Könnt ihr euch vorstellen jährlich Mietwohnung zu wechseln?
Jedes Jahr zum 1.Juli bricht in der Provinz Quebec ein einzigartiges Umzugschaos aus. An diesem Tag laufen traditionell die jährlichen Mietverträge der Mieter aus dieser Region aus. Dieser Umzugstag hat sogar einen Namen: „Jour du déménagement“ bzw. „Moving Day“. Die Tradition reicht bis ins 18. Jahrhundert zurück wo die französische Kolonialregierung den Grundbesitzern untersagte den Bauern und Bediensteten im Winter zu kündigen.
Während einige Mieter ihren Mietvertrag einfach um ein weiteres Jahr verlängern macht fast jeder Siebte der Mieter diesen traditionellen "Spaß" des jährlichen Umzuges mit und sucht sich eine neue Bleibe für ein Jahr. Da dies in etwa 200 000 Haushalte in Quebec betrifft artet das tatsächlich immer wieder in einem Umzugschaos aus. Besonders profitieren davon die Umzugsunternehmen, die aufgrund der erhöhten Anfrage auch ihre Preise für diesen Zeitraum erhöhen können.
Für mich persönlich wäre diese Tradition tatsächlich kein Spaß. Für mich wäre das ein persönlicher Albtraum jedes Jahr eine neue Bleibe suchen zu müssen und einen Umzug durchzuführen. Ich mag räumliche Veränderungen bzw. Veränderungen aller Art überhaupt nicht und könnte mir so häufige Wohnungswechsel überhaupt nicht vorstellen. Mich stört es schon, wenn mein Partner mal wieder ein Rappel bekommt und unsere Zimmer umgestalten möchte.
Könntet ihr euch vorstellen an so einer jährlichen "Moving Day"-Tradition teilzunehmen? Würdet ihr das mitmachen weil ihr Spaß an der Tradition hättet oder weil ihr grundsätzlich Veränderungen begrüßt? Würdet ihr dann auch teure Umzugsunternehmen bemühen oder versuchen das alles selbst zu organisieren?
Ich finde mit einem Umzug ist, je nach dem wie viel man hat, auch immer Geld verbunden und das wäre mir zu blöd. Nicht jeder hat ein sehr großes Auto um das alles immer so hin und her zu transportieren zu können, aber auch der Aufbau und das erneute Aufstellen der Möbel ist ja nicht immer so toll, es kann auch immer etwas damit passieren, deswegen würde ich das ständige Umziehen nicht gut finden. Außerdem sind wir zu viert und da kommt doch einiges an Kram zusammen. Da hätte ich wirklich keine große Lust darauf, aber vielleicht schafft man sich dann auch generell weniger an.
Ramones hat geschrieben:Da hätte ich wirklich keine große Lust darauf, aber vielleicht schafft man sich dann auch generell weniger an.
Ja ich auch nicht und ich habe ehrlich gesagt noch gar nicht an die damit verbundenen Kosten gedacht sondern nur an den Zeitaufwand.
Aber wenn ich so drüber nachdenke glaube ich, dass in Kanada, ähnlich wie in den USA, viele Mietwohnungen möbliert sind und man dann gar nicht ganz so viel mit sich rumzieht, als hier in Deutschland. Ich denke den Großteil der Umzugskartons werden Kleidung und Deko-Artikel füllen und vielleicht noch das eigene Geschirr und persönliche Elektrogeräte.
Als Single-Haushalt bzw. Paar kann man den Spaß vielleicht auch leichter mitmachen als wie als Familie mit mehreren Kindern. Kinder brauchen in meinen Augen ja auch irgendwo mehr Beständigkeit. Ich glaube nicht dass meine Tochter sich darüber freuen würde wenn sie jedes Jahr in ein neues Kinderzimmer ziehen müsste.
Ich denke auch dass es sich bei den meisten Haushalten, die an diesem "Moving Day" teilnehmen, tatsächlich um junge Singles bzw. Pärchen handelt. Ich kann mir zumindest auch nicht vorstellen, dass Senioren da großen Spaß daran haben ihre Sachen regelmäßig zu packen und die Wohnung zu wechseln.
Ich kann absolut nicht nachvollziehen, wie man so etwas als Spaß ansehen kann und wie man auf die Idee kommt freiwillig umzuziehen, wenn das absolut nicht sein muss. Wenn die Arbeit gut erreichbar ist von der Wohnung aus, wenn die Größe der Wohnung ausreichend ist und man allgemein zufrieden und glücklich in der Wohnung ist, dann gibt es doch absolut keinen Grund für einen Umzug. Und sich einen "Spaß" zu machen ist für mich in dieser Hinsicht auch der falsche Ausdruck, weil ein Umzug in der Regel keinen Spaß macht, auch wenn man sich auf die neue Wohnung freut.
So ein Umzug ist sehr zeitaufwändig und muss lange vorher geplant werden. Man muss natürlich nach einer neuen Wohnung suchen, was zeitaufwändig und langwierig sein kann. Dazu muss man unter Umständen wochenlang Kisten packen und Möbel abbauen. Am Umzugstag an sich muss man in der Regel extrem viel schleppen. Dazu kostet das Ganze natürlich auch jede Menge, wenn man bedenkt, dass man Transporter mieten muss oder auch ein Umzugsunternehmen braucht. Noch dazu kommt am Ende der ganze Aufwand dazu, der nach dem Umzug eintritt. Man muss sich ja ummelden und überall seine Adresse ändern.
Das alles hat für mich herzlich wenig mit einem kleinen Spaß zu tun und meiner Meinung nach ist es bescheuert, nur deshalb umzuziehen, um eben sagen zu können, dass man bei dieser Aktion mitmacht. Wenn man unzufrieden und unglücklich mit seiner Wohnung ist und ohnehin umziehen wollte, kann man das ja gerne als Anlass nehmen, um sich wirklich nach einer neuen Wohnung umzusehen. Die Chancen sind ja ganz gut, dass man etwas findet, was zu den eigenen Ansprüchen und Bedürfnissen passt.
Das einfach so zu machen, finde ich aber bescheuert. Auch wenn man sehr minimalistisch lebt und nicht viele Sachen hat, ist es ja dennoch ein sehr aufwändiger und teurer Spaß, die Möbel von A nach B zu bringen. Man muss ja bedenken, dass sich die Möbel dadurch dann auch abnutzen und dass man ihnen den Umzug auch ansieht.
Ich bin eine Zeit lang relativ regelmäßig umgezogen. Nicht jedes Jahr, aber alle 2,3 Jahre schon. Ich finde schon, dass das Vorteile hat. Zum einen habe ich kein Problem mit Veränderungen und finde es eher spannend eine Wohnung neu einzurichten oder einen neuen Stadtteil kennen zu lernen und zum anderen lebt man so wirklich deutlich minimalistischer.
Andererseits muss man dafür natürlich nicht umziehen. Man kann auch so seinen Wohnraum neu gestalten und eine neue Gegend kennen lernen und das mit dem minimalistischeren Leben klappt bei mir inzwischen auch ohne Umzüge. Irgendwann hatte ich echt viel Zeug angehäuft und habe das dann nach und nach drastisch reduziert.
Zwar ist ein Umzug mit einigem Aufwand und Kosten verbunden, aber prinzipiell fände ich es sogar reizvoll, alle paar Jahre umzuziehen, wenn es sich beispielsweise beruflich so ergeben würde. Da ich mich nicht besonders stark an eine bestimmte Region heimatlich gebunden fühle, könnte ich es mir gut vorstellen, in verschiedenen Städten in Deutschland jeweils einige Jahre zu leben.
Ich kann mir nicht vorstellen, jedes Jahr umzuziehen. Ich habe eh schon sehr oft umziehen müssen, weil sich meine Situation im Laufe meines Lebens häufig geändert hat.
Ich habe schon so ziemlich jede Wohnsituation gehabt, von Untermiete als Studentin und Studentenwohnheim über Wohngemeinschaft, Drei-Zimmer-Wohnung, Reihenhaus, Fünf-Zimmer-Wohnung mit Kindern und danach mit Untermietern und Zwei-Zimmer-Wohnung. Jeder Umzug ist mit Kosten verbunden, selbst wenn man nur minimal eingerichtet ist.
Auch der Freundschaftskreis ist bei mir durch meine und andere Umzüge immer weiter auseinander gegangen, sodass man sich immer seltener sieht. Ebenso die Nachbarschaftsbeziehungen sind für mich wichtig. Es tut mir immer Leid, wenn man sich dann gar nicht mehr sieht.
Mein nächster Umzug steht in zwei oder drei Jahren an, weil der Vermieter dann wahrscheinlich Eigenbedarf für seine Kinder anmeldet. Das war schon vor dem Einzug klar. Aber dann suche ich mir eine Wohnung, in der ich bis an mein Lebensende wohnen kann. Da muss wirklich alles stimmen. Bei den Mietpreisen hier muss ich wahrscheinlich auch die Stadt wechseln.
Aber freiwillig würde ich nicht jedes Jahr umziehen wollen.
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