Können mehrere Katzenväter bei einem Wurf infrage kommen?

Eine Bekannte meinte gestern zu mir, dass ihr Katzenwurf mit hoher Wahrscheinlichkeit nach nicht ein und denselben Vater aufweise. Das hat mich derart irritiert, dass ich auch sofort nachgefragt habe, wie so etwas denn möglich sei.

Sie meinte, dass es gar nicht so unwahrscheinlich ist, dass es auch mehr als nur einen Vater bei einem Wurf Katzen gebe, aber das bei einem Menschen jetzt so wohl eher die absolute Seltenheit bei Zwillingen wäre. So hat sie das für mich argumentiert.

Das warf bei mir sofort die Frage auf, ob die Katzenväter bei meinen damals 4 und jetzt 3 Stubentigern dieselben waren oder nicht. Da ich da auch immer gesagt habe, wenn ich es nicht besser wüsste, habt ihr unterschiedliche Papis. Aber mit der Aussage meiner Bekannten bekam dies echt eine neue Bedeutung.

Kennt sich hier jemand damit aus, ob Katzen wirklich in einem einzigen Wurf mehr Väter haben können und was ist denn da genau der entscheidende Faktor?

Klar! Wenn Katzendamen die Gelegenheit haben, nehmen die mehrere Kater mit. Auf dem Land gibt es seltener Würfe mit verschiedenen Vätern, weil die Katzendichte geringer ist und Kater ihr Revier von Konkurrenz besser freihalten können. Stadtstreuner leben enger aufeinander, da ist Genshopping für rollige Katzen einfacher.

Katzen haben bis auf wenige Ausnahmen keinen Eisprung ohne Deckakt. Die Katze wird zwar rollig und ist sozusagen "kurz davor", aber erst mehrere Deckakte erhöhen durch die Stimulation von Rezeptoren in der Scheidenwand den Hormonspiegel so weit, dass es zum Eisprung kommt. Normalerweise geht es schon zu Beginn mehrfach zur Sache.

Erfahrene Züchter lassen Katze und Kater an dem zweiten Tag der Rolligkeit an drei oder vier Tagen nacheinander je zwei bis drei Stunden zusammen, damit sich Eizellen und Spermien sich sicher in ausreichender Menge treffen.

Lässt man der Natur ihren Lauf, können mehrere Kater zum Zug kommen. Das bedeutet aber nicht, dass alle Vater werden. In der Regel dominiert ein Kater den Wurf. Der, der zum idealen Zeitpunkt da war und das schnellste Sperma hat, befruchtet die größte Menge. Andere schaffen weniger oder gar nichts.