Körperverändernde Operationen nur aus Langeweile machen

vom 05.07.2017, 09:10 Uhr

Bei manchen Operationen, die der plastische Chirurg macht, kann ich einfach nicht mehr von Schönheitsoperation reden. Für mich sind die meisten plastischen Operationen, die nicht notwendig sind, sondern angeblich schöner machen sollen einfach nur körperverändernde Operationen, die nicht der Schönheit dienen. Sei es die Operation von Micaela Schäfer, die sich den Sixpack operieren ließ oder sei es der Atomhintern, den Kim Kardashian machen ließ oder die jüngste bekannte Operation der Rippenentfernung von Wollersheim.

Machen die Menschen das aus purer Langeweile? Es kann doch nicht sein, dass ein gesunder Mensch so was schön findet. Ich kenne zumindest keinen, der solche unnötigen Operationen, die eher was Verschlimmbessern schön finden. Warum denkt ihr machen die Menschen das? Warum legen sie sich unters Messer und riskieren mit jeder Operation auch Gesundheit und Leben? Kann es echt Langeweile sein?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Schönheit liegt im Auge Betrachters. So abgedroschen dieses Zitat auch klingen mag, es ist wahr. Jeder hat eine andere Vorstellung davon was schön ist. Für uns wirken diese Schönheitsoperationen sehr befremdlich und verunstaltend. Die Damen selber scheinen ein anderes Bild von Schönheit zu haben als der Durchschnittsbürger.

Ich glaube nicht, dass Langeweile dahinter steckt, sondern vermute sehr stark eine, oder mehrere psychische Erkrankungen hinter diesen Operationen. Bei Frau Wollersheim wird diskutiert, dass sie unter Dysmorphophobie leidet. Das ist eine Körperwahrnehmungsstörung in der sich betroffene Personen äußerlich als hässlich, entstellt und abstoßend empfinden. Diese Personen hassen sich selber und haben Angst vor der Ablehnung anderer. Michael Jackson soll auch darunter gelitten haben, um mal ein männliches Beispiel zu nennen. Ihre Hässlichkeit machen sie an äußerlichen "Makeln" fest, die für Fremde nicht als solche zu erkennen sind. Betroffene Personen sind nicht wirklich hässlich und entstellt. Sie fokussieren und reduzieren sich selbst auf ihren "Makel". Fremde nehmen diese Menschen jedoch meist als sehr attraktiv wahr.

Genau das ist es dann was auf uns Außenstehende so befremdlich wirkt. Warum entstellt sich jemand freiwillig, der so gut aussieht? Durch die Körperwahrnehmungsstörung haben sie ein völlig verzerrtes Selbstbild und jagen vermeintlichen gesellschaftlichen Schönheitsidealen hinterher.

Es wird gesagt, dass Schönheitsoperationen auch einen gewissen Suchtfaktor entwickeln, sodass nach der ersten Operation die Hemmungen fallen und danach immer wieder nach dem Hochgefühl gejagt wird, welches betroffene Personen nach einer Operation haben, wenn sie sich im Spiegel betrachten. Danach wird immer mehr an einem selbst gefunden was "Optimierungsbedarf" hat.

» JeanSmith » Beiträge: 422 » Talkpoints: 4,88 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Vielleicht ist es etwas anderes, wenn man so in der Öffentlichkeit steht. Da muss man sich sicher von anderen unterscheiden und irgendwie in die Schlagzeilen gelangen und auf sich Aufmerksam machen. Ich denke, dass dies auch ein Stück weit eine Rolle bei solchen Operationen spielt.

Ich glaube nicht, dass Kim Kadashian unter ihrem zu kleinen Po wirklich gelitten hat oder Micaela Schäfer eine Psychotherapie gebraucht hätte, weil sie so leidet, keinen Sixpack zu haben. Da unterscheide ich schon zwischen solchen Operationen oder weil das eben jemand machen lässt, der wirklich unter einer schiefen Nase leidet oder weil Frau einfach gar keine Brüste hat.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



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