Kollegen gegen Abteilungsleiter aufwiegeln?

vom 05.09.2017, 06:37 Uhr

Mein Partner ist seit kurzem in einer anderen Firma angestellt, wobei er mit der Arbeit und der Firma sehr zufrieden ist. Nun erzählte er, dass ihm aber eine Sache aufgefallen sei. So wären einige Kollegen von ihm wohl unzufrieden mit dem Abteilungsleiter. Nicht etwa, weil dieser unfair oder unmenschlich wäre, sondern einfach, weil der in dem Job eben einen Job sieht und kein Workaholic ist.

Die beiden Kollegen, die sich beschweren sind Workaholics und haben eben das Motto, dass man eben lebt um zu arbeiten. Sie können nicht verstehen, dass manche Menschen anderer Ansicht sind und in einem Job nur eine Notwendigkeit sehen, um mit dem Verdienst zu überleben. So schreien diese Kollegen auch nach Überstunden und beschweren sich gerne, dass Arbeit am Wochenende nicht üblich und unerwünscht ist. Auch ist die Zahl der Überstunden begrenzt, die gemacht werden dürfen.

Mein Partner kommt mit dem Abteilungsleiter super zurecht und würde nie ein böses Wort über ihn sagen. Dafür ist seine Einstellung in Bezug zur Arbeit einfach zu ähnlich. Die beiden sind auf einer Wellenlänge. Nun meinte mein Partner aber, dass die Kollegen ihn mehrmals auf den "schlechten" Abteilungsleiter angesprochen hätten und offensichtlich versucht hätten, Widerstand zu formieren und alle Kollegen gegen ihn aufzuwiegeln, aber eher mit mäßigem Erfolg.

Ich finde so ein Verhalten offen gesagt ziemlich schäbig und habe dafür kein Verständnis. Wenn man nicht zufrieden ist, warum sucht man sich dann nicht eine andere Arbeit? Ich würde nie versuchen, irgendwelche Leute gegeneinander aufzuhetzen und eine Art "Revolution" anzuzetteln. Wie würdet ihr in so einer Situation reagieren und warum?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Was ist daran so neu? Man versucht weitere Verbündete zu bekommen und damit wird versucht auch dein Partner mit ins Boot zu holen. Aber da dieser eher auf der Wellenlänge vom Abteilungsleiter ist, haben die zwei bei ihm wohl dann eher mäßigen Erfolg.

Sie wollen mehr arbeiten und dürfen es nicht, entsprechend suchen sie sich weitere Mitstreiter die das gleiche wollen und damit dann auch etwas ändern können. Es geht hier nicht direkt gegen den Abteilungsleiter alleine, sondern um mehrere Punkte und darunter eben auch Punkte, die gar nicht in seinem Aufgabengebiet und auch Interessengebiet liegen. Sprich sie wollen etwas und erwarten, dass er es weiter gibt was er aber nicht machen wird, das es gegen seine persönliche Einstellung verstößt. Sozusagen eine Zwickmühle und dann richten sich die Emotionen und Frustrationen auch persönlich gegen den Abteilungsleiter - alles ganz normal Zwischenmenschlich und findet man in jedem Unternehmen.

Es muss auch nicht immer ein Vorgesetzter sein. Es kann auch einfach nur ein normaler Kollege auf der gleichen Stufe sein, der nicht mit der eigenen Denkweise und Arbeitsweise konform läuft und damit dann zur Zielscheibe wird. Manche brauchen es auch einen "Feind" zu haben und legen es darauf an und gerne ist das auch mal der Vorgesetzte. Da gehört es auch schon fast zum täglichen Aufgabenfeld mit dazu, dass das eben so ist und erfordert auch ein dickeres Fell nicht alles persönlich zu sehen. Schäbig hin oder her, es ist menschlich und entsteht immer da, wo Menschen miteinander arbeiten. Da ist nicht alles Friede, Freude Eierkuchen auch wenn es manchmal so aussieht.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Ich denke auch, dass das nicht so wirklich etwas ist, was in dem Betrieb passiert und sonst nirgendwo. Sicher ist das Verhalten dieser Kollegen nicht toll, dass sie sich zusammenschließen und eben auch deinen Partner mit ins Boot holen wollen, um gemeinsam gegen den Abteilungsleiter zu arbeiten. Aber das werden sie dann ja auch merken, dass das so nicht funktionieren wird.

Verständnis habe ich dafür auch nicht, aber mich wundert es eben nicht, dass so etwas passiert. Da die beiden mehr arbeiten wollen, das aber nicht dürfen, haben sie eben eine Gemeinsamkeit gefunden, die sie vom Abteilungsleiter unterscheidet und gleichzeitig eben zusammen schweißt.

Ich würde in so einer Situation eigentlich immer gleich reagieren, indem ich sage, dass ich mich nicht aufhetzen lasse und davon nichts wissen möchte. Wenn dann die Kollegen trotzdem immer wieder ankommen und versuchen würden, mich auf ihre Seite zu ziehen, würde ich ihnen auch das Wort abschneiden und direkt immer sagen, dass ich das nicht unterstütze.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



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