Kommentarlos Schwangerer beim Rauchen/Trinken zuschauen?

vom 13.02.2020, 02:04 Uhr

Heute in der Mittagspause sind meine Kollegin und ich in der Stadt spazieren gegangen. Unter anderem sind wir auch an einem Busbahnhof vorbei gelaufen an dem eine offensichtlich hochschwangere Frau am Bahnhofskiosk stand und dort neben einer Flasche Bier in der Hand in der anderen Hand auch eine Zigarette hatte.

Die Risiken des Zigarettenrauchs und Alkoholkonsums während der Schwangerschaft sind für das Ungeborene in Studien klar belegt und die Vorteile eines Verzichts sind unstrittig. Das dürfte eigentlich auch jeder halbwegs erwachsenden Frau bekannt sein.

Da ich diese Frau nicht kannte und ich mich grundsätzlich - selten bis nie - in Angelegenheiten anderer Menschen einmische, konnte ich mich gut zurückhalten und bin kommentarlos an der Dame vorbei gelaufen. Meine Kollegin dagegen nimmt allgemein selten ein Blatt vor den Mund und konnte sich einen Kommentar nicht verkneifen. Sie schüttelte den Kopf und sagte in Richtung der Dame, dass sie ihr Verhalten verantwortungslos findet. Der Frau war das offensichtlich ziemlich egal. Meine Kollegin konnte sich noch mehrere Minuten nicht beruhigen.

Wie geht ihr in solchen Situationen mit eurer Meinung um? Könnt ihr ein solches verantwortungsloses Verhalten ignorieren - weil es euch nichts angeht?

» EngelmitHerz » Beiträge: 3943 » Talkpoints: 17,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich glaube auch, dass ich maximal Kopfschüttelnd und mit einem kleinen Spruch daran vorbeigegangen wäre. Das Problem dabei ist auch noch nicht mal, dass mich das nichts angehen würde, sondern eher die Tatsache, dass man einer schwangeren Frau, die mittags mit einer Flasche Bier und einer Kippe in der Hand am Kiosk steht, eh nichts erklären kann, was ihre Meinung ändern könnte. Entweder ist das soziale Umfeld dieser Frau so unterirdisch, oder Ihre Intelligenz nicht erwähnenswert.

Tut mir leid dass ich das so krass raushaue, aber wer wissentlich sein ungeborenes Kind schon so schadet, ist für mich einfach nur asozial oder total verblödet. Das sind dann diese typischen Menschen mit einer Handvoll Haustieren, ein paar Kindern, die nicht wissen wie sie ihre Rechnung bezahlen sollen, was aber auch egal ist, weil das Sozialamt ja schon alles bezahlt. Oder das wird dann vielleicht dann mal eins dieser Kinder, die dann bei Pflegefamilien landen, weil sich die Mutter einen Scheiß darum kümmert, oder das Kind so geschädigt ist, von dem was die Mutter dann in der Schwangerschaft alles falsch gemacht hat, dass sie mit dem Kind dann nicht klar kommen.

Solche Mütter sollte man anzeigen dürfen. Für mich geht das schon in die Richtung Totschlag. Aber solche Menschen sind absolut beratungsresistent. Da würde man sich wünschen, dass da mal ein Kind hingehen würde und ihr einfach eine klatschen würde. Aaaah da könnte ich mich echt aufregen drüber. Solche Menschen sollte man Zwangssterilisieren lassen, damit solche Frauen gar nicht erst die Chance haben ein Leben zu zerstören, bevor es überhaupt das Licht der Welt erblickt.

» Kodi » Beiträge: 599 » Talkpoints: 27,19 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich bin der Meinung, wer heutzutage während der Schwangerschaft raucht und/oder trinkt, tut dies nicht aus Unwissenheit, sondern aus freiem Willen. Also sind jedwede Kommentare, "Sprüche" oder sonstigen Weisheiten meinerseits überflüssig, gerade als Fremde. Wenn weder der Kindsvater noch medizinische Erkenntnisse noch die Vernunft noch Familie noch Freunde in dieser Hinsicht irgend etwas reißen, was soll dann ein blöder Spruch im Vorbeigehen von einer anderen Person bringen? Entsetzt dreinschauen würde ich wahrscheinlich, und mir maximal ein "Was gibt's da zu glotzen!?" einfangen.

Mir ist es natürlich auch nicht recht, dass so anderen Menschen quasi vom Moment der Empfängnis an jede Chance auf ein halbwegs normales, gesundes Leben genommen wird. Aber in dieser Hinsicht sehe ich mich wirklich nicht in der Lage, etwas daran zu ändern. Ich würde auch zu Freunden und Familienmitgliedern den Kontakt abbrechen, wenn dort in der Schwangerschaft geraucht oder gesoffen würde, damit nicht der Eindruck entsteht, dass ich dieses verantwortungslose Verhalten gut heiße. Aber ich kann niemandem den Glimmstängel aus der Fresse schlagen.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Was würde ein Kommentar von mir denn bringen? Ich meine, glaubt wirklich jemand ernsthaft, dass die Frau völlig ahnungslos ist und nur darauf wartet, dass eine Fremde ihr Verhalten negativ kommentiert um Bierflasche und Kippe fallen zu lassen und ihr Leben zu ändern?

Ich mische mich schon ein wenn ich Unrecht erlebe, aber wenn ich von vorne herein weiß, dass es nichts gibt, das ich sagen oder tun kann, das irgendwas an der Situation ändern wird, macht ein Einmischen für mich keinen Sinn.

Und ich gehöre nicht zu den Leuten, die sich dann irgendwie moralisch überlegen fühlen wenn sie in so einem Fall die Klappe aufgemacht haben. Ich habe nämlich oft das Gefühl, dass es in solchen Fällen gar nicht um den anderen geht sondern um die Person, die sich äußert. Sie will nichts ändern, weiß genau wie ich, dass sie das nicht kann, möchte aber anderen zeigen, dass sie die guten, richtigen Werte vertritt.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Ich finde es immer wieder erstaunlich, was Menschen sich anmaßen, wenn eine Frau schwanger ist. Ja, da ist ein neues Leben im Bauch und das kann Schäden nehmen. Aber eine Schwangere gibt nicht ihre Autonomie auf und wird zum perfekten Brutschrank. Und sie mutiert auch nicht zum Allgemeingut, dass es allen recht zu machen hat.

Selbst Mütter, die totale Wunschkinder bekommen und ständig betonen, dass man alles tun muss, um ein gesundes Kind zu bekommen, beißen herzhaft in gefährliche Lebensmittel, weil sie es angeblich nicht ausgehalten haben, wie man auch hier im Forum lesen kann. Und dann wird das Risiko klein geredet.

Wenn es schon bei den paar Lebensmitteln oder beim Katzenklo nicht klappt, warum erwartet man Verzicht auf echte Suchtmittel. Es ist super, wenn es funktioniert, aber wenn nicht, dann erzeugen dumme Kommentare höchstens Trotz und die nächste Kippe und der nächste Schluck werden erst recht genommen.

Wenn ich an meine Schwangerschaften denke, dann wäre manchen Experten wohl ein Gefängnisaufenthalt für werdende Mütter recht, der Nahrungszufuhr und angemessene Bewegung im Sinne des Ungeborenen in perfekter Weise vorgibt. :uebel:

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Sorry Cooper, das sehe ich etwas anders. Es gibt zwei Möglichkeiten wie das Kind in den Bauch einer Mutter kommt, entweder gewollt, oder weil man zu blöde war, das Richtige zur richtige Zeit zu tun. Im letztern Fall, sollte die werdender Mutter dann wenigstens die Courage besitzen, das Ungeborene frühzeitig und angemessen abtreiben zu lassen. Wenn man sich aber dafür entscheidet dieses Leben in die Welt zu setzen, dann sollte man auch alles dafür tun, dass es möglichst Gesund zur Welt kommt. Diese Frau hat sich aber nun mal dazu entschieden dieses Leben in die Welt zu setzen, zumindest stand sie irgendwann mal vor der Entscheidung, ob sie das Kind bekommen will oder nicht. Im Nachhinein sich dann eine Kippe nach der anderen anzustecken oder sich die Bierflaschen in den Hals zu schütten, ist dann die falsche Entscheidung. Das Kind im Bauch der Mutter kann nicht entscheiden.

Wie soll das bei so einer werdenden Mutter denn später ablaufen? "Mein Kind, Du bist mit 10 Jahren eigentlich noch zu jung für Alkohol, aber trink ruhig mal n Korn". Ob werdende Mutter ist, oder Mutter, man hat eine Verantwortung. Ich sage nichts dagegen, wenn man mal was ist, oder was trinkt, was man eigentlich nicht sollte, das hat man früher auch gemacht, und wir sind auch alle nicht schlecht geworden. Aber Rauchen und Saufen, wird mit Sicherheit bei dieser Frau keine einmalige Sache sein, sondern eher die Regel und dann sollte man sie auch zur Verantwortung ziehen dürfen. Wenn ich keine Auto fahren darf, dann habe ich auch nichts hinter dem Steuer eines Autos zu suchen. Auch wenn der Vergleich etwas hinkt, ist er gar nicht so falsch.

Die Mutter meiner Kinder hat auch hier und da mal was gegessen und getrunken, was vielleicht nicht richtig war, aber da wussten wir es auch nicht besser. Aber Rauchen und Alkohol ist schon ne völlig andere Hausnummer. Natürlich wird sich diese Mutter nicht mehr ändern wollen, das heißt aber nicht, dass man das einfach so abtun sollte. Verantwortung ist das Schlagwort und das vergessen wohl viele.

» Kodi » Beiträge: 599 » Talkpoints: 27,19 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Du kannst aber fremde Menschen nicht zur Verantwortung zwingen. Alkohol und Zigaretten sind legal. Und mit blöden Sprüchen erreichst du gar nichts. Dann magst du dich besser fühlen, aber du veränderst nichts. Zumal du eben nicht für irgendeine schwangere Frau verantwortlich bist.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Bei so etwas würde mir wahrscheinlich echt der Kragen platzen und ich müsste da schon etwas sagen. Natürlich wird das wenig bis gar nichts bringen, aber ich müsste es in dem Fall ansprechen und könnte nicht einfach vorbeigehen. Es führt ja nun mal zu Schäden bei den Kindern, die betroffen sind und einfach so das ganze Leben eines Menschen zu versauen, den man selber im Bauch hatte, da hört für mich das Verständnis auf. Ich habe selber schon solche Kinder gesehen und es macht mich wirklich wütend, wenn sich werdende Mütter so auf der Straße zeigen. Zum Glück musste ich das so noch nicht sehen, aber ansprechen würde ich das schon.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Komisch, Ramones! Du fandest es doch vollkommen in Ordnung, Dinge zu essen, die deine Kinder lebenslang und massiv beeinträchtigen können. Aber da war die Lust auf Mettbrötchen halt größer. Kannst du bitte einmal vernünftig erklären, warum es da ok ist, zu denken, dass es schon gut gehen wird, bei Zigaretten und Alkohol aber nicht?

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Ramones hat geschrieben:Bei so etwas würde mir wahrscheinlich echt der Kragen platzen und ich müsste da schon etwas sagen. Natürlich wird das wenig bis gar nichts bringen, aber ich müsste es in dem Fall ansprechen und könnte nicht einfach vorbeigehen.

Erstens, warum müsstest du etwas sagen, wenn es eh nichts bringt? Das sorgt vielleicht für Stress bei der Frau und der ist auch schädlich. Du weißt doch auch gar nicht, ob die Frau regelmäßig und viel trinkt. Dass ein bisschen Alkohol schädlich ist, weiß man doch noch gar nicht, siehe zum Beispiel hier. Ich habe natürlich vorsichtshalber darauf verzichtet, würde auch mit schwangeren nahen Angehörigen darüber diskutieren, aber nicht völlig Fremde, von denen ich gar nichts weiß, maßregeln.

Zweitens, ich sehe es auch so, dass eine schwangere Frau nicht zum Allgemeingut der vermeintlich Besserwissenden wird und sich von völlig Fremden Moralpredigten anhören muss.

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 30.08.2023, 13:03, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

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