Können Mediziner zu wenig wissenschaftlich arbeiten?
Das ist ein Phänomen, das mir scheinbar häufiger vorkommt, zumindest in meinem Umfeld. Ich kenne zwei Medizin-Studentinnen, die aktuell gerade an ihrer Doktorarbeit schreiben und schon fast durchdrehen. Begründet wird dies damit, dass man im Medizin-Studium zu wenig auf das wissenschaftliche Arbeiten vorbereitet würde und die beiden fühlen sich ziemlich überfordert und sind auf Hilfe angewiesen.
Was haltet ihr davon? Meint ihr, dass Mediziner im Studium zu wenig auf das wissenschaftliche Arbeiten vorbereitet werden oder ist das nur Zufall und hängt von der Universität an? Die beiden gehen zufällig auf dieselbe Universität und studieren dort Medizin. Ist das an anderen Universitäten anders? Ist es für angehende Mediziner überhaupt notwendig, besser und intensiver im wissenschaftlichen Arbeiten ausgebildet zu werden oder findet ihr das unnötig?
Ich habe schön öfter gehört, dass der wissenschaftliche Aspekt wohl im Medizinstudium nicht ganz oben steht. Allerdings habe ich nicht das Gefühl, dass es im Studium zu kurz kommt. Ich habe ebenfalls Freunde, welche gerade Medizin studieren und wissenschaftliche Studien werden teils umfangreicher thematisiert als in anderen Studiengängen, was zwangsläufig auch notwendig ist. Insgesamt denke ich, dass es jedem selbst überlassen ist inwieweit man sich wissenschaftliches Arbeiten antrainiert. In eigentlich jeder Universität gibt es bestimmte Kurse, welche das Erstellen von Bachelorarbeiten, Masterarbeiten oder Promotionen thematisieren.
Auch habe ich die Erfahrung gemacht, dass jeder Professor und Doktorvater etwas anderes unter wissenschaftlichen Arbeiten versteht und man somit ohnehin dem entsprechenden Stil gerecht werden muss. Die allgemein gültigen Standards haben wir in einem sehr wissenschaftlich orientierten Studiengang ebenfalls nicht genau behandelt, sondern mussten uns diese über APA-Richtlinien und das Lesen von Papern selbst erarbeiten. Alle Medizinstudenten die ich kenne, haben das auch tadellos und sogar mit viel mehr Fleiß im Vergleich zu mir selbst hinbekommen.
Generell finde ich es auf jeden Fall wichtig, dass angehende Mediziner wissenschaftlich arbeiten können. Einerseits fände ich es als Arzt, unabhängig ob ich in einem Krankenhaus/Praxis oder direkt in der Forschung arbeite, erstrebenswert durch meine Erfahrungen neue Kenntnisse zu gewinnen. Diese sollten auch durch entsprechende Artikel veröffentlicht werden um anderen Patienten zu helfen. Selbst wenn dies nicht erwünscht ist, finde ich es ungemein wichtig, dass Mediziner wissenschaftliche Arbeiten wenigstens verstehen und lesen. Tatsächlich hat man bei einigen Ärzten das Gefühl, dass sie die Erkenntnisse von vor 40 Jahren berichten und sich kaum mit aktuellen wissenschaftlichen Studien beschäftigen. Für den Patient und dessen Gesundheit ist das jedoch das A und O.
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