Kontakt minimieren, wenn man keine Lust auf Beziehung hat?

Mein ehemaliger Mentor hat mich vor einer Weile nach einem Date gefragt und das leider auch mehrfach. Es hat eine Weile gedauert bis ich ihm klar machen konnte, dass ich vergeben bin und kein Interesse an einem Date habe. Seitdem fragt er mich nicht mehr danach, aber er will in der Mittagspause dennoch mit mir essen gehen, fragt mich wie meine Klausuren gelaufen sind und hält Kontakt.

Seitdem ist mein Freund sauer auf ihn und regt sich jeden Abend auf. Es ginge ja wohl nicht, dass ich weiterhin auf diese Art und Weise Kontakt zu ihm hätte, da ich in einer Beziehung bin. Er solle den Kontakt gefälligst minimieren und mich auch nicht mehr danach fragen wie es mir an der Uni geht. Man solle sich lediglich grüßen, wenn man sich sieht.

Sowas kann ich ehrlich gesagt nicht nachvollziehen. Wenn man vorher eine freundschaftliche Beziehung hatte kann man diese doch fortführen, auch wenn einer von beiden ein Interesse an einer Beziehung hat oder hatte. Sollte das für meinen Mentor ein Problem sein, kann er den Kontakt doch abbrechen. Das scheint aber nicht der Fall zu sein. Wie seht ihr das? Findet ihr auch das man den Kontakt abbrechen oder minimieren muss, wenn man von jemandem nach einem Date gefragt wurde, aber kein Interesse hatte?

Warum hast du denn weiter Kontakt zu ihm? Irgendwie finde ich es komisch, dass dein Freund von diesem Mann verlangt, er solle keinen Kontakt mehr zu dir haben. Wäre doch einfacher, wenn du den Kontakt zu ihm minimierst und nicht anders herum.

Ich finde schon, dass es sehr merkwürdig ist, wenn jemand in eine Person verliebt ist und diejenige nicht möchte, die Bekanntschaft aber bestehen bleibt. Der andere bleibt ja verliebt, das geht ja nicht sofort weg und der hofft vermutlich auch weiterhin. Vielleicht gefällt dir das auch, dass die jemand nachläuft.

Manchmal kann man den regelmäßigen Kontakt nun einmal nicht vermeiden. Man wechselt doch nicht die Uni oder den Arbeitsplatz, sieht seine Freunde nicht mehr oder gibt ein Hobby auf, nur weil sich jemand verliebt. Das ist natürlich schwierig, wenn man so einen unsicheren und unreifen Partner hat, der offensichtlich keine hohe Meinung von der Zuverlässigkeit der Partnerin hat. Aber da kann man nichts machen, solche Typen ändern sich nicht. Wer das mag ...

Ich finde es ehrlich gesagt schon wirklich anmaßend, was dein Freund da von dir verlangt. Immerhin kann man ja nicht jeden Kontakt vermeiden und du gehörst ihm ja auch nicht, sondern bist nur mit ihm zusammen. Ich denke nicht, dass er da irgendetwas von dir oder ihm verlangen kann.

Der Kontakt kann sicherlich nur bedingt minimiert werden und meiner Meinung nach kann man auch trotzdem nett zueinander sein. Wenn man vorher gut miteinander geredet hat, dann kann man es auch noch nach der Frage nach dem Date. Er macht ja nichts.

Also wenn das dein Bedürfnis wäre, würde ich das legitim finden. So hatte beispielsweise mal jemand Interesse an mir, mit dem ich aber keine Zukunft gesehen habe. Wir waren einfach zu verschieden und hatten komplett gegensätzliche Zukunftsvorstellungen und Wünsche vom Leben. Das hätte nie geklappt, aber er war eher optimistisch und wollte das nicht hören.

Ich habe das dann so eingerichtet, dass wir immer weniger miteinander zu tun hatten und habe den Kontakt von mir aus minimiert, damit er sich keine Hoffnungen mehr macht. Das hat auch ganz gut funktioniert und ich bereue es nicht. Ich habe das aber von mir aus gemacht, es war mir persönlich ein inneres Bedürfnis so zu handeln.

Vorschriften würde ich mir da keine machen lassen. Daher finde ich es schon ziemlich frech, wenn dein Freund hier den Kaiser raushängen lässt und meint, dass du dein Weibchen dich gefälligst seinem Willen zu unterordnen hast. Ich finde es okay, wenn ein Partner Wünsch äußert und dann vielleicht auch sagt, dass er sich nicht gut dabei fühlt, wenn du zu viel Kontakt zu einem Verehrer hast, der noch immer etwas von dir will.

Eine gute Partnerin würde solche Ängste und Sorgen niemals ignorieren, sondern sie eher respektieren und sich so verhalten, dass diese Ängste und Sorgen nicht noch geschürt werden. Aber bei so einem Befehlston hätte ich auch eher den Zwang, das komplette Gegenteil von dem zu tun, was man von mir verlangt. So bin ich gepolt. Ich neige zu Trotzreaktionen, wenn ich zu Sachen gezwungen werden soll.

Na ja, ich fände es ehrlich gesagt auch nicht toll, wenn mein Freund mir sagen würde, dass seine Arbeitskollegin in ihn verknallt ist und die beiden jetzt ab sofort immer zu zweit gemeinsam zu Mittag essen. Was soll das denn für einen Sinn haben? Auch wenn man jemandem klar macht, dass man in einer Beziehung ist und eben kein Date ist, macht man der anderen Person doch trotzdem weiterhin Hoffnung, wenn man auf freiwilliger Basis und zu zweit die freie Zeit miteinander verbringt und den Kontakt nicht einschränkt.

Ich hätte da nicht von meinem Partner gefordert, dass er den Kontakt ganz bleiben lässt, gerade dann nicht, wenn man eben zwangsläufig beruflich miteinander zu tun haben muss. Allerdings bin ich schon dafür, den Kontakt dann einzuschränken und dann beispielsweise in einer Gruppe zusammen zu Mittag zu essen und nicht unbedingt zu zweit. Das ist doch auch blöd der anderen Person gegenüber, die ja gar keine richtige Chance hat, sich zu entlieben, wenn man trotzdem weiterhin so viel Kontakt zu ihr hat.

Ich muss aber auch sagen, dass ich es nicht verstehe, wie der Partner in dem Fall sauer auf den Verehrer sein kann. Der Verehrer ist eben verknallt und wie kann man es ihm dann übel nehmen, wenn er Nähe sucht? Ich fände es eher angebracht, dass man dem anderen dann einfach sagt, dass man sich wünscht, wenn vielleicht nicht so viel privater Kontakt zu zweit da ist.