Können Zeitreise-Geschichten nicht plausibel erzählt werden?
Ich mag Zeitgeschichten, seien es nun Zeitreisen in die Vergangenheit, Zukunft oder anhand von Zeitschleifen. Doch beim Herumspielen mit der Zeit scheint es einigen Drehbuchschreibern und Schriftstellern oftmals nicht wirklich zu gelingen, gewisse Dilemmata außer Kraft zu setzen. So entstehen dann bei einer Reise in die Vergangenheit Paradoxa, weil man dort etwas bewirkt, was ohne die Zeitreise nicht passiert wäre, aber wenn das, was geschieht, die Zukunft verändert, gibt es keinen Grund in der Zeit zurückzureisen (Beispiel Terminator).
Oder dann gibt es Geschichten, bei denen die Zeitreisen als Teil des Determinismus betrachtet wird und alles seinen schicksalhaften Gang nimmt ('Die Frau des Zeitreisenden' fiele mir da ein, aber auch hier Terminator). Gegenbeispiele wären dann Geschichten wie Klick oder Skip (ein Manga-One-Shot), die Zeitreisen nur in die Zukunft möglich machen und daher solchen Dilemmas einfach nur aus dem Weg gehen.
Was meint ihr, können Zeitreise-Geschichten überhaupt ohne eine Paradoxon plausibel erzählt werden oder werden wir - vielleicht auch weil wir nicht wissen ob es jemals wissenschaftlich möglich sein wird, wahrscheinlich nie auf eine richtige Antwort für Paradoxa stoßen?
Das einzige Problem, das man vermutlich vermeiden muss ist, dass man eines seiner Vorfahren umbringt oder zeugungsunfähig macht durch ein Ergebnis der Zeitreisen, bevor man selbst gezeugt wurde. Denn sonst müsste man sich nach der Rückkehr quasi selbst in Luft auflösen oder könnte nie wieder in die heimatliche Zeit zurück kehren.
Alles andere kann man ja bewusst in den Plot einbauen, dass nach der Rückkehr die Realität eben ist wie sie hergestellt wurde und dass die Handelnden Figuren mit den Ergebnissen leben müssen. Wie plausibel man das plottet, das bleibt dem Fleiß und der Strategie eines jeden Autors vorbehalten.
Im Prinzip kommt es ja darauf an, was für Regeln ich für meine Zeitreisen aufstelle und wie konsequent ich mich dann in meiner Geschichte daran halte. Es gibt tatsächlich viele Geschichten, bei denen ich mir an irgendeinem Punkt gedacht habe, dass das so eigentlich nicht sein kann, aber wahrscheinlich denke ich darüber auch zu viel nach und das fällt anderen Lesern gar nicht auf.
Ich denke nicht, dass es jemals möglich sein wird tatsächlich diese Fragen zu erforschen. Wenn man sich die Theorien anschaut dann wird das vielleicht mal möglich sein Partikel in eine andere Zeit zu schicken, aber so ein Mensch ist ein komplexer Organismus, den beschleunigt man nicht einfach mal auf Lichtgeschwindigkeit, schickt ihn durch ein Wurmloch oder bringt ihn hinter den Ereignishorizont eines schwarzen Loches.
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