Klinik aussuchen für geplante Behandlung - Kriterien?
Wenn man geplant in ein Krankenhaus gehen soll um sich behandeln zu lassen, sei es für intensive Untersuchungen oder gar einer Operation. Nach welchen Kriterien sollte man sich die Klinik aussuchen? Wie würdet ihr euch nach dem Krankenhaus erkundigen? Was würde für euch wichtig sein? Was ist besonders wichtig? Wäre es wichtig nahe an eurem Wohnort zu sein um viel Besuch zu bekommen oder wäre das eher unwichtig?
Würdet ihr euch nach den Ärzten erkundigen? Würdet ihr euch die Zimmer vorher ansehen wollen, ob sie sauber genug sind? Würde euch die Verpflegung interessieren? Welche Seiten im Netz geben beispielsweise auch Auskunft? Wie auskunftsfreudig ist das Personal in den Krankenhäusern?
Mir wäre an einer Klinik sehr wichtig, dass sie modern ist, dass das Personal freundlich ist und auch genug aufklärt. Auch, dass man sich gut um die Patienten kümmert und es nicht zu hektisch zugeht. Ich habe schon Krankenhäuser erlebt, da hatte man nur Geld im Kopf und kannte die Patienten nicht mal vom Namen her, das fand ich immer sehr schade. Da fühlt man sich als Patient eher wie bei einer Fließbandarbeit und wenn es Komplikationen gibt und jemand dabei stirbt, juckt es auch keinen.
Nur, weil eine Klinik in der Nähe ist, heißt das doch nicht automatisch, dass man da mehr Besuch bekommt. Es kommt immer auf den Patienten an. Ich habe zwar gerne Besuch, aber wenn ich operiert werde und vor lauter Schmerzen drei Tage lang nicht vernünftig duschen kann und mich ungepflegt und stinkig fühle, dann möchte ich diese Geruchsbelästigung und den Anblick auch niemandem zutrauen.
Wenn man schon die Möglichkeit hat, sich eine Klinik auszusuchen und nicht schreiend auf der Trage eingeliefert wird, würde ich vor allem auf die Qualität der medizinischen Behandlung achten und weniger auf den Komfort und das Drumherum. Dabei gehe ich natürlich davon aus, dass es sich um einen in der Regel glatt verlaufenden Routineeingriff handelt und ich nach spätestens einer Woche wieder daheim sein werde. So lange halte ich auch mäßiges Essen und nicht so tolle Betten aus. Dass man nicht zum Spaß und aus Wellness-Gründen ins Krankenhaus geht, dürfte ja auch allgemein bekannt sein.
Daher würde ich mich in jedem Fall umhören und in meinem Umfeld nach Erfahrungen fragen, um eine möglichst informierte Wahl zu treffen, was die Klinik und das Personal angeht. Dabei spielt die geographische Lage aber nur dann eine Rolle, falls ich wochenlang dort festsitzen sollte und mich wirklich über Besuch freuen würde. Normalerweise fühlt man sich ja sowieso nicht so toll und ist vielleicht auch mal ganz froh, nicht die Verwandtschaft unterhalten zu müssen, während man mit schmerzender Blinddarmnaht im Bett liegt.
Ich würde mir allerdings wohl nicht die Mühe machen, mir das Krankenhaus erst anzuschauen, die Mitarbeiter von der Arbeit abzuhalten und mir am Ende noch ein Zimmer zeigen zu lassen. Das wäre mir zu zeitaufwendig, und außerdem sind wir hier ja nicht im Hotel. Auch dem Pflegepersonal sehe ich einiges nach, solange der grundlegende Umgangston und natürlich die medizinische Versorgung stimmen, da diese Berufsgruppe immer mit viel Stress und Zeitmangel zu kämpfen hat, wofür ich natürlich Verständnis habe.
Auch hier würde ich somit keine Betreuung wie im All-Inclusive-Resort verlangen oder erwarten. Unter dem Strich wäre mir also vor allem wichtig, gesund und am Stück die Klinik wieder verlassen zu können.
Meine beiden Kinder mussten schon mehrfach operiert werden. Uns war immer wichtig, dass wir in ein Krankenhaus gehen, was die Operationen, die bei den Kindern anstanden, schon häufig durchgeführt haben und das auch zur vollsten Zufriedenheit der Patienten. Ich habe viel im Internet recherchiert, gelesen, Meinungen eingeholt, nur um sicher zu sein, dass ich nicht falsch entscheide.
Für eine Operation sind wir sogar in ein Krankenhaus gefahren, welches 500 Kilometer entfernt von uns lag. Der Papa war mit dem Kleinen dort im Krankenhaus und ich war mit dem Großen im Hotel. Mir war es wichtig, dass der Papa mit ins Krankenhaus kann, weil ich immer viel zu nervös bin und das nicht durchgestanden hätte. So hat er die Nachtschichten gemacht und ich habe mich untertags um unseren Sohn gekümmert.
Wir haben uns für die 500 Kilometer entferntliegende Ortschaft und das dortige Krankenhaus entschieden, weil unser Sohn mit einem angeborenen Fehler auf die Welt kam. Diese Op, die bei ihm durchgeführt werden musste, wird auch hier im Umkreis gemacht, allerdings werden die Kinder hierbei bis zu zehn Tage an das Bett fixiert und dann soll es häufig zu Komplikationen kommen.
Bei dem Arzt, bei dem wir nun waren, wird das Kind nicht an das Bett fixiert. Es darf sofort nach der OP, sobald es fit ist, wieder aufstehen und nach drei Tagen durften wir bereits nach Hause. Der Arzt operierte zwar in zwei Operationen, nicht wie hier in einer, aber die Begründungen, die er dafür brachte, klangen logisch.
Du hast wirklich komische Vorstellungen. Willst du im laufenden Betrieb in ein Krankenhaus latschen und verlangen, dass dir ein Zimmer gezeigt wird, das du dann auch Sauberkeit kontrollieren kannst? Oder willst du die Patienten ausfragen wie sie mit dem Personal zufrieden sind?
Normalerweise schaut man doch einfach, welche Klinik sich auf die Art von Eingriff, die man benötigt, spezialisiert hat, und die darin eine gewisse Routine hat. Eine gute Behandlung ist doch wohl wesentlich wichtiger als der Essensplan oder mit wie viel Besuch man rechnen kann, oder?
Natürlich ist es angenehmer, wenn man in einer kleinen Spezialklinik behandelt wird, wo man nicht lange erklären muss, wer man ist, wenn man etwas vom Personal will und wo es nicht so hektisch zugeht, aber eine große Uniklinik ist deshalb noch lange nicht schlecht.
Ich würde eher danach entscheiden, wie gut die Gesundheitsversorgung also laut Erfahrungen und Empfehlungen, wie oft bestimmte Eingriffe schon gemacht worden sind und dergleichen. Natürlich wäre die Nähe zu meinem Wohnort auch ein Faktor, aber hier gibt es sehr viele Krankenhäuser, sodass ich hier eine große Auswahl habe.
Da wir hier mehr oder weniger "alleine" leben - also fernab von der Familie, hätte die Wahl des Krankenhauses auch keinen Einfluss darauf, ob wir häufiger oder seltener Besuch bekämen. Denn seien wir ehrlich: wer fährt schon über 300 km eine Strecke nur um jemanden im Krankenhaus zu besuchen?
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