Kollegen in persönlicher Freizeit zufällig treffen?

Ich war am Samstag bei einer Veranstaltung, die ich für meine private Weiterbildung genutzt habe. Das ist für mich Freizeit und ich gebe offen und ehrlich zu, dass ich meine Freizeit sehr gerne dafür nutze, um mich weiterzubilden und mir Wissen anzueignen. Ich rechne auch gar nicht damit, dass ich in meiner Freizeit mit meiner Arbeit konfrontiert werden könnte.

Umso überraschter war ich dann, als ich eine Kollegin dort gesehen habe, die mehrere Reihen vor mir saß. In der Pause hatte sie mich dann auch entdeckt und total überrascht angesprochen. Es stellte sich heraus, dass sie bei mir nie derartige Interessen vermutet hätte und deswegen auch nicht gedacht hatte, ausgerechnet mich dort zu treffen. Tja, was soll ich dazu sagen? Ich bin nunmal ein kleines Überraschungs-Ei.

Ist es euch auch schon mal passiert, dass ihr einem Kollegen in eurer Freizeit bei einer privaten Weiterbildung begegnet seid? Findet ihr so etwas schlimm oder ist euch das total egal? Eine Freundin meinte, wenn sie jemanden von der Arbeit in ihrer Freizeit getroffen hätte, wäre ihr Wochenende ruiniert gewesen. Das finde ich aber total übertrieben, wenn ich ehrlich bin.

Einen Kollegen habe ich in der Freizeit bisher eigentlich noch nicht zufällig getroffen. Das lag aber eher daran, dass ich in einer anderen Stadt gewohnt habe und die meisten Kollegen doch in der Stadt wohnten, in der eben auch der Arbeitsplatz war. Ich fand es aber nicht schlimm, denn zu den meisten wollte ich auch Privat eher keinen Kontakt haben.

Ich würde es aber nicht schlimm finden, wenn ich einen Kollegen irgendwo in der Freizeit treffen würde. Immerhin hat jeder das Recht hinzugehen wo er möchte. Man muss sich ja auch nicht großartig mit dem Kollegen unterhalten, wenn man nicht möchte. Dann grüßt man eben nur kurz und geht seiner Wege. Ich muss auch sagen, dass ich es übertrieben finde, da zu sagen, dass das Aufeinandertreffen mit einem Kollegen einem den ganzen Tag verdorben hätte.

Ich finde auch, dass wenn einem das Treffen wirklich so 'zusetzt', man irgendwie eventuell eine falsche Berufswahl/Firmenwahl hinter sich hat. Würde ich meine Kollegen wirklich schrecklich finden, wäre das für mich schon fast ein Kriterium, die Firma zu verlassen.

Ich selbst finde es deshalb absolut nicht schlimm, Menschen zu treffen, mit denen ich zusammenarbeite. Ganz im Gegenteil: Wenn ich diese Leute sehr mag, würde ich mich sogar freuen, sie zu sehen! Und lange quatschen muss man ja wirklich nicht. Es reicht ja ein kurzes: "Hallo, wie geht's dir? Ach du bist auch in diesem Bereich interessiert?" usw. und man kann sich wieder verabschieden.

Wenn man wirklich gar keine Lust hat, reicht wie bereits erwähnt auch ein kurzer Gruß. Das empfinde ich auch nicht als unhöflich o.ä.

Ich habe mal meinen Chef in einer Kneipe getroffen. Sicherlich gibt es angenehmere Situationen sich zu sehen, aber er hat das locker genommen und deswegen war es schon okay. Großartig geredet haben wir auch nicht, ein bisschen Smalltalk und gut ist es gewesen. Ich würde mich da auch nicht schämen oder so, immerhin ist es ja auch nur eine Person wie alle anderen. In der Freizeit suche ich auch nicht den Kontakt zu anderen Kollegen, aber wenn es passiert ist es eben so.

Mir ist das schon ganz oft passiert - nicht nur in meiner Stadt, sondern dann auch im Umkreis. Ehrlich gesagt war ich da auch immer überrascht, weil man ja auf irgendwelchen öffentlichen Veranstaltungen generell eher weniger damit rechnet, irgendwelche Personen zu treffen, die man persönlich kennt.

Teilweise war es mir dann auch etwas unangenehm, weil ich mich so überrumpelt und nicht vorbereitet gefühlt habe, vor allem dann, wenn ich dann auch noch in ein Gespräch verwickelt wurde. Ich finde das schon irgendwie immer merkwürdig, plötzlich in seiner Freizeit Leute zu treffen, die man sonst nur vom Beruflichen her kennt, auch wenn natürlich klar ist, dass auch diese Personen ein Privatleben haben.