Kleine Schuldbeträge in der Partnerschaft?
Dass man in einer Partnerschaft klare Finanzen hat und auch nicht einfach so erwartet, dass einer mehr als der andere bezahlt, ist ja normal. Nicht jedes Paar hat ein gemeinsames Konto. Allerdings muss ich sagen, dass ich bei kleinen Beträge, sagen wir mal alles unter 20 Euro, nicht aufpasse, ob ich die zurückerhalte, bzw. würde mein Partner da wohl nie anmerken, dass er mir einen solchen Betrag ausgelegt hat. Kürzlich war ich mit Freunden bei einem Kollegen zum Filmeabend. Als dessen Frau sich uns anschloss, meinte er plötzlich zu ihr "Du schuldest mir immer noch diese 3,80 Euro, die habe ich immer noch nicht erhalten!"
Wir dachten erst, er macht vielleicht Spaß, aber die Frau hat dann gleich das Geld geholt. Natürlich ist es sein gutes Recht Beträge jeglicher Art einzufordern. Aber das er das so vorwurfsvoll vor Fremden und Kollegen gemacht hat, fanden wir doch etwas seltsam. Wenn mein Partner mir Geld schuldet, würde ich das nicht vor Besuch zum Vorwurf machen und so kleine Beträge auf den Cent genau würden mich persönlich nicht stören.
Wie handhabt ihr das? Werden bei euch auch kleine Geldbeträge innerhalb der Partnerschaft zurückgegeben - was ja völlig okay ist? Oder seid ihr da lockerer? Würdet ihr das so unverblümt vor Besuch sagen, wenn euch der Partner noch etwas schuldet?
Ich muss auch sagen, dass wir da eigentlich keine große Sache draus machen, wenn mal der eine bezahlt und mal der andere. Bei uns ist es eigentlich auch noch nicht vorgekommen, dass jemand vom anderen einen Betrag zurück gefordert hat. Mittlerweile sind wir auch verheiratet und da hat sich auch nach der Heirat nichts verändert.
Allerdings muss ich schon sagen, dass ich bei größeren Beträgen auch gerne hätte, dass ich das Geld wieder zurück bekomme. Gerade wenn einer weniger Geld hat als der andere, würde ich da bei größeren Summen schon darauf achten. Aber bei 20 Euro oder auch 40 Euro sehe ich das nicht ganz so eng. Bei uns bezahlt meist der, der eben gerade etwas mehr hat oder eben auch wie es sich ergibt. Ich würde da nicht auf die Idee kommen 3.80 Euro von meinem Partner zurück zu fordern. Aber vielleicht hat dieses Paar da eben andere Absprachen.
Schulden sind Schulden und da spielt es keine Rolle, ob es 3,80 Euro sind oder auch 38 Euro. Es wurde versichert, dass dieses Geld erstattet wird und dann erwarte ich es auch. Sprich ich würde auch darauf dann bestehen aber das auch nicht breit vor Besuch thematisieren sondern in den eigenen vier Wänden und nur mit dem Partner, denn den geht es etwas an und nicht den Besuch.
Ich finde es auch nicht mehr als richtig, dass man seine Schulden begleicht wenn man es schon zugesichert hat in der Partnerschaft, ganz unabhängig von der Höhe des Betrages. Ich käme mir selbst auch schäbig vor, wenn ich mich immer mit kleinen Beträgen an meinem Partner bediene und davon nichts begleiche, denn im Endeffekt macht das Kleinvieh auch Mist wenn man es zusammen addiert und kann dann ebenfalls verwendet werden, wenn man das einem aufs Brot schmieren möchte im Streit.
Denn leider erlebe ich es immer wieder in meinem Umfeld, dass manche auch meinen die kleinen Beträge sind nicht so schlimm und muss man seinem Partner nicht erstatten. Dann wird das immer mehr ausgenutzt und am Ende sind wir bei jedem Tag mal hier 10 Euro, da 5 Euro und die Gesamtsumme dahinter wird nicht gesehen.
Für mich spricht das auch nicht für einen Verantwortungsvollen Umgang mit Geld, wenn man das Geld des Partners lieber ausgibt anstatt sein eigenes und sich alles finanzieren lässt, versichert seine Schulden zu begleichen und dann nie etwas kommt. Da ich auch kein Goldesel bin und mich nicht für den finanziellen Unterhalter eines Partners sehe, sehe ich das entsprechend streng. Will ich etwas schenken und ausgeben, dann ist das davon ausgenommen aber auch klar ausgesprochen worden im Vorfeld.
Ich finde auch, dass man in einer Beziehung schon über solche Beträge hinwegsehen kann. Ehrlich gesagt würde ich da auch bei keinem Betrag einen großen Aufriss machen und es zurückfordern. Wenn man das allerdings so ausgemacht hat, sollte man es auch ohne Ansprache wieder zurückgeben.
Es ist ja immer eine Sache wie man das in der Beziehung handhabt und wenn man es so macht, dass man sich ausgelegte Beträge wieder zurückgibt, dann muss man das eben auch machen ohne das man ihn darauf anspricht. Ich finde aber, dass man sich durchaus ab und zu etwas ausgeben kann.
Ich finde es irgendwo nicht richtig, wenn deine Bekannte vor euch auf noch offene Geldschulden bei ihrem Partner angesprochen wird. Das könnten sich die beiden doch anderswo auch ausmachen.
Mir wäre das viel zu umständlich, wenn ich jeden noch so kleinen Betrag an meinen Mann überweisen müsste, oder umgekehrt. Die Sache mit den Finanzen hängt auch immer davon ab wie lange das Paar schon zusammen ist. Wenn man sich erst seit kurzem kennt oder frisch zusammengezogen ist und noch nicht weiß wie sich alles entwickeln wird, sind getrennte Konten für mich noch in Ordnung. Sobald man länger ein Paar ist oder gar verheiratet ist und Kinder hat sind gemeinsame Finanzen für mich wichtig.
Man teilt sich sonst mit dem Partner doch auch alles. Warum sollte man doch auch nicht ein gemeinsames Konto haben? Noch dazu kommt, wenn man als Frau z.B. mal in Karenz ist, dann verfügt man je nach gewähltem Modell über ein deutlich geringeres Einkommen. Werden dann auch noch alle Kosten für Wohnung oder Haus aufgeteilt, dann bleibt bei der Frau nichts mehr übrig.
Ehrlich gesagt finde ich das Hinterherlaufen um Beträge von wenigen Euro bei Leuten, die mitten im Leben stehen, schon etwas kleinlich. Mein Freund hat mehr Geld als ich zur Verfügung, aber ich würde ihn im Leben nicht fragen, wann ich meine 3,80 Euro wieder bekäme. Dafür zahlt er natürlich mehr und öfter als ich, wenn es um größere Ausgaben geht, von daher könnte man das wohl relativiert sehen. Aber selbst wenn wir exakt denselben Betrag zur Verfügung hätten, würde ich das eher nicht tun, es sei denn, solche kleinen Auslagen werden zum täglichen Vergnügen und würden anfangen, sich zu einer ungleichen Summe aufzuaddieren.
Ich kann mich erinnern, dass ich als Studentin mit einem anderen Studenten zusammen war, der wirklich aus einem sehr reichen Elternhaus stammte. Und mit reich meine ich nicht einfach nur wohlhabend, sondern High Society. Alleine sein monatliches Taschengeld nur für Einkaufen, Ausgehen und Sprit war vierstellig. Ich wollte nie Geld von ihm haben und wir haben auch immer alles getrennt bezahlt, wobei da schon manche Leute den Kopf über seinen Geiz geschüttelt haben. Als er dann aber einmal für uns zwei Busfahrkarten für 1,10 DM kaufte und dann abends in der Kneipe nebenbei meinte, dass ich ihm eben jene Mark noch nicht gegeben hätte, fand ich das schon wirklich extrem kleinlich.
Der war so derart voller Geiz, dass ich auch zu Weihnachten nichts bekam und zu seinem Geburtstag das teure Hotelzimmer, in welchem er nun unbedingt absteigen wollte, von meinem kleinen Mini-Budget selbst zahlen musste. So etwas ist mir dann schon sehr unsympathisch, wenn jemand anfängt, die Cent-Beträge aufzurechnen. Vor versammelter Mannschaft so etwas anzusprechen fällt auch eher auf den, der fragt negativ zurück, aber nicht auf jenen, der die entsprechenden Schulden hat. Ich frage mich schon, wie man sich da so der Peinlichkeit dreingeben kann.
Ich sehe das total situationsabhängig, nicht einmal die Höhe der Beträge würde für mich ausschlaggebend sein. Wichtig ist für mich, ob mein Partner mich bewusst ausnutzt oder ob er gar nicht in der Lage ist, den Betrag zurückzuzahlen. Im ersteren Fall wäre ich auch schon bei Kleinstbeträgen angepisst. Wenn ich jeden Abend das Essen oder die Bahn oder einen Eintritt bezahlen müsste und nie das Geld wiederbekommen würde, würde ich über kurz oder lang die Beziehung beenden, weil ich mich ausgenutzt fühlen würde.
Anders war es bei meinem Mann und mir. Als ich ihn damals kennenlernte, war er total blank, weil ihn seine Ex-Frau finanziell ruiniert hatte. Ich habe damals fast alles bezahlt, als wir zusammengekommen sind, habe ich auch seine Schulden bezahlt. Ich weiß noch, wie sehr er am Ende war, als er sich für seinen Sohn kein Geburtstagsgeschenk leisten konnte. Da habe ich das Geschenk gekauft und ihm gesagt, er soll dem Kleinen erzählen, es wäre von uns beiden.
Insgesamt gingen meine Investitionen in die tausende, aber ich habe anhand seines schlechten Gewissens gemerkt, dass er unglücklich über die Situation war und mir liebend gerne alles zurückgezahlt hätte. Mir war das letztendlich nicht wichtig, weil ich seine Einstellung und Absichten gesehen habe.
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