Körpermaß stimmt nicht mit Kleidungsmaß überein, passt aber?
Eine Freundin hat sich Kleidung gekauft und das Brustmaß auch bei dieser ausgemessen. Sie hat allerdings einen größeren Brustumfang und meint, dass die Kleidung trotzdem passen würde. Sie hat ein einfaches Brustmaß von ca. 42 cm gemessen und selbst einen Brustumfang von ca. 89 cm. Sie behauptet aber dennoch, dass die Kleidung passen würde, ohne das da irgendwas quetschen würde.
Ich kann ihr das irgendwie nicht so ganz abnehmen. Die Kleidung ist auch nicht Stretch oder irgendwie noch dehnbar. Ich denke, dass sie einfach nicht zugeben möchte, dass es nicht passt.
Kann es wirklich sein, dass Kleidung passt, auch wenn das Körpermaß nicht mit dem Maß der Kleidung übereinstimmt und diese nicht noch dehnbar ist? Habt ihr so etwas schon erlebt? Oder meint ihr, dass es dann wirklich sehr gequetscht sein muss? Und meine Freundin da einfach nur nicht zugeben möchte, dass es nicht passt?
Diese Frage verstehe ich nicht. Wenn man das Kleid misst und der Umfang größer ist, wenn man den Umfang am Menschen misst, dann kann es nicht passen. Da muss sie sich vermessen haben oder eben nicht zugeben dass es nicht passt, was mir aber unlogisch erscheint. Das wäre ja so, als wenn ich bei Schuhgröße 40 Schuhe anziehe, die nicht größer als 39 sind, aber wo 40 drin steht. Da quetscht auch was.
Genau das meine ich eben auch. Sie behauptet aber steif und fest, dass es passen würde. Ich habe mir auch gedacht, dass das doch einfach nicht stimmen kann. Mein kann seine Brustweite doch nicht eben mal um ein paar Zentimeter verkleinern.
Wie hat sie denn die Brustweite gemessen? Davon kann schon viel abhängen. Wenn sie den Brustumfang zum Beispiel mit nackter Oberweite gemessen hat, kann zum Beispiel sein, dass sich die Brust dank Schwerkraft eher weiter unten sammelt und dadurch mehr Umfang an einer Stelle zusammen kommt. Wenn man jetzt aber einen gut stützenden Büstenhalter anzieht oder sogar einen Minimizer Büstenhalter oder ein Modell das für den Sport alles platt drückt um mehr Halt zu erzielen, könnte es durchaus sein, dass mit dem passenden darunter das Oberteil passt.
Es kann aber auch sein, dass sie sich am Oberteil mehr oder weniger vermessen hat. Das passiert ganz leicht, wenn man weder Schneider ist noch ab und an selbst näht. Bei Schnitten für Oberteile für Damen ist das Vorderteil häufig nicht identisch wie das Rückenteil geschnitten. Es kann also sein, dass sie die halbe Breite dadurch ermittelt hat, dass sich die Vorderseite an die Nähte zum Rückenteil angepasst hat und dass im Vorderteil mit Hilfe von Abnähern und Kurven mehr Weite eingebaut ist. Diese aber schlecht zu messen ist, weil das Oberteil beim Vermessen vermutlich glatt auf dem Tisch lag und nicht an einer Schneiderpuppe angebracht war.
Man ist ja gar nicht dabei gewesen und kann daher gar nicht sagen, ob das Teil wirklich passt oder ob man sich dort vermessen hat oder tatsächlich lügt. Daher finde ich Pauschalisierungen und Verurteilungen fehl am Platze. Nur weil man selbst die Maße auf eine bestimmte Weise nimmt und notiert, muss das ja nicht auf jeden anderen Menschen auch zutreffen. Fehlerquellen gibt es schließlich genug bei dieser Thematik.
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