Kleine Tests als Voraussetzung für die Klausur - sinnvoll?
Im Studiengang meines Freundes ist es fast in jedem Fach so, dass er alle zwei bis drei Wochen einen kleinen Test über das Gelernte schreibt. So muss er ständig lernen und bleibt natürlich immer im Stoff, was ich persönlich als sinnvoll empfinde.
Diese Tests sind aber nicht nur dazu da, um die Studenten bei der Stange zu halten und ihnen das Lernen zu erleichtern, sie müssen auch bestanden werden (in den meisten Fächern braucht man mindestens 80%), damit man am Ende zur eigentlichen Klausur zugelassen wird.
Auch wenn mein Freund sich häufig darüber aufregt finde ich diese Vorgehensweise eigentlich ganz gut. So wird man immer zum lernen motiviert und am Ende des Semesters kann man den meisten Stoff eigentlich schon. Bei uns gibt es so etwas nur in wenigen Kursen (bisher nur in zwei, die ich besucht habe), was ich schade finde. Natürlich kann man auch so lernen, aber der Ansporn ist dann ein anderer.
Was denkt ihr über solche kleinen Prüfungen? Haltet ihr sie für ebenso sinnvoll wie ich oder lehnt ihr so etwas eher ab? Wie sieht es bei euren Kursen aus? Gibt es da solche Prüfungen die ihr bestehen müsst oder bezieht sich alles auf die Endleistung?
Bei uns gibt es keine solchen Teste, aber in Statistik gab es solche Übungszettel, die wir lösen mussten. Es gab jede Woche einen Zettel mit Übungsaufgaben, der auch mit abgegeben werden musste. Am Ende des Semesters musste man über die Hälfte der Übungsaufgaben bestanden haben, sonst wurde man gar nicht erst zur Klausur zugelassen. An sich ist das ganz sinnvoll, weil die Aufgaben auf dem Übungszettel im Prinzip ähnlich waren wie die Präsenzaufgaben nur eben mit anderen Zahlen. S
o wusste man immer wie man ungefähr rechnen musste und die Aufgaben wurden auch immer ausführlich in der Übung besprochen. Ich finde das total sinnvoll, so begreift man meiner Ansicht nach mehr und hat auch mehr Routine mit den Aufgaben, vorausgesetzt natürlich, dass die Aufgaben in der Klausur dann vernünftig gestellt werden.
Ich finde so ein Vorgehen äußerst unfair, wie du es beschreibst. Für einen idealen Student mag das ja gehen, der von den Eltern total finanziert wird und sich außer dem Studium sonst um nichts kümmern muss. Wehe der Student muss für die Finanzierung seines Studiums arbeiten und hat nicht immer die Zeit gleichermaßen gut für solche Tests zu lernen? Oder der Student studiert erst nach abgeschlossener Lehre und hat vielleicht schon eine Familie, die ihn auch fordert. Ist er oder sie damit ein schlechterer Student? Braucht er oder sie den Studienerfolg weniger? Ich finde, dass das unfair selektiert.
Warum ich das so sehe? Wenn nach wichtigen Kursen am Ende ein Prüfung ansteht oder wie früher in jedem Fach eine Zwischenprüfung oder Abschlussprüfung, dann kann man die natürlich versemmeln, wenn man nicht richtig gelernt hat. Aber da gab es auch die Möglichkeit die Prüfung innerhalb ein paar Monaten Frist zu wiederholen. Und dann kann man nämlich in der Vorlesungsfreien Zeit, wo man mehr Zeit hat noch mal intensiv lernen. Wenn man schon nicht mal zur Prüfung zugelassen wird, dann macht es das für solche Studenten nicht einfacher.
Diese Übungsbögen wie Olly173 beschreibt, finde ich sinnvoller. Denn egal, ob man da eine Glanzleistung abgegeben hat oder nicht wird man zur Prüfung automatisch zugelassen. Und so setzt man sich intensiv mit dem Stoff auseinander, ohne dass man ständig unter Druck steht. Denn mal abgesehen von Studenten mit Verpflichtungen gibt es auch intelligente Leute, die unheimlich gut in ihrem Fach sind, aber einfach mal unter Prüfungsängsten leiden. Und die werden nicht automatisch besser, wenn man pro Halbjahr 20 oder 30 Mal in Prüfungssituationen bestehen muss. Und ob jemand Prüfungsangst hat sagt nicht unbedingt etwas darüber aus, ob er fachlich gut ist oder nicht.
Dieses ganze engmaschige Abprüfen von vermeintlich messbaren Leistungen hat nach meiner Ansicht im Studium die Qualität der Absolventen nicht messbar verbessert. Aus meiner Sicht ist diese Entwicklung ein ziemlicher Irrweg.
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