Komisch, wenn befreundeter Kfz-Mechaniker nicht günstiger?

Die Familie meines Freundes ist mit einem Mechaniker befreundet. Der steht dann auch manchmal bei denen im Garten und bastelt an deren Autos herum. Sie haben mir gesagt, dass er für sie auch mal was günstiger macht. Ich habe dann aber mal gefragt, was eine bestimmte Reparatur bei ihm gekostet hat und das war auch nicht viel billiger wie ich es von normalen Werkstätten kenne.

Wärt ihr überrascht, wenn jemand, der eher so eine Art Bastler ist, dennoch nicht billiger ist als eine richtige Werkstatt? Oder kennt ihr auch solche Mechaniker, die dann abends auf ein Bier vorbeikommen und im Garten an den Autos werkeln? Wie sind deren Preise?

Der muss sich ja auch finanzieren. Meiner Meinung nach ist es albern zu erwarten, dass man das Ganze dann auch noch fast geschenkt bekommt, nur weil man sich kennt. Außerdem kommt es dann auch immer auf das Auto an, was man da repariert. Nicht jedes Auto ist vom Aufwand her gleich. Ich würde nicht erwarten, dass ich es viel günstiger bekomme und das würde ich auch nicht wollen, wobei ich schon hoffen würde es schneller zu bekommen.

Entweder er ist ein ausgebildeter Kfz-Mechaniker oder "so eine Art Bastler", da musst du dich schon entscheiden. Letztendlich macht das nämlich auch den Unterschied in Sachen Bezahlung.

Da es sich dabei bei einem Freund handelt, würde ich es nicht als diese Art von Dienstleistung bezeichnen, für die du sie offensichtlich hältst. Ich würde das eher unter einem Gefallen einordnen.

Trotzdem sollte es eigentlich selbstverständlich sein, dass der Mann für die geleistete Arbeit auch bezahlt wird. Da macht es letztendlich auch keinen Unterschied, ob er nun ein Hobby-Schrauber oder ausgebildeter Kfz-Mechaniker ist.

Solange er eine Reparatur zufriedenstellend erledigt und dann vielleicht sogar noch etwas günstiger ist als die Werkstatt, gehört er dafür bezahlt, wenn er nicht auf das Gegenteil besteht.

Leider ist diese Mentalität in vielen deutschen Köpfen nicht vorhanden. Ich selbst wurde auch schon von einem befreundeten Paar, mit dessen Mann ich schon in den Kindergarten gegangen bin, danach gefragt, ob ich als Dachdeckermeister ein paar Arbeiten am Dach erledigen könnte.

Selbstverständlich wollte ich das gerne tun und ich sagte ihnen auch, dass ich dafür nicht meinen vollen Meisterlohn berechnen würde, sondern praktisch einen Gesellenlohn nehmen würde. Damit kam ich ihnen schon sehr entgegen.

Trotzdem waren sie sehr verwundert, dass ich überhaupt Geld dafür haben wollte. Dass ich zu diesem Zeitpunkt aber noch mindestens 10 Stunden am Tag gearbeitet habe und danach total fertig war, sahen sie nicht. Auch nicht, dass die Arbeit alles andere als ungefährlich ist und ich mich nicht für nichts verletzen möchte.

Leider ist diese Mentalität, Freunden für verschiedene Dienstleistungen nichts zahlen zu wollen, in Deutschland extrem verbreitet. Das ist mir und anderen befreundeten Handwerkern schon oft aufgefallen. Im Ausland gibt es das so gravierend nicht.

Da du nicht konkret sagst um welche Reparatur es sich handelt, kann man ja spekulieren. Immerhin gibt es ja auch die Möglichkeit, dass gar nicht viel Arbeitsleistung dahinter steht. Damit wäre die Rechnung kaum zu drücken. Denn er bekommt deswegen ja die Teile nicht günstige als andere Werkstätten.

Ich habe aber die Erfahrung gemacht, dass man schon ordentlich was sparen kann. So habe ich mir mal den Nachschalldämpfer von einem bekannten Mechaniker tauschen lassen. Durch seinen Mitarbeiterbonus war das Teil selbst schon mal günstiger und er hat es nach der regulären Arbeitszeit erledigt. Damit habe ich dann doch um die 50 Euro gespart.