Komplett auf Brot und Brötchen bei Ernährung verzichten?

vom 23.10.2018, 13:37 Uhr

Eine Freundin hat mich jetzt doch überrascht. Sie hat gesagt, dass sie gar kein Brot essen würde. Ich kenne sie noch so, dass sie zumindest morgens immer Brot oder Brötchen zum Frühstück gegessen hat. Ich selbst esse auch zumindest morgens Brot oder am Wochenende auch schon mal Brötchen. Auch schon mal zwischendurch, wenn ich eben Hunger bekomme. Ich bekomme schnell Magenschmerzen, wenn ich nichts esse und da hilft mir Brot am besten und macht mich dann auch satt.

Natürlich könnte man auch Müsli essen oder das Brot durch Gemüse ersetzen. Mir würde das auf nüchternen Magen aber gar nicht bekommen. Daher finde ich es schon überraschend, dass jemand gar kein Brot isst. Ich kenne es auch noch aus der Kindheit, dass dort zum Frühstück und auch Abendbrot eben Brot gegessen wurde.

Verzichtet ihr komplett auf Brot und Brötchen in eurer Ernährung? Wodurch ersetzt ihr das? Fehlt euch dadurch nichts bzw. vermisst ihr nicht manchmal Brot oder Brötchen? Welcher Ersatz bietet sich da an? Meint ihr, dass die Deutschen generell zu viel Brot oder Brötchen essen?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich persönlich verzichte nicht absichtlich auf Brot oder Brötchen, aber ich mag es auch nicht übermäßig gern. Die in Deutschland üblichen Brotmahlzeiten entsprechen nicht allzu sehr meinem Geschmack. Trotzdem esse ich manchmal Brot bzw. Brötchen, wenn es sich ergibt.

Generell bestehen meine Mahlzeiten eher aus warmen Speisen, Suppen oder Salaten. Zum Frühstück an normalen Werktagen esse ich meistens mein einziges Gebäckstück des Tages (entweder ein Stück Laugengebäck oder ein Hörnchen, Croissant, Franzbrötchen etc.). Die weiteren Mahlzeiten beinhalten normalerweise kein Brot mehr, weil es mir nicht übermäßig schmeckt und ich es nicht vermisse. Ich verzichte aber nicht aus Prinzip darauf, und wenn mir Brot angeboten wird, dann esse ich es schon.

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» lascar » Beiträge: 4482 » Talkpoints: 792,20 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


In der Regel steckt dahinter ja eine bestimmte Ideologie oder ein bestimmter Glaube. In diesem Fall glaubt die Betroffene wohl entweder daran, dass Kohlehydrate böse sind oder sie glaubt daran, dass Weizen oder Gluten böse ist.

Meine Erfahrung mit solchen Leuten ist ja, dass die glutenfreie Fraktion eher zu teuren "frei von" Produkten greift, was natürlich kein Wunder ist, denn die meisten sind ja erst durch die Industrie und ihre Produkte auf die Idee mit dieser Ernährung gekommen.

Für die low carb Fraktion gibt es natürlich auch alle möglichen hoch verarbeiteten Produkte in den Supermarktregalen, aber viele kochen gerne selber und machen sich dann zum Beispiel Eier mit Speck und Gemüse zum Frühstück. Oder sie essen Joghurt mit Obst und Nüssen.

Ich selber finde es übrigens total unnötig freiwillig auf irgendwelche Lebensmittel zu verzichten. Erstens möchte ich mich nicht unnötig einschränken und zweitens ändern sich die "bösen" Lebensmittel doch eh alle paar Jahre. Erinnert sich noch jemand daran, dass Eier mal ganz böse waren, wegen des Cholesterins? Jetzt sind Eier wieder total in Ordnung und bei den Leuten angesagt, die Kohlehydrate für böse halten. Wie soll man da wissen, was wirklich richtig ist und was nur ein Trend ist, der von der Industrie zu Geld gemacht wird?

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Ist das nicht eher auch eine Sache der Gewohnheit? Ein chinesischer Freund betont immer, dass Reis viel wichtiger ist als Brot und isst dementsprechend selten Brot, auch wenn er mittlerweile in Europa lebt. Teilweise kennt er aus China eben auch süßes Brot und daran hat sich sein Geschmack gewöhnt, so dass er unser Brot gar nicht so richtig mag. Kann man also auf Brot und Brötchen bei der Ernährung verzichten? Ja.

Zeitweise habe ich auch auf Brot verzichtet, da mich Brot einfach gelangweilt hat. Zum Frühstück habe ich dann Haferbrei und eine Banane gegessen und zum Abend gab es dann halt die Reste vom Mittagessen, Quark, anderes Obst oder andere Sachen. Für den Durchschnittsdeutschen (wenn es diesen überhaupt gibt) wird es wohl ungewöhnlich sein, wenn man komplett auf Brot oder auch Brötchen verzichtet, da dieses Lebensmittel eben besonders häufig bei "uns" auf dem Speiseplan steht.

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» soulofsorrow » Beiträge: 9232 » Talkpoints: 24,53 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



soulofsorrow hat geschrieben:Ist das nicht eher auch eine Sache der Gewohnheit? Ein chinesischer Freund betont immer, dass Reis viel wichtiger ist als Brot und isst dementsprechend selten Brot, auch wenn er mittlerweile in Europa lebt.

Soweit ich mich an meine Reisen erinnere, ist Brot in Ostasien generell nur wenig verbreitet und wird dort nur selten gegessen. Falls doch, dann eher deswegen, weil es als europäisches Produkt irgendwie in Mode gekommen ist. Auch in Peking gibt es zwar zunehmend Backshops, die fast an europäische Bäckereien erinnern, aber das ist ein ziemlich neues Phänomen.

Auf unseren Ostasien-Reisen haben wir uns z.T. an lokale Gewohnheiten angepasst und haben zum Frühstück Suppe oder Dim Sum gegessen. Ich muss zugeben, dass mir das auch um diese Uhrzeit schon gut schmeckt.

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» lascar » Beiträge: 4482 » Talkpoints: 792,20 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Als Kind konnte ich Brot mit Belag zum Frühstück auch nicht allzu viel abgewinnen. Abgesehen von Weizenbrötchen mit Nutella, Marmelade und Honig habe ich gar nicht gerne die klassischen Brotmahlzeiten gegessen und zum Frühstück meistens entweder bloß einen Kakao getrunken oder lieber eine Schale Cornflakes oder Müsli mit Milch verdrückt.

Zum Abendessen wurde bei uns in der Familie warm gekocht, weil es die einzige Mahlzeit war, zu der mein Vater zuhause war. Dementsprechend habe ich in diesem Zeitraum tatsächlich nahezu ohne Brot oder Brötchen gelebt und hatte auch kein großes Problem damit. Vermisst habe ich nichts, denn schließlich wäre das Brot sowieso nicht meine bevorzugte Wahl gewesen.

Mittlerweile hat sich mein Geschmack aber um 180 Grad gewendet, und heute ist mir mein tägliches Frühstücksbrötchen lieb und teuer. Habe ich kein Brot oder Brötchen, fehlt mir einfach etwas. Müsli schmeckt mir zwar als Zwischensnack nach wie vor gut, aber als alleiniges Frühstück empfinde ich es einfach nicht als komplett und befriedigend.

Demnach wäre der komplette Verzicht auf Brot und andere Backwaren für mich mittlerweile keine Option mehr, da mich das eines Teils meiner Lebensqualität berauben würde. Natürlich könnte man notgedrungen Ersatz finden, aber ich sehe keinen Sinn und Zweck darin, wenn ich das nicht möchte und es auch keine gesundheitliche Indikation dafür gibt.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8472 » Talkpoints: 838,29 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Cloudy24 hat geschrieben:In der Regel steckt dahinter ja eine bestimmte Ideologie oder ein bestimmter Glaube.

Noch nie etwas von Gewohnheiten gehört? Ich bin Mahlzeiten aus Brot oder Brötchen auch nicht gewöhnt. Zum Frühstück gab es in meiner Kindheit immer Cornflakes oder Müsli mit Milch, zum Mittagessen gab es die aufgewärmten Reste vom Vorabend und zum Abendessen wurde gekocht. Brot oder Brötchen gab es vielleicht einmal im Monat am Sonntag zum Frühstück, mehr auch nicht. Bei uns wurde nie viel Brot oder Brötchen gegessen, immer andere Sachen. Dementsprechend habe ich nicht das geringste Bedürfnis nach solchen kalten Mahlzeiten.

Das hat mit irgendeiner Ideologie oder einem "Diät-Wahn" gar nichts zu tun. Ich esse einfach viel lieber gekocht und warm. Inzwischen esse ich sogar zum Frühstück warm, wenn es sich ergibt. Ich finde den Geschmack von Brot oder Brötchen ziemlich langweilig, egal wie sehr man mit Aufschnitt oder Aufstrich variiert - es ist für mich immer dasselbe. Ich brauche viel mehr Abwechslung bei den Mahlzeiten und wenn ich einen Tag mal Brot oder Brötchen esse, ist mein Bedarf für 1-2 Monate gedeckt. Wenn ich das Zeug häufiger esse, kriege ich Würgereiz und mir kommt das Essen wieder hoch.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Täubchen hat geschrieben:
Cloudy24 hat geschrieben:In der Regel steckt dahinter ja eine bestimmte Ideologie oder ein bestimmter Glaube.

Noch nie etwas von Gewohnheiten gehört?

Noch nie etwas davon gehört, dass es Sinn macht den ersten Beitrag zu lesen? Die Person hat vorher Brot und Brötchen gegessen und hat nun beschlossen das nicht mehr zu tun und hat diesen Entschluss anscheinend groß verkündet. Was hat das mit Gewohnheit zu tun? Rein gar nichts. Das ist höchstens der Versuch seine Gewohnheiten zu ändern.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Für mich käme das gar nicht in Frage. Ich gehöre tatsächlich zu den Personen, die täglich Brot oder Brötchen essen und das nicht zu wenig. Ich nehme mir zur Arbeit beispielsweise so gut wie immer etwas von zu Hause mit, da wir bei der Arbeit keine Kantine haben und ich ohnehin lieber abends warm esse. Da bieten sich belegte Brote oder Brötchen ideal an. Und wenn ich mir etwas beim Bäcker kaufe, ist es eben auch ganz oft ein belegtes Brötchen.

Am Wochenende gehören Brötchen für mich immer zum Frühstück beziehungsweise Brunch dazu. Oder ich esse dann direkt mittags warm und abends dafür dann Brot oder Brötchen. Im Endeffekt esse ich so etwas also wirklich täglich, wobei mir das nicht zum Hals raushängt. Ich bin aber auch so aufgewachsen und bei mir gab es schon immer belegte Brote mit in den Kindergarten.

Ich kenne aber tatsächlich Personen, die so gut wie nie so etwas essen. Zwei meiner damaligen Partner haben nur äußerst selten Brot oder Brötchen gegessen und auch nie, weil sie sich das selbst gekauft hatten oder weil sie richtig Lust drauf hatten, sondern weil es das einfach irgendwo mal zum Essen gab. Sie meinten, dass ihnen andere Sachen einfach wesentlich besser schmecken würden, so dass sie gar kein Verlangen danach hatten.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Ich kenne solche Erkenntnisse nur von Leuten, die abnehmen wollen. So kenne ich jemanden, der damit tatsächlich einiges abgenommen hat, weil er dann andere Sachen gegessen hat und seine Ernährung umgestellt hat. Ich esse durchaus gerne mal ein Brötchen, aber auch nicht immer, Brot esse ich hingegen gerne zum Frühstück und zum Abendbrot. So ganz ohne wäre sicherlich auch eine Umstellung, aber das muss ja nicht schlecht sein.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


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