Kollege soll mich vertreten, ist aber angeblich krank

vom 03.01.2015, 04:03 Uhr

Weil ich noch ein paar Tage Urlaub habe, muss mich eigentlich ein Kollege im Urlaub vertreten. Das hatte ich auch vorher so organisiert, dass er dann meine Vertretung ist, denn ich muss ja alle Termine, die in meinem Urlaub liegen, durch Kollegen abdecken lassen und eigentlich ist es so geregelt, dass er an bestimmten Tagen alle meine Termine übernimmt, was ich umgekehrt in seinem Urlaub auch machen muss. Er gehört aber nicht zu der Firma, in der ich bin, sondern zu einem Verbundunternehmen.

Nun habe ich gestern bei ihm angerufen und nachfragen wollen, ob denn alles mit der Vertretung bleibt wie besprochen. Da hatte ich die Sekretärin am anderen Ende, die mir mitteilte, dass er krank ist und das auch in dem Zeitraum, in dem er mich eigentlich vertreten sollte. Ein Blick in den Terminkalender offenbarte, dass aber meine Termine scheinbar von der Verwaltungsabteilung umgeplant wurden, sodass ich mich nicht um eine andere Vertretung kümmern müsste.

Ärgerlich ist es allerdings schon. Man erfährt kurz vorher, dass er einen doch nicht vertritt und das auch nur über Umwege. Er hatte mir das nicht telefonisch oder per Mail mitgeteilt, sondern bei der Verwaltung in der Firma, in der ich arbeite, angerufen. Hätte ich also nicht vorher nochmal nachgefragt, ob alles klappt, hätte ich gar nicht mitbekommen, dass er die Termine nicht wahrnimmt. Die hätte dann zwar wer anders übernommen, aber es ist ja dennoch schön zu wissen, wer das nun genau macht. Zumal ich ihm eine Woche vorher noch eine Liste mit Informationen zu meinen Terminen geschickt habe, auf die er gar nicht reagierte.

Im Sekretariat sagte man mir, dass man schon damit gerechnet hatte, dass er mich nicht vertreten wird. Das habe er früher schon öfters so gemacht - „früher“ war ich noch nicht da, sodass ich dazu nichts sagen kann. Aber wenn es anderen aufgefallen ist, dann scheint es da ja eine Regelmäßigkeit zu geben. Mich ärgert das. Ich musste ihn schon so oft vertreten und wenn er mal andersherum mich vertritt, dann wird er ausgerechnet zu dem Zeitpunkt krank. Wenn solche Verhaltensweisen schon von ihm bekannt sind, dann will man ja gar nicht so richtig an einen Zufall glauben.

Ich habe die Privatnummer von ihm und habe dann kurz überlegt, ob ich da mal anrufen sollte. Aber ich habe es dann gelassen. Was hätte es mir gebracht? Was hätte ich da schon sagen sollen, etwa „Hallo, ich möchte mal kontrollieren, ob du wirklich krank bist“? Vielleicht sollte ich das nächste mal, wenn er mich vertreten soll, schon Tage vorher bei ihm anrufen, ob er das auch tatsächlich macht und ihm ins Gewissen reden, dass er da nicht wieder krank feiern soll?

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Es ist sicherlich nicht deine Aufgabe, den Kollegen zu überwachen und zu kontrollieren, ob er wirklich krank ist. Von daher würde ich von Anrufen oder ähnlichen Spielchen die Finger lassen. So etwas kann schnell zu Mobbingvorwürfen führen. In meiner Erfahrung sind gerade Kollegen, die krank machen, auch sonst etwas empfindlich und können schnell einmal gereizt auf Kritik reagieren.

Anscheinend ist das Verhalten ja dem Arbeitgeber bekannt. Wenn der Mitarbeiter das öfters macht, muss das jedenfalls einem Vorgesetzten auffallen. Man kann durchaus ein Attest fordern, wenn der Verdacht besteht, dass ein Mitarbeiter krank macht. Wenn der Arbeitgeber nichts unternimmt, duldet er das Verhalten. Und dann gibt es nichts, was du tun kannst.

Du kannst lediglich gegenüber deinem Vorgesetzten den Verdacht äußern, allerdings kann man damit auch schnell einen Ruf als Denunziant unter den Kollegen bekommen.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Vielleicht ist er ja wirklich krank, dann kannst du gar nichts dagegen machen. Selbst wenn er mal veräußert hat, dass er dich nicht vertreten möchte, ist das kein Beweis dafür, dass er es nicht doch getan hätte und nun doch zufällig halt ausgefallen ist. Auch ist es nicht deine Aufgabe, bei dem Kollegen anzurufen und nachzufragen, ob er auch wirklich krank ist.

Von solchen Spielchen würde ich an deiner Stelle die Finger lassen. Sagen können die Kollegen schließlich viel, aber wenn du irgendwas Derartiges wie Anrufe unternimmst, dann kann es dir falsch ausgelegt werden. Und wenn der Mitarbeiter dann noch ein Attest anbringt, dann bist du diejenige, die sich mit Vorwürfen oder Gesprächen abgeben darf.

Wenn der Arbeitgeber nicht nachhakt und nichts unternimmt, dann musst du es hinnehmen. Er duldet dann das Verhalten seinen Mitarbeiters und du kannst nicht wirklich etwas dagegen tun. Du kannst natürlich nun zu deinem Vorgesetzten gehen und die ganze Sache ansprechen, aber hast du außer ein paar Gesprächsfetzen Dritter wirkliche Beweise für die Sache? Der Flurfunk ist zwar zuverlässig was Gerüchte angeht, aber ob es der Wahrheit entspricht, ist immer eine andere Geschichte.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12585 » Talkpoints: 9,82 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Es soll auch Leute geben, die eher Angst davor haben die Aufgaben von Kollegen zu erledigen. Die werden dann eben auch krank, wenn der Zeitpunkt da ist. Von daher ist er dann zwar immer krank, wenn es darum geht, dass er die Vertretung machen soll, aber es ist eben kein krank machen. Hier wären die Vorgesetzten gefragt, dass sie der Sache auf den Grund gehen. Wobei ich nicht verstehe warum er sich deswegen bei dir melden sollte.

Er hat die Stelle in der Firma informiert, die der er wohl zur Rechenschaft verpflichtet ist. Das ist völlig ausreichend. Dort hat man gehandelt und die anstehenden Termine verlegt, damit sie nicht gänzlich ausfallen. Also kann es nach deinem Urlaub einfach für dich weiter gehen, wie du es gewohnt bist.

Wenn du ihn anrufen willst, dann kannst du das gerne machen, um ihm gute Besserung zu wünschen. Du kannst auch nachfragen, ob er sich vielleicht bei dem wechselhaften Wetter eine Grippe eingefangen hat. Aber du hast nicht das Recht ihn zu fragen, ob er denn wirklich krank ist.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Zitronengras hat geschrieben:Was hätte es mir gebracht?

Genau, was hätte es die gebracht?

Zitronengras hat geschrieben:Was hätte ich da schon sagen sollen, etwa „Hallo, ich möchte mal kontrollieren, ob du wirklich krank bist“?

Das steht dir nun leider überhaupt nicht zu und wenn er eine entsprechende Bescheinigung vom Arzt hat, dann kann er dich doch problemlos auch anlügen. Warum sollte er ausgerechnet dir die Wahrheit sagen?

Zitronengras hat geschrieben:Vielleicht sollte ich das nächste mal, wenn er mich vertreten soll, schon Tage vorher bei ihm anrufen, ob er das auch tatsächlich macht und ihm ins Gewissen reden, dass er da nicht wieder krank feiern soll?

Und was soll das bringen? Letzten Endes kannst du nicht kontrollieren, ob er nicht vielleicht genau aus dem Grund krank wird, den Punktedieb schon erwähnt hat. Ich hatte auch einmal eine Kollegin, der spätestens nach zwei Wochen alles über den Kopf wuchs und die dann wirklich körperlich krank wurde.

Dass der Kollege nicht auf deine Mail geantwortet hat, finde ich nicht weiter dramatisch. Das würden meine Kollegen auch nicht unbedingt tun, wen es um eine abgesprochene oder festgelegte Angelegenheit handeln würde und ich die Kollegen nicht ausdrücklich darum gebeten hätte.

Wichtig ist doch letzten Endes, dass deine Termine wahrgenommen werden könnten, ohne dass du deinen Urlaub unterbrechen musst. Dafür war ja nun gesorgt.

Wenn überhaupt sind die Vorgesetzten dieses Kollegen zuständig für seine vermutete Krankfeierei. Diese haben auch die Möglichkeit, den Verdacht überprüfen zu lassen. Du kannst da höchstens noch mal deinen Verdacht äußern und vielleicht auch darum bitten, dass ein anderer Kollege deine Termine übernimmt.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Du hast doch Urlaub, also was kümmert es dich überhaupt? Sicherlich es sind deine Termine gewesen, die er nun wahrnehmen sollte, aber wenn er dies nicht macht ist das ja nicht dein Problem und dann müssen sich auch andere darum kümmern, wenn du nicht da bist. An deiner Stelle hätte ich auch nicht mal bei der Arbeit angerufen ob das alles so klappt, weil du ja auch deine freien Tage genießen sollst. Zu kontrollieren ob er nun blau macht oder nicht halte ich auch für sinnfrei.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Natürlich ist es möglich, dass er nicht wirklich krank ist und nur so tut, um deine Termine nicht auch noch übernehmen zu müssen. Aber so etwas würde ich nie einfach behaupten und darum würde ich auch nicht bei dem Kollegen anrufen. Das würde ich weder jetzt in der Situation tun, noch in Zukunft, wenn er dich nochmal vertreten soll. Es ist einfach nicht deine Aufgabe, ihn dafür zu maßregeln, dass er angeblich krankfeiert. Das ist die Sache seines Vorgesetzten, wenn dieser das vermutet oder noch besser sicher weiß, dass sein Angestellter sehr oft krankgeschrieben ist, ohne wirklich krank zu sein.

Außerdem frage ich mich auch, warum dich die Sache eigentlich so interessiert. Immerhin ist es doch eigentlich egal, wer deine Termine übernimmt, wenn du Urlaub hast. Und deine Termine waren doch auch verteilt, also gab es für dich doch keinerlei Probleme, dass du den Urlaub hättest verschieben müssen oder etwas in der Art. Darum würde ich mir darüber auch gar nicht solche Gedanken machen.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



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