Könntet ihr noch ohne euren Partner leben?

vom 06.05.2015, 20:12 Uhr

Ich habe gerade einen traurigen Film gesehen. Ein Paar hat das ganze Leben zusammen verbracht und dann ist die Frau gestorben. Der Mann war darüber mehr als traurig und kam im Leben nicht mehr klar. Irgendwie kann ich das sehr gut nachvollziehen.

Ich könnte mir ehrlich gesagt auch kein Leben mehr ohne meinen Partner vorstellen. Zwar sind wir erst 6 fast 7 Jahre zusammen, aber er gibt mir so viel, dass ich nicht mehr ohne ihn leben könnte. Ich würde nicht mehr glücklich werden, das weiß ich. Wahrscheinlich klingt das von außen betrachtet albern, wenn ich das in meinem Alter schreibe, aber ich sehe es wirklich so. Ich habe die Liebe meines Lebens gefunden und sonst würde ich auch keinen mehr haben wollen.

Wie geht es euch damit? Würdet ihr ohne euren Partner leben können? Ich meine das Leben an sich müsste ja weiter gehen, aber meint ihr, dass ihr noch mal so richtig glücklich sein würdet?

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich möchte meinen langjährigen Partner natürlich auch nicht verlieren. Wirklich nicht. Aber mittlerweile habe ich genug Lebenserfahrung beisammen, um mir zumindest vorstellen zu können, dass ich auch ohne ihn ein erfüllendes Dasein haben könnte. Er ohne mich natürlich auch. Was wäre denn die Alternative? Selbstmord? Bis ans natürliche Ende seiner Tage unglücklich zu sein, ist schließlich auch keine ideale Lösung.

Es gibt zudem so viele Witwer und Witwen, die oft Jahrzehnte an der Seite ihres Partners oder ihrer Ehefrau gelebt haben, und die springen ja auch nicht alle aus dem Fenster, wenn ein Partner stirbt. Natürlich ist es furchtbar hart, um einen geliebten Menschen zu trauern, und oft vergehen Jahre, bis das Leben wieder einigermaßen ins Lot kommt. Und das Leben wird natürlich nie wieder so, wie es einmal war.

Aber das muss nicht heißen, dass das Dasein dann absolut nicht mehr lebenswert ist. Ich setze dabei natürlich voraus, dass der hinterbliebene Partner noch keine 95 Lebensjahre auf dem Buckel und somit selber gar nicht mehr genügend Zeit hat, um sich ein neues Leben aufzubauen.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Wenn jemand so aus deinem Leben gerissen wird, hinterlässt das immer Spuren. Irgendwie stirbt mit dieser Person auch etwas in dir. Ich habe das bei einer Freundin erlebt, die mir viel bedeutet hat. Dabei haben wir uns aufgrund diverser Umstände so gut wie gar nicht mehr gesehen.

Wenn ich dieses Gefühl, wenn ich an sie denke, nun damit vergleiche, wie ich mich wohl fühlen würde, wenn mein Partner stirbt. Der Mensch, mit dem ich den Rest meines Lebens verbringen will. Der Mensch, mit dem ich jeden Tag verbringe. Das ist kaum auszumalen!Ich denke, trotz allen Glücks, das man nach so einem Verlust noch finden mag, wird es immer diesen schwarzen Fleck geben.

Wobei ich wirklich nicht ausschließe, dass ich nach seinem Tod noch einmal glücklich werden würde. Nach einer Weile muss das Leben einfach weitergehen. Und ich glaube nicht an Seelenverwandtschaft. Es gibt noch andere interessante Männer und das Glück muss ja auch nicht in Form einer Beziehung kommen.

Aber neben diesem Glück gibt es eben immer die Vergangenheit. Wie das nun mal so ist nach ein paar Jährchen Leben. So glücklich und unbeschwert wie ein Kind, kann man doch gar nicht mehr sein, wenn man ein paar Jahrzehnte auf dem Buckel hat.

Benutzeravatar

» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ich könnte es mir wirklich nur sehr, sehr schwer vorstellen. Ich weiß, dass es vermutlich ungesund ist, so zu denken, aber ich war auch schon vor unserer Beziehung nicht gesund. Meine Partnerin gibt mir in der Hinsicht unglaublich viel Halt, wie es sonst niemand kann. Das ist natürlich nicht der einzige Grund, warum ich mit ihr zusammen bin, und wir unterstützen uns gegenseitig, aber es bedeutet extrem viel für mich.

Bevor ich sie kennen gelernt habe, habe ich noch nie für einen Menschen auch nur ansatzweise solche Gefühle gehabt und ich weiß nicht, ob ich sie jemals wieder haben würde, wenn meine Partnerin nicht mehr da wäre. Seit meiner Beziehung habe ich gemerkt, wie gut es mir tut, jemanden lieben zu können und geliebt zu werden. Natürlich kann sie mich nicht komplett heilen, aber seit sie in mein Leben getreten ist, hat sich enorm viel in mir verändert.

Wenn ich daran denke, sie aus irgendeinem Grund zu verlieren, ist dort für mich nur ein schwarzes Loch, das ich nicht glaube, wieder füllen zu können. Ich kann mir kaum vorstellen, wieder in mein "vorheriges" Leben zurückzukehren, in dem ich schon oft genug nach einem Grund gesucht habe, am leben zu bleiben.

Benutzeravatar

» LittleGoat » Beiträge: 38 » Talkpoints: 16,01 »



Irgendwie könnte ich sicher ohne meinen Partner leben. Schließlich ist der Mensch flexibel und anpassungsfähig. Nach einer gewissen Zeit der Trauer und vielleicht auch Wut - es kommt schließlich darauf an, warum der Partner plötzlich weg ist - geht das Leben weiter.

Ich habe bereits einen Partner "verloren" (Trennung), der eigentlich der Mann meines Lebens war. Es war hart und schwer, aber es hat nicht das Ende meines Lebens bedeutet. Auch sehr liebe Familienmitglieder, die verstorben sind, haben eine Lücke hinterlassen. trotzdem bekam das Leben irgendwann wieder Farbe. Es wurde nie wie vorher, aber es wurde auf Dauer gesehen auch nicht schlechter sondern anders.

Daher könnte ich sicherlich ohne meinen Partner leben. Aber ich kann es mir absolut nicht vorstellen, ohne ihn zu sein. Ich möchte es mir auch gar nicht vorstellen. Und das ist wohl der wichtige Punkt. Könnte ich mir ein anderes Leben ohne ihn vorstellen, dann sollte ich wohl meine Beziehung überdenken. Ich will es mir aber nicht vorstellen, auch wenn es sicherlich irgendwie weitergehen würde.

» cooper75 » Beiträge: 13413 » Talkpoints: 516,13 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Ohne meinen Partner wäre ich nicht die Person, die ich bin. Er hat mir bei vielen Dingen wahnsinnig geholfen und mich positiv verändert. Es geht mir besser, seit er in meinem Leben ist. Auch andersherum ist das der Fall. Deswegen ein definitives Nein zu deiner Frage.

Für mich ist mein Partner meine bessere Hälfte, mein bester Freund, meine große Liebe. Ohne ihn wäre jeder Tag grau und trostlos, auch wenn wir uns durch seine Arbeit nicht oft sehen können, aber wir wissen, dass wir uns haben und immer füreinander da sind.

» YariXxX » Beiträge: 635 » Talkpoints: 21,58 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich kenne das Gefühl auch. Als ich damals meinen Freund zum ersten Mal gesehen habe, war es wirklich Liebe auf den ersten Blick. Bereits davor, als ich hin und wieder seinen Namen gehört habe, habe ich mich immer wieder gefragt, wer er wohl sein mag. Seit dem sind inzwischen vier Jahre vergangen.

Wir haben wirklich sehr viel Mist durchgestanden. Das Schicksal hat uns teilweise auf eine sehr harte Probe gestellt. Aber wir haben sie alle gemeistert. Inzwischen sind wir zusammen gezogen und planen gemeinsam unsere Zukunft.

Es ist mir wirklich sehr schwer vorstellbar, was ich ohne ihn machen würde. Ich möchte echt nicht wie ein kleines verliebtes Mädchen klingen, aber er wird für immer in meinem Herzen sein, selbst wenn es irgendwann in die Brüche gehen sollte, warum auch immer (was ich natürlich nicht hoffe). Er war so oft für mich da und ist in diesen Jahren immer eine Konstante in meinem Leben gewesen, er hat mir immer geholfen und mich unterstützt, dass ich mich manchmal tatsächlich frage, womit ich ihn eigentlich verdient habe.

Ohne ihn würde ich wahrscheinlich zerbrechen. Tatsächlich gab es eine Phase, in der wir drei Tage getrennt waren. Dies waren wirklich die drei schrecklichsten Tage, die ich je erlebt habe. Mir war durchgehend speiübel, sodass ich nichts essen oder trinken konnte. Und wenn ich es versucht habe, habe ich mich übergeben. Damals habe ich ihn dann zu mir gebeten, weil ich mich durch diesen Mangel richtig unwohl gefühlt habe und sich alles gedreht hat und er war nun mal einfach die Lösung dafür.

Benutzeravatar

» Divia » Beiträge: 745 » Talkpoints: 55,66 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Wenn es sein muss, dann könnte ich definitiv auch ohne meinen Partner leben. Der Mensch ist schließlich flexibel und wandlungsfähig. Wenn es die Umstände und das Überleben erfordern, wird man auch so klarkommen, egal warum man plötzlich ohne Partner ist. Die Frage ist aber doch, ob man sich das vorstellen kann ohne den Partner zu sein. Ich kann mir das weder vorstellen, noch will ich mir das ausmalen. Ich bin glücklich mit ihm an meiner Seite. Warum sollte ich mir dann Gedanken über das Leben ohne ihn machen?

Benutzeravatar

» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ich habe in der Verwandtschaft jetzt einen Fall, bei dem der Ehemann verstorben ist. Die Witwe kommt nun alleine gar nicht zurecht. Denn fast alles hat ihr Mann in die Hand genommen. Das Finanzielle hat alles ihr Mann geregelt und auch Behördengänge gemacht und Versicherungen abgeschlossen und ähnliches. Sie selbst hat auch keinen Führerschein und es fällt ihr schwer, nun ohne ihren Ehemann zurecht zu kommen.

Das Gleiche habe ich so ähnlich bei einer Nachbarin erlebt, deren Mann plötzlich verstarb. Nun sind beide Frauen auch schon älter und ich denke über 70. Aber die Nachbarin hat nur geweint und gejammert, dass sie ja gar nicht mehr klar kommen würde und gar nicht wüsste, was sie nun tun sollte. Das hat auch eine Zeitlang gedauert, bis sich mit Hilfe wieder zurecht finden konnte. Ich finde den Gedanken schlimm, dass es einem irgendwann man so gehen könnte. Daher würde ich schon versuchen auch trotz Partner eben selbstständig zu bleiben und manche Dinge eben allein in die Hand zu nehmen.

Ich denke daher auch, dass ich zwar am Boden zerstört wäre, wenn meinem Partner etwas zustoßen sollte, ich aber dennoch irgendwie alleine zurecht kommen würde. Man kann sich ja auch ansonsten Unterstützung und Beratung bei Behörden suchen, die einem mit dem Papierkram und ähnlichem helfen. Zumindest in der ersten Zeit, bis man weiß, was man zu tun hat.

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Ich denke schon, dass ich auch ohne meinen Partner leben könnte - warum auch nicht? Ich bin im Prinzip in keiner Weise von ihm abhängig oder auf ihn angewiesen und würde mein Leben auch ohne in auf die Reihe bekommen. Natürlich will ich das aber nicht - ich bin absolut glücklich in meiner Beziehung und kann und will es mir auch gar nicht vorstellen, ihn eines Tages zu verlieren. Ich denke, dass mich das auch extrem mitnehmen und aus der Bahn werfen würde.

Wenn es denn aber so wäre, muss es ja trotzdem irgendwie weitergehen. Man muss dann einfach versuchen sein Leben entsprechend umzustellen und zunächst versuchen, alleine sein Leben so gut wie es geht in den griff zu bekommen. Und irgendwann kann man sich dann auch überlegen, sich vielleicht neu zu verlieben.

Ich denke, dass der ganze Prozess mit viel Zeit und Schmerz verbunden ist, wobei ich nicht ausschließen würde, dass das möglich ist. Man kann ja nicht sein Leben lang trauern und den Rest seines Lebens unglücklich und allein verbringen, nur weil der Partner weg ist. Auch wenn man das anfangs vielleicht am liebsten machen würde, wird es nach einiger Zeit sicher besser.

Benutzeravatar

» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^