Kleingeld sammeln und so für größere Anschaffungen sparen?
Mein Mann und ich hatten vor ein paar Tagen mal wieder eine kleine Diskussion bezüglich unserern unterschiedlichen Arten Geld zu sparen. Wir verdienen ja beide unser eigenes Geld und haben zusätzlich ein gemeinsames Konto.
Ich mache es so, dass ich jeden Abend mein Kleingeld in eine große Vase werfe. Kleingeld ist bei mir alles, was weniger als zwei Euro ist, also fast alle Münzen, die in meiner Geldbörse sind. Wenn die Vase voll ist, bringe ich das ganze Geld zur Bank und wechsle es ein, was dann meistens zwischen 200 und 300 Euro einbringt.
Ich freue mich dann immer total, dass ich so viel Geld "nebenbei" und ohne es großartig zu merken gespart habe und dafür dann etwas Schönes kaufen kann. Manchmal mache ich einen Shoppingtag mit einem unserer Kinder oder wir gehen schön Essen etc. Es kommt aber auch vor, dass ich etwas Größeres von dem Geld anschaffe, was sonst noch hätte warten müssen. Beim letztenmal habe ich mir einen Kindle Fire gekauft und zusätzlich ein tolles Kleidungsstück, weches ich schon länger haben wollte.
Mein Mann meint, ich würde mich mit dieser Sparmethode nur selber an der Nase herumführen. Er macht es nämlich so, dass er sein Kleingeld grundsätzlich ausgibt und dann einfach Geld von seinem Konto nimmt, wenn er ich etwas kaufen möchte, was nicht vom Gemeinschaftskonto abgeht. Er meint, er hat doch dann genau so viel Geld als wenn er das Kleingeld nicht ausgegeben hätte und gespart hätte. So hat er eben quasi das Geld einfach auf dem Konto gelassen, was sonst in der Vase gelandet wäre und sogar noch Zinsen darauf bekommen.
Prinzipiell hat er ja recht und Geld ist Geld. Trotzdem glaube ich, dass man auf meine Art einfach mehr Geld nebenbei sparen kann, ohne es wirklich zu merken und ohne dass man merkt, dass eine gewisse Summe "fehlt". Es fällt einfach gar nicht auf. Würde ich einfach auf einen Schlag 300 Euro von meinem Konto nehmen, würde es aber schon auffallen.
Wie handhabt ihr das? Spart ihr euer Kleingeld auch und freut euch dann, wenn eine gewisse Summe zusammen gekommen ist und ihr euch etwas Tolles kaufen könnt oder findet ihr, dass es im Grunde egal ist, woher man das Geld im Endeffekt nimmt und dass es auf das Gleiche heraus kommt, wenn man sich den Betrag auf einen Schlag vom Konto holt?
Ich verstehe beide Sichtweisen und verwende beide ein wenig. Ich spare auch gerne mein Kleingeld, wobei ich aber nur Beträge bis 50 Cent auf einem Zählbrett spare und diese auch regelmäßig abgebe, wenn ich mal wieder eine Rolle voll habe, die ich dann mit zur Arbeit nehmen kann.
Das sind dann aber maximal 20 Euro, die ich mit einem Mal bekomme, wenn ich nur eine Rolle mitnehme. Darüber freue ich mich dann auch schon, weil ich das Sparen nicht so bemerkt habe. Aber bei größeren Beträgen finde ich es eigentlich auch sinnvoller, diese auf dem Konto zu sparen und dann abzuheben, wenn man sie braucht.
Ich denke, dass es darauf ankommt, wie vernünftig man beim Geld ausgeben ist. Ich habe mal gelesen, dass bei vielen Leuten die Hemmung Geld auszugeben geringer ist, wenn es sich "nur" um Kleingeld handelt. Sprich, wenn man die 1,50 für das Eis in Münzen zusammen bekommt kauft man es sich eher als wenn man dafür den zehn Euro Schein zücken muss.
Ich lege mein Kleingeld schon zur Seite, aber ich spare es nicht. Ich brauche das Geld relativ regelmäßig für den Briefmarkenautomaten und den Parkautomaten. Beide nehmen nur Münzen und bei dem Briefmarkenautomaten muss man sogar passend bezahlen.
Für größere Anschaffungen lasse ich alles, was nach allen Rechnungen am Ende des Monats noch auf meinem Girokonto ist auf ein Sparkonto überwiesen. Kleidung uns solche Sachen bezahle ich davon aber nicht, das ist eher für ungeplante Notfälle gedacht oder eben für größere Anschaffungen wie ein neues Auto.
Ich würde eher behaupten, dass dein Mann in dem Sinne gar nicht spart. Er kauft eben und fertig. Du dagegen legst regelmäßig unterschiedliche Beträge zur Seite, um sie dann für etwas Besonderes auszugeben. Du hast also immer ein Sparziel für dein Kleingeld. Und ich muss ehrlich sagen, dass mein Mann und ich auch so sparen. Dabei verwenden wir das Geld immer für den Urlaub, was sich so das ganze Jahr sammelt. Wir tauschen es also nicht einfach bei der Bank um, sondern zahlen es auf ein Sparkonto ein.
Wenn man sich aber einfach nur beim Girokonto bedient, dann spart man doch nicht wirklich. Und ich muss Cloudy24 zustimmen, dass es einfacher fällt eine Kleinigkeit mit Kleingeld zu bezahlen, als einen Schein deswegen zu wechseln. Zumindest verzichte ich dann oft auf diese Ausgabe, wenn sie nicht wirklich notwendig ist.
Ich stimme Cloudy24 zu. Ich habe bei mir selbst auch schon gemerkt, dass ich viel lieber mit Kleingeld die Kleinigkeiten bezahle als sofort Scheine wegen Kleinigkeiten anzubrechen. Auf diese Weise verkneife ich mir so schon die ein oder andere (unnötige) Ausgabe und man spart dadurch doch so einiges mit der Zeit.
Ich finde deine Sparweise richtig, mein Freund und ich handhaben das auch so. Wir sammeln immer das Kleingeld und werfen es dann in eine Spardose und sobald mehrere hundert Euro zusammen gekommen sind, gehen wir zur Bank, zahlen das ein und bezahlen davon eine neue Anschaffung. Das können irgendwelche Möbel, wie beispielsweise unseren Esstisch den wir so finanziert haben oder eben andere Dinge. Das kommt halt immer darauf an, wo gerade der Bedarf da ist.
Ich finde, dass es immer darauf ankommt, was man unter Kleingeld versteht. Ich kenne genügend Leute, die ebenfalls ständig ihr ganzes Kleingeld in ein Sparschwein schmeißen, wobei sie unter Kleingeld einfach alle Münzen verstehen. Da denke ich dann aber tatsächlich, dass man sich nur selbst an der Nase herumführt. Wenn man nämlich regelmäßig alle Münzen, die man im Geldbeutel hat, in das Sparschwein schmeißt, dann kommt tatsächlich recht schnell eine große Summe zusammen. Allerdings bedeutet das wiederum, dass man um einiges mehr vom Konto abheben muss, um einkaufen und allgemein um leben zu können. Dass man nebenbei spart und nicht merkt, dass einem das Kleingeld fehlt, kann mir niemand sagen. Bei so großen Beträgen kann man nicht nebenbei sparen.
Ich finde es also wenig sinnvoll, ständig das gesamte Kleingeld ins Sparschwein zu werfen. Ich denke, dass es eben einfach zu viel ist, um nebenbei zu sparen. Und wenn man auf diese Weise im Monat auf zweihundert Euro kommt die man mithilfe des Kleingelds auf einmal im Sparschwein hat, dann bedeutet das wiederum ja nur, dass man zweihundert Euro mehr vom Konto abheben muss, um leben zu können. Das bringt daher nicht wirklich etwas, wie ich finde. Ob das Geld nun auf dem Konto oder im Sparschwein ist, ist doch auch völlig egal.
Ich mache es aber auch so, dass ich regelmäßig mein Kleingeld spare. Dafür schmeiße ich aber auch wirklich nur die roten Münzen rein. Diese würde ich wohl ohnehin nicht ausgeben und so kann ich wirklich völlig unbemerkt und nebenbei sparen. Allerdings kommt auf diese Weise natürlich auch nicht so wahnsinnig viel Geld zusammen, weshalb ich für größere Anschaffungen oder Urlaube dann doch lieber auf dem Konto spare. Das Geld, was ich im Sparschwein habe, gebe ich dann beim Shoppen oder für andere Sachen aus, die nicht ganz so teuer sind.
Also ich gehöre auch zu denen, die ihr Kleingeld im Sparschwein sparen. Bei mir wandern alle Münzen außer den 1- und 2-Euro-Münzen in meine Spardose. Und das auch konsequent, d. h. ich gebe diese auch nirgends aus, sondern zahle immer nur mit Scheinen oder Euro-Münzen. Das Kleingeld gebe ich nicht her, sondern ich lasse mir Wechselgeld geben. Also bei einem Einkauf von 13,10 Euro wandern 90 Cent auf jeden Fall in meine Spardose.
Allerdings zahle ich nicht sehr viel in bar, und wenn dann eher in Restaurants oder so, wo ich sowieso Trinkgeld gebe und aufrunde. Einkäufe im Supermarkt oder anderen Geschäften bezahle ich mit ec-Karte.
Einmal im Jahr zu Weihnachten leere ich meine Spardose. Wir haben hier einen Supermarkt, der einen Kleingeldautomaten hat, da füllt man sein gesamtes Münzgeld rein und erhält dann einen Gutschein in dem entsprechenden Wert. Diesen nutze ich dann, um das Weihnachtsmenü für meine Familie zu kaufen. Sie haben dort eine gute Schlachterei, wo ich dann Bio-Fleisch bestelle, so gab es letztes Jahr Rinderfilet, davor Deutsche Gänsebrüste. Das sind für uns Sachen, die wir uns normalerweise nie leisten würden.
Wir reden hier aber nicht von großen Summen, im Jahr bekomme ich so in etwa 80 Euro zusammen und sie fehlen mir monatlich gar nicht.
Ich und mein Freund machen es genauso wie du. Allerdings sind wir noch nicht lange dabei und unsere Spardose ist noch nicht voll. Doch bereits jetzt ist sie schön schwer und wir merken wirklich nicht, dass etwas fehlt oder so. Aber hin und wieder, wenn wir wirklich nichts in der Tasche haben, aber ganz dringend Geld brauchen, nehmen wir uns schon etwas von dem gesparten.
Die nächste Bank hier ist leider erst im nächsten Ort und ohne Auto lässt sich das schwer handhaben. Ich freue mich aber auch bereits jetzt schon darauf, wenn die Spardose voll ist und wir sie wechseln gehen. Und dazu bin ich auch wahnsinnig gespannt, wie viel Geld wir mal eben so rumliegen haben.
Für kleine Beträge gebe ich auch Kleingeld aus, dass ich dabei habe. Dennoch bleibt da oft einiges an Centstücken über. Diese sammle ich auch in einer Dose und hin und wieder wirft auch mein Partner mal etwas von seinem Kleingeld in diese Dose.
Wenn sie recht voll ist, bringe ich sie dann zur Bank zu dem Zählautomaten. Das Geld lasse ich mir dann direkt auf das Konto einzahlen. Ich kaufe davon aber meistens nichts besonderes, sondern nutze es eben wieder für die alltäglichen Dinge, die gebraucht werden. Manchmal kaufe ich mir auch eine Sache, die ich gerne haben möchte, aber das kommt eher selten vor. Ich würde das Geld aber auch ansonsten für eine bestimmte Anschaffung verwenden. Wenn ich das einfach so vom Konto nehmen würde, würde ich das doch schon deutlich merken.
Ich habe auch eine Spardose für Kleingeld, weil ich ständig irgendwo lose Münzen gefunden habe und es mich auch nervt, ständig "passend" zahlen zu müssen, um den Centpegel niedrig zu halten. Mir wäre es am Liebsten, wenn man das Kupfergeld schlicht abschaffen und die Preise entsprechend anpassen würde, weil es ja eigentlich nur einen Spleen darstellt, wenn der Einzelhandel und die Kundschaft mit Cents herumfummeln müssen. Obwohl ich ja generell ein Fan des anonymen Barzahlens bin.
Dass man auf diese Art tatsächlich "sparen" kann, halte ich jedoch auch für einen Trugschluss. Das mag für Kinder funktionieren, die nicht selbst Geld abheben können und auf "Spenden" von Eltern und Familie angewiesen sind. Wenn man sich da ein Sparschwein zulegt, macht es schon einen Unterschied, aber doch nicht mehr, wenn man als Erwachsene standardmäßig mit dreistelligen Eurobeträgen herumwedelt, um den Alltag zu bewältigen. Ich sammle mein Kleingeld also vor allem deswegen, damit es nicht überall lose herumrollt, aber nicht, weil ich mir einrede, die 25 Euro im Jahr, die ich geschätzt angesammelt habe, machten tatsächlich einen Unterschied.
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