Kocht ihr Lebensmittel nach Wecker oder nach Gefühl?
Ich glaube, dass jeder von uns schon mal Essen im Ofen oder auf dem Herd vergessen hat und es dann am Ende verbrannt ist. Grade mir ist es in der Vergangenheit häufiger passiert, dass ich vergessen habe, dass ja noch die Nudeln auf dem Herd stehen oder die Pizza im Ofen ist - oftmals waren es nur wenige Minuten, in denen ich abgelenkt war, aber manchmal reichen diese wenigen Minuten schon aus, damit das Gericht oder die Lebensmittel am Ende so ungenießbar sind, dass man eigentlich nur noch den Mülleimer öffnen kann.
Bei mir war das Problem oft, dass ich abgelenkt habe. Ich bin ein Mensch, der dazu neigt, dass er mehrere Sachen auf einmal macht - was unter Anderem aber auch daran liegt, dass meine Zeit in der Regel knapp ist und ich dann gar nicht mehr hinterherkommen würde, wenn ich alles einzeln machen würde. Dementsprechend koche ich die meisten Sachen entsprechend „nach Zeit“ und kontrolliere sie nach einer gewissen Zeit, ob sie schon gar sind. Wenn sie noch nicht gar sind, dann stelle ich mir entsprechend einen neuen Wecker und kontrolliere dann erneut.
Meine Mutter ist da aber das totale Gegenteil. Sie kocht die meisten Sachen immer nach Gefühl und stellt sich, außer bei Kuchen, fast nie einen Wecker. Sie hat irgendwie immer ein Gespür dafür gehabt, wann das Essen gut ist und es dann entsprechend vom Herd oder aus dem Ofen genommen. Ich kann mich nur selten daran erinnern, dass etwas zu lange gekocht oder gebacken hat, obwohl sie, genau wie ich, mehrere Sachen auf einmal macht. Aber irgendwie hat sie es besser im Griff.
Wie ist es bei euch? Müsst ihr euch auch einen Wecker stellen, damit ihr euer Essen nicht „vergesst“ oder habt ihr auch ein Gespür dafür, wann gewisse Lebensmittel gar sind?
Es kommt natürlich darauf an, was ich koche. Wenn ich Nudeln koche und nicht gerade plane diese mit Fertigpesto zu essen bin ich ja mit der Sauce oder Beilage oder was auch immer beschäftigt während die Nudeln kochen, also schaue ich einfach immer mal wieder in den Nudeltopf um zu sehen, wie weit die Nudeln sind.
Anders sieht es bei Gerichten aus dem Backofen aus. Da ist ja das in den Backofen schieben oft der letzte Schritt und alles, was ich danach noch in der Küche zu tun habe ist Geschirr in die Spülmaschine räumen und vielleicht die Arbeitsplatten abwischen. Da stelle ich dann schon den Timer von meinem Backofen ein. Der stellt den Backofen dann automatisch aus nachdem diese Zeit abgelaufen ist.
Einen zusätzlichen Wecker stelle ich dann wenn ich irgendwohin gehe, wo ich den Ton des Backofentimers nicht höre, zum Beispiel im Garten. Denn ich habe schon häufig die Erfahrung gemacht, dass etwas dann doch noch ein bisschen länger braucht als angegeben oder von mir erwartet. Und das möchte ich natürlich nicht erst eine halbe Stunde später merken wenn der Backofen schon ausgekühlt ist.
Beim Kochen verlasse ich mich meistens eher auf mein Gefühl und die Optik eines Gerichts. Allerdings verlasse ich die Küche auch nicht, wenn meine Speise nicht gerade 40 Minuten aufwärts köcheln muss, und bleibe neben dem Herd stehen, sodass ich den Garprozess auch „live“ mitbekomme und im Zweifelsfall einen Geschmackstest machen kann. So vermeide ich es dann auch, dass mir Essen anbrennt. Ein paar Ausnahmen, die ich strikt nach Wecker zubereite, gibt es aber auch - vor allem Nudeln mit festen Kochzeitangaben und Eier, die ich weichgekocht haben möchte.
Was das Backen angeht, so arbeite ich deutlich öfter mit Weckern - schon alleine, weil die Zeiten häufig sehr lang sind und ich nicht ständig in den Ofen schauen möchte. Zudem habe ich festgestellt, dass mich mein persönliches Gefühl beim Backen öfter trügt. Mehrmals habe ich Kekse noch über die angegebene Backzeit hinaus im Ofen gelassen, weil sie mir noch zu weich oder zu hell erschienen, und schon wenige Minuten später gemerkt, dass die Verlängerung doch zu viel des Guten war.
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