Kleidung die Partner nicht mag, trotzdem tragen?

Ich weiß noch, dass ich mal eine gemusterte Hose hatte, die mein Partner gar nicht mochte. Ich fand die Hose total schick und habe sie auch zu einer wichtigen Prüfung getragen. Bis mein Partner dann irgendwann meinte, dass er die Hose ziemlich schrecklich finden würde und der Meinung ist, dass sie meinen Po dicker erscheinen lässt.Ich war doch sehr überrascht und habe die Hose dann auch nicht mehr getragen. Immerhin wollte ich meinem Partner ja gefallen und wer möchte schon Kleidung tragen, die mehr aufträgt?

Eine Freundin von mir hat einige Kleidungsstücke in Leo Optik. Ihr Freund findet diese Sachen wirklich schlimm und hat ihr dies auch gesagt. Aber sie trägt die Sachen dennoch, weil sie eben meint, dass ihrem Freund ja nicht alles gefallen müsste, was sie anzieht. Es wäre eben ihr Geschmack und nur weil er es nicht mag, würde sie nicht verzichten.

Ich habe bei meinem Partner eigentlich kein Kleidungsstück, was ich wirklich schrecklich finde. Wenn, würde ich es ihm jedoch auch sagen und er würde es dann mit Sicherheit nicht mehr tragen. Aber wir haben in solchen Dinge einen ähnlichen Geschmack und da gab es bisher eigentlich nichts auszusetzen.

Würdet ihr Kleidung trotzdem tragen, auch wenn euer Partner sie nicht mag? Meint ihr auch, dass man dem Partner nicht immer gefallen muss? Oder würdet ihr das Kleidungsstück dann lieber entsorgen und nicht mehr anziehen?

Ich habe eigentlich kein Kleidungsstück, was ich mag, was mein Mann an mir aber nicht leiden mag. Wir kaufen eh meistens die Sachen zusammen oder ich zeige ihm vorher was ich bestelle um mir seine Meinung anzuhören. Wenn er aber anderer Meinung als ich wäre und mir das Teil dennoch gut gefallen würde, würde ich es auch dennoch tragen. Da muss er dann einfach durch.

Also wenn die Kleidung bequem ist, trage ich sie trotzdem. Wenn es zum Beispiel sehr heiß zu Hause ist, trage ich daheim gerne Hotpants und einen Sport-BH. Mein Partner hasst diesen Sport-BH und findet ihn total hässlich. Aber solange das Teil eben tut was er soll und ich ihn tragen muss und nicht mein Partner, ist mir das ziemlich egal.

Wie mies ist das denn? Ihm gefällt die Hose nicht und er drückt dir dann einen Spruch rein, dass dein Po darin dick aussieht? Wo du dir doch eh ständig einbildest, dass du eine Diät brauchst?

Generell ist für mich ja "gefällt mir nicht" kein Grund etwas nicht zu tragen, es hängt schließlich in meinem Kleiderschrank und nicht in seinem, und meinen Körper würde mein Partner nie kritisieren. Er müsste mir schon einen sachlichen Grund nennen warum ein Kleidungsstück eher nichts für mich ist, zum Beispiel wenn mir eine Farbe nicht steht.

Es gibt schon einige Kleidungsstücke, die mein Freund nicht so besonders toll findet. So richtig hässlich findet er aber soweit ich weiß, nichts. Auch wenn, würde ich die Sachen aber trotzdem weiterhin tragen. Mir ist es wichtig, dass ich mich wohl in meinen Sachen fühle und ich mir gefalle. Wenn das der Fall ist, hat mein Partner eben Pech gehabt. Ich würde es nicht einsehen, irgendwelche Sachen nicht mehr zu tragen oder gar wegzugeben, wenn mein Partner sie nicht schön fände.

Es ist dann ja auch nicht so, dass man die ungemochten Kleidungsstücke ständig trägt. Gerade dann, wenn man einen sehr vollen Schrank hat, trägt man manche Teile ja alle paar Wochen mal und das kann der Partner doch auch mal aushalten. Er muss einen ja nicht täglich in den Sachen sehen, sondern nur ab und zu.

Solange man irgendwelche Teile nicht abgrundtief hässlich findet, kann man sie ja trotzdem weiterhin tragen. Aber auch sonst finde ich das nicht so schlimm. Mein Freund hat auch eine Jogginghose für zu Hause, die wirklich hässlich ist. Diese akzeptiere ich aber, da ich zu Hause im Normalfall selbst nicht besser angezogen herumlaufe.

In erster Linie muss ich mir selbst gefallen und nicht meinem Partner. Dazu kommt auch noch, dass ich mich darin wohl fühlen muss und nicht verkleidet vorkomme. Von daher würde ich auf solche Kommentare auch nichts geben und auch die Sachen weiterhin tragen, selbst wenn sie ihm nicht gefallen. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass ich immer alles mit meinem Partner zusammen kaufen müsste und dieser seine Meinung dazu abgibt was ich kaufen darf und hinterher auch anziehen und was nicht. Das finde ich doch sehr unselbstständig und von daher bevorzuge ich es auch alleine einkaufen zu gehen und der Partner muss sich dann halt damit abfinden was es an Kleidung gibt die ich trage.

Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass ich mich in der Kleidung wohl fühlen muss und nicht mein Partner. Dennoch finde ich es wichtig, dass er mir sagt, was er gerne an mir sieht und was er nicht mag. Es gibt Kleidung, welche ich nicht mehr anziehen würde, wenn sie meinem Partner nicht gefällt. Es kommt aber darauf an, weshalb er diese nicht mag und wie sehr mir das Kleidungsstück gefällt. Wenn ich das Kleidungsstück selbst nur mittelmäßig finde, kommt es schon mal komplett weg.

Manche Kleidungsstücke ziehe ich nur an, wenn ich nicht gerade mit meinem Partner unterwegs bin. Ich habe zum Beispiel ein Jeanskleid, welches er gar nicht mag. Seiner Meinung nach sieht das aus wie ein Sack. Ich finde es aber sehr bequem, deshalb hängt es weiterhin bei mir im Schrank. Nun muss ich es aber ja nicht unbedingt anziehen, wenn ich mit meinem Partner unterwegs bin.

Natürlich frage ich nicht vorher meinen Partner, ob er auch mag, was ich anziehe. Komplimente werden immer dankend entgegengenommen, aber wenn nicht gerade ein besonderer Anlass ansteht, laufe ich in der Öffentlichkeit in Jeans und T-Shirt bzw. privat in Schlabberklamotten rum. Mir ist Bequemlichkeit in Sachen Kleidung einfach wichtiger als Ästhetik.

Wenn mein Partner beispielsweise meine aktuelle Jogginghose als unkleidsam, schon etwas verschlissen und auch nicht gerade zu meiner Augenfarbe passend kritisieren würde, hätte er eigentlich ganz recht. Aber deswegen wegwerfen würde ich sie nicht, da ich damit schließlich nicht auf der Hochzeit meiner Schwester auflaufe, sondern auf dem Sofa sitze und Chips esse. Außerdem gehört die Hose mir, und ich bin schon lange genug erwachsen, um selber zu entscheiden, wie ich mich kleide.

Auch umgekehrt mache ich meinem Partner auch durchaus mal ein Kompliment, wenn er sich in Schale wirft, und bin auch nicht unbedingt von jedem Motivshirt überzeugt, welches er sich überzieht. Aber in den allermeisten Fällen ist es mir eigentlich egal, was er sich anzieht. Ich bin mir sogar relativ sicher, dass er gar nicht weiß, welche Kleidungsstücke ich an ihm mag, und welche nicht so sehr.

Muss dem Partner immer alles gefallen? Muss ich meine Klamottenkäufe immer mit ihm abstimmen, damit ich bloß seinen Geschmack treffe und nicht mein Geld in Dinge investieren kann, die nur mir persönlich gefallen? Also ehrlich gesagt, ich bin keine 12 Jahre mehr alt und muss nicht mehr mit Mutti einkaufen und genauso muss meinem Partner nicht alles gefallen, was ich anziehe.

Ich spreche nicht mal mit ihm ab, was ich anziehe. Denn ich habe meinen eigenen Stil und solange ich nicht zu wild gemustert mit Clownsnase herumlaufe, ist es ihm herzlich egal und offen gesagt, es wird ihm selbst dann egal sein. Er darf kritisieren, muss aber damit leben, dass ich das Kleidungsstück nicht wegwerfe und weiterhin tragen werde.

Ich muss bei einer Prüfung nicht meinem Partner gefallen, sondern mich wohlfühlen. Und mir fallen spontan auch nur sehr wenige Prüfungen ein, in denen der gefühlte Po-Umfang eine Rolle spielt. Von solchen Prüfungen würde ich sowieso fernbleiben.

Ich kann allerdings auch nicht wirklich nachvollziehen, dass man Kleidungsstücke anderer als schrecklich empfindet. Dabei gibt es durchaus einiges, was mir an mir nicht gefällt. Darin fühle ich mich dann nicht wohl. Das können durchaus auch Kleidungsstücke sein, die mir an anderen gefallen.

Was ich trage, sollte anderen prinzipiell egal sein- vor allem wenn es nicht in deren Gegenwart ist. Und dort bräuchte es schon sehr gute Gründe, damit ich ein Kleidungsstück in der Nähe anderer meide. Eine Frau auf einem Seminar vertraute mir einmal an, dass sie sich auch Jahrzehnte nach Kriegsende noch unbehaglich fühlt, wenn sie Steppjacken sieht, weil sie als Mädchen miterleben musste, wie KZ-Häftlinge solche Jacken trugen.

In einem solchem Fall, hätte ich in Betracht gezogen keine solche Jacke zu tragen, sofern anderes möglich ist. Das erwartete sie jedoch nicht und der Kommentar bezog sich auch nicht auf eine Jacke von Seminarteilnehmern, sondern sie sah andere Hotelgäste damit. Und würde natürlich auch nicht erwarten, dass alle Menschen darauf verzichten.

In solchen Fällen würde ich natürlich auch auf einen Partner Rücksicht nehmen. Ebenso fände ich es eher als Provokation bei besonderen Anlässen mit ihm, absichtlich etwas zu tragen, was er nicht mag.