Kleinkinder schon an Elektronikgeräte gewöhnen?

vom 26.12.2017, 15:41 Uhr

Da es ein sehr umstrittenes Thema ist möchte ich gern eure Meinung dazu hören. Findet ihr es richtig Kleinkinder (1-6) mit Elektronik aufzuziehen? Eine Bekannte von mir hat ihrem 3-jährigen Kind ein Tablet geschenkt und darauf sehr viele Spiele für sie vorbereitet, unter anderem ein Spiel wo das Ziel ist Zombies zu erschießen. Ich habe ihr offenherzig gesagt, dass ich das nicht okay finde, sie meinte dazu, dass es ihr egal sei. Das ist doch noch viel zu früh und ich persönlich hätte da Angst, dass mein Kind Albträume davon bekommen könnte. Würdet ihr euren Kindern sowas kaufen und erlauben sowas zu spielen?

» Mishka » Beiträge: 15 » Talkpoints: 3,22 »



Ich bin auch der Meinung, dass man einem so kleinen Kind ein Tablett oder ein anderes digitales Medium für eine gewisse Zeit erst mal nicht in die Hand geben soll. Denn je früher sie damit in Kontakt treten desto höher ist die Gefahr, dass diese nur noch daran kleben und man sie nicht mehr weg bekommt. Hinzu kommt auch, dass dadurch auch das geistliche Denkvermögen extrem eingeschränkt wird und diese nicht einschätzen können wie sie damit umgehen müssen. Ich jeden Falls halte es für sehr bedenklich, einem Kleinkind ein elektronisches Gerät dieser Art in die Hand zu geben.

» GI KA » Beiträge: 1629 » Talkpoints: 62,28 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich bin eigentlich nicht der Ansicht, dass das geistige Denkvermögen eingeschränkt wird, wenn bereits kleinere Kinder elektronische Medien in die Hand bekommen. Es gibt doch auch diese kleineren Lerncomputer mit kindgerechter Software, danach war ich als kleines Kind verrückt und durfte bereits mit drei oder vier Jahren damit eine Stunde am Tag spielen.

Den ersten Nintendo bekam ich mit sechs Jahren, ich habe aber auch nicht ständig vor dem Gerät geklebt. Mein Vorteil dadurch war es halt, dass ich von Kindesbeinen an den Umgang mit technischem Gerät gewohnt war und so auch in Fächern wie Informatik oder Logik keinerlei Probleme hatte. Da ich wie ein normales Kind aber auch viel draußen war, war das auch kein Problem.

Problematischer sehe ich es jedoch, dass das Kind bereits Spiele spielen darf, in dem es Zombies abschlachtet. Je nachdem wie aufwendig die Grafiken sind, kann das echt nicht schön sein. Bugs Bunny oder Tom&Jerry ist ja auch nicht gerade gewaltverharmlosend, aber ich denke, dass es auf die Darstellung ankommt. Ich habe als Kind auch Sailor Moon gerne geschaut, das war ja schon auch nicht ohne. Aber Spiele mit Zombies müssen echt nicht sein, selbst im jungen Kindesalter nicht. Die Technik selbst würde ich auf jeden Fall in kontrollierten Maßen gutheißen.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12590 » Talkpoints: 11,78 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Ich habe gestern gelesen, dass jemand einer sechsjährigen ein Smartphone zu Weihnachten geschenkt hat. Das Gör hat dann Telefonterror bei der 110 gemacht, bis die Polizei die Mutter ausfindig machen konnte. Genau da ist der Punkt gesetzt. Wenn kein Bewusstsein für die Technik gegeben ist, gehört diese nicht in Kinderhände. Das heißt nicht, dass ein Kind ohne Technik aufwachsen soll, aber die Geräte und deren Nutzung müssen der geistigen Reife entsprechen. Außerdem sollte man da schon ein Auge drauf haben als Erziehungsberechtigter.

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich finde es schon erstaunlich, dass man so einem kleinen Kind überhaupt ein Tablet schenkt und dann auch noch solche Apps darauf installiert, die nicht eben kindgerecht sind. Ich habe es mal von einem Experten im Radio gehört, dass man Kinder unter vier Jahren gar nicht an solche Geräte gewöhnen sollte. Sicher stelle ich mir das schwierig vor, wenn ältere Geschwisterkinder da sind und das kleinere Kind das mitbekommt.

Aber trotzdem finde ich es wichtig, dass man Kinder nicht zu früh an technische Geräte heranführt und sie vor allem dann auch nicht unbeaufsichtigt damit spielen lässt. Für den Anfang reicht es dann doch, wenn das Kind vielleicht mal eine halbe Stunde am Tag das Gerät bekommt und damit eben unter Aufsicht etwas spielt.

Ich würde das meinem Kind selber auch nicht kaufen, weil ich einfach finde, dass das nicht sein muss und ein kleines Kind kann doch auch mit einem Gerät spielen, das schon im Haushalt vorhanden ist. Solche Vorgehensweisen wie die beschriebene sehe ich kritisch und das würde ich auch nicht unterstützen wollen.

Das scheint mir dann sehr darauf hinauszulaufen, dass das Kleinkind dann den ganzen Tag mit dem Tablet spielen darf, damit die Eltern nur nicht gestört werden und sich auch nicht groß mit dem Kind beschäftigen müssen. Das ist für mich nun definitiv der falsche Weg.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Ich würde es nach wie vor auch in der technisierten Welt wichtig finden, wenn man die Kinder zuerst die grundlegenden Grob- und Feinmotorischen Erfahrungen machen lässt, bevor man sie vor das Tablet setzt. Leider sieht man es immer wieder in Restaurants oder Arztpraxen- überall, wo den Kindern auch nur ein Funken langweilig werden und sie quengeln könnten- dass man die Kinder mit dem Tablet oder mit dem eigenen Smartphone, ruhig hält.

Ich finde diese Entwicklung bedenklich und erschreckend, habe dies auch bereits in einem anderen Thread einmal kund getan und bin dort auch schon teilweise auf Unverständnis gestoßen. Aber diese Generation der Computer betreuen wir tagtäglich in unseren Einrichtungen und ich muss schon sagen, dass ich eine erschreckende Entwicklung fest stelle.

Viele haben so grundlegende Erfahrungen wie auf einem Baumstamm balancieren, oder gar einen Hügel hinauf laufen, gar nicht mehr gemacht und es ist für sie eine so große Hürde, dass sie zu weinen beginnen. Ich finde deshalb, dass man zuerst die Kinder motorisch auf den Weg bringen sollte, natürliche Erfahrungen zu machen.

Wenn diese motorischen Erfahrungen dann ein Stück weit vorhanden sind, dann spricht meiner Meinung nach auch nichts mehr gegen die Nutzung von Tablet und Smartphone, wenn es sich in Grenzen hält. Das ist glaube ich das Problem der Gesellschaft- es werden allgemein zu wenig Grenzen gesetzt, bei allen Dingen.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich denke schon, dass man heutzutage Kinder auch mit Technik vertraut machen muss und sie langsam heranführen muss. Dennoch gibt es einfach sinnvollere Beschäftigungen für ein Kleinkind als solche Geräte. Hier möchte man es sich meiner Meinung nach nur einfach machen und das Kind ruhig stellen, damit man selber wieder genügend Zeit hat. Vor allem werden die Kinder dann stundenlang davor geparkt und die Kinder können ja dennoch eine Menge Unsinn damit anstellen.

Ich denke, dass man hier den für sich richtigen Weg finden muss, aber es nicht zu früh sein sollte. Technik kann man nicht ganz weglassen, da sie einfach vorhanden ist und Kinder schon in der Grundschule mit Technik in Berührung kommen, dennoch sollte man ein Kind sinnvoll beschäftigen und fördern.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Also ich habe mir den Thread jetzt nochmals genauer durch gelesen und mir fiel auf, dass hier das Augenmerk nicht nur auf die frühe Heranführungsweise von Kindern an Elektrogeräte sondern vielmehr an der Art dieser liegt. Hier ist ja von Zombiefilmen die Rede, die ich jetzt auch nicht gerade geeignet für dieses Alter finde.

Allerdings könnte es ja sein, dass die Kinder so oder so sich nichts unter Zombies vorstellen können und es dann für sie wieder nicht so schlimm, sondern normal erscheint. Trotzdem finde ich Kampfspiele aller Art für Kleinkinder jetzt nicht gerade pädagogisch wertvoll.

Man kann durchaus ein Tablet oder Smartphone einmal als Überbrückung längerer Wartezeiten her nehmen, so lange dies ein Einzelfall bleibt und die Spiele gut ausgesucht sind. Ein Memory oder ein three in a row Spiel oder ähnliches wäre da sicher besser am Platz wie so ein Kampfspiel.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


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