Klassenfahrt in Gastfamilien schön oder sinnlos?

vom 23.10.2014, 21:11 Uhr

Ich habe mich kürzlich an meine Abschlussfahrt von der Schule erinnert. Dort hatten wir im Vorfeld eine große Diskussion über das Ziel. Zur Auswahl standen eine Fahrt nach Italien oder eine Fahrt nach England mit Unterbringung in Gastfamilien, um so auch die englische Sprache noch besser zu vertiefen. Das hätte ich eigentlich schön gefunden, aber die Mehrheit meiner Klassenkameraden war für Italien, weil sie keine Lust hatten, noch weiter die englische Sprache zu lernen. Das Hauptargument war aber, dass eine Klassenfahrt mit der Unterbringung der Schüler in Gastfamilien ja sinnlos sei, weil man sich doch bei einer Klassenfahrt besser kennenlernen und den Klassenverbund stärken sollte.

In Anbetracht der Tatsache, dass es sich um unsere Abschlussfahrt handeln sollte, fand ich das Argument nicht ganz so wichtig, aber bei anderen Fahrten in früheren Schuljahren könnte ich es verstehen. Natürlich macht man in der Klasse tagsüber gemeinsame Ausflüge, aber es ist ja auch interessant, mal ein Zimmer mit Klassenkameraden zu teilen und sich auch darüber besser kennenzulernen.

Habt ihr oder eure Kinder mal eine Klassenfahrt mitgemacht, bei der die Schüler in Gastfamilien untergebracht wurden? Wie hat sich diese Klassenfahrt auf den Klassenzusammenhalt ausgewirkt? Hat es trotzdem etwas gebracht oder war es vielleicht bei der Klasse mal sinnvoll, diese nachts zu trennen, um so Probleme zu vermeiden? Wie habt ihr diese Klassenfahrt erlebt und findet ihr die Unterbringung in Gastfamilien für eine Klassenfahrt ein sinnvolles Modell oder nicht?

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Meine Tochter war in Spanien auf der Abschlussfahrt in einer Gastfamilie und da war es wirklich nicht schön für sie. Sie selber spricht kein spanisch und die Gastfamilie konnte weder englisch noch deutsch und sie konnte sich dort nicht verständigen und war immer froh, wenn sie sich dann mit der Klasse getroffen hat.

Einige der Klassenkameraden waren in Familien, wo es so eng und klein war, dass sie sich mit mehreren Kindern der Familie ein Zimmer teilen mussten und auch nicht darauf geachtet wurde, dass Mädchen und Jungs zusammen in einem Zimmer waren.

Das Essen war auch gewöhnungsbedürftig, weil es wohl nicht sehr abwechslungsreich war und es immer das gleiche gab, was wohl auch nicht viel kostete. Ich denke, dass man lieber ein wenig mehr für eine Klassenfahrt ausgeben sollte und die Kinder sich dann auch wohl fühlen. Vor allem, wenn nicht alle die Sprache in der Schule gelernt haben in dessen Land es geht. Und da waren einige in der Klasse, die nie spanisch hatten und es ging nach Spanien.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Die Abschlussfahrt in der Realschule ist bei uns auch nach London gegangen, wobei wir da auch in Gastfamilien untergebracht werden sollten. Das fand ich jedoch absolut blöd, da ich den Sinn nicht darin sah, eine Abschlussfahrt zu machen, den Großteil der Zeit jedoch innerhalb der Gastfamilien zu verbringen. Es waren nämlich nur zwei Ausflüge geplant, bei denen die ganze Klasse zusammen sein sollte. Die restliche Zeit sollte man alleine mit den anderen Klassenkameraden verbringen oder auch etwas mit der Gastfamilie unternehmen. Soweit ich weiß, gab es auch noch einen verpflichtenden Sprachkurs jeden Morgen, zu dem man dann auf eine Schule dort gehen musste.

So gut wie alle meine Klassenkameraden waren gegen diese Idee der Lehrer. Immerhin wollten wir alle zusammen in ein Hotel oder in eine Herberge gehen und dann auch die Zeit dort auch größtenteils gemeinsam verbringen. Das wollten jedoch die Lehrer nicht, da sie darauf bestanden, dass wir auch etwas lernen sollten bei der Abschlussfahrt. Von daher ist im Endeffekt wirklich die halbe Klasse nicht mitgegangen, worunter auch ich war. Es wurden dann alle Jahrgänge zusammengetan, wobei dann endlich ausreichend Personen für die Klassenfahrt zusammen kamen.

Eine Abschlussfahrt in Gastfamilien halte ich alles andre als für sinnvoll und ich kann den Gedankengang auch nicht nachvollziehen. Immerhin macht man doch eine Abschlussfahrt gemeinsam als Klasse, um auch gemeinsam als Klasse Zeit verbringen zu können. Wenn dann jeder für sich etwas in der Gastfamilie etwas macht, mag das ja für einige ganz schön sein, wobei das für mich eigentlich nicht der Sinn einer Abschlussfahrt ist. Abgesehen davon, halte ich auch rein gar nichts davon, dazu gedrängt zu werden, in völlig fremden Familien zu wohnen, die man gar nicht kennt. Wenn man dann auch noch mit den Gastgeschwistern in einem Zimmer schlafen muss und das Essen auch gar nicht schmeckt, dann kann das Ganze auch sehr schnell zu einem Alptraum werden und das sollte bei einer Abschlussfahrt eigentlich nicht der Fall sein.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



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