweise jemanden kennengelernt, mit dem ich mich mehrfach traf und dann kam irgendwann einfach keine Reaktion nach dem letzten Treffen mehr. Da war aber gar nichts Schlimmes passiert aus meiner Sicht.

ich war also sehr irritiert, dass diese Person mir nicht mehr antwortete und nicht ans Telefon ging und es war mir schleierhaft, was los war. Nach ein paar Tagen ahnte ich dann schon, dass das ein Kontaktabbruch sein sollte, aber für mich ist es wichtig, wenigstens den Grund zu wissen und außerdem finde ich das einfach blöd, wenn jemand sich nicht mehr meldet, ohne den Grund zu erklären. Das ist nicht fair.

Daher habe ich dann auch lange nachgehakt und dann auch bei dem auf Arbeit angerufen. Klar, das wirkt nicht souverän und das wirkt komisch, aber es hat geholfen, dass ich erfahren habe, wo nun das Problem lag. Natürlich war mir klar, dass man dann keinen Kontakt mehr haben wird und dass dann die Bekanntschaft ohnehin vorbei ist. Aber wenn man ohnehin nichts mehr zu verlieren hat, dann kann man auch so renitent sein, wie man will, um eine Antwort zu bekommen.

Wenn man ohnehin weiß, dass da keine Freundschaft mehr daraus wird, schon allein weil ich so einen Kontaktabbruch nicht verzeihen könnte, dann muss man sich ja auch nicht mehr souverän verhalten, sondern kann das tun, was dazu beiträgt, um besser damit abzuschließen und das wäre bei mir, mit allen Mitteln den Grund herauszufinden.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^